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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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sagte, dass Aldrich viel getrunken und einen sehr niedergeschlagenen Eindruck gemacht habe. Aldrich habe ihn angesprochen, als sie nebeneinander an der Bar saßen, und habe angedeutet, seine Frau loswerden zu wollen. Easton erklärte den Beamten, dass er vor kurzem auf Bewährung entlassen worden war und wegen seiner Vorstrafen nirgendwo Arbeit bekommen konnte. Er habe in einem gemieteten Zimmer in Greenwich Village gewohnt und von Gelegenheitsjobs gelebt.
    »Meine Damen und Herren Geschworenen, Jimmy Easton hat Aldrich von seiner kriminellen Vergangenheit berichtet und ihm darüber hinaus gesagt, er sei gern bereit,
sich seines Problems anzunehmen, vorausgesetzt der Preis stimme. Aldrich hat ihm daraufhin fünftausend Dollar im Voraus und zwanzigtausend Dollar nach Ausführung des Verbrechens geboten. Sie werden in der Aussage Mr Eastons hören, dass die Vereinbarung geschlossen wurde und Aldrich ihm daraufhin in vielen Einzelheiten Natalies Tagesablauf und ihr Haus beschrieben hat. Sie werden darüber hinaus hören, meine Damen und Herren, dass den aufgezeichneten Telefondaten zufolge ein Anruf von Aldrichs Handy auf Eastons Handy erfolgt ist. Sie werden erfahren, dass Jimmy Easton in Gregg Aldrichs Wohnung gewesen ist, dessen Einrichtung er Ihnen detailliert beschreiben wird, und dass er dort die fünftausend Dollar Vorschuss entgegengenommen hat. Mr Easton wird Ihnen sagen, dass er jedoch danach Angst bekommen hat, erwischt zu werden und für den Rest seines Lebens ins Gefängnis zu müssen. Er wird Ihnen auch erzählen, dass er daraufhin einen Brief an Mr Aldrich geschrieben hat, in dem er ihm mitteilte, dass er von der Sache Abstand nehme. Meine Damen und Herren, ich behaupte nun, dass dies der Augenblick war, in dem Gregg Aldrich beschloss, seine Frau selbst zu töten.«
    Zum Abschluss dankte Emily den Geschworenen für ihre Aufmerksamkeit. Während der Richter verkündete, dass Mr Moore jetzt zu ihnen sprechen werde, ging sie langsam zu ihrem Stuhl zurück. Sie nickte Ted Wesley, der in der ersten Reihe saß, fast unmerklich zu. Ich bin froh, dass es vorbei ist, dachte sie. Ich glaube, es ging recht gut. Jetzt wollen wir mal hören, was Moore über unseren Kronzeugen sagen wird.
    Moore erhob sich, dabei schüttelte er theatralisch den Kopf, als müsse er den vielen Unsinn vertreiben, den er
gezwungen war anzuhören. Er dankte dem Richter, ging mit gemessenen Schritten auf die Geschworenenbank zu und lehnte sich leicht an die Schranke.
    Gute Nachbarn, die sich über den Zaun hinweg unterhalten, dachte Emily sarkastisch. Das ist seine alte Masche. Er bietet sich als ihr neuer großer Freund an.
    »Meine Damen und Herren, mein Name ist Richard Moore. Mein Sohn Cole Moore und ich vertreten Gregg Aldrich. Wir möchten uns zu Anfang ausdrücklich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie mehrere Wochen Ihres normalen Lebens geopfert haben, um hier als Geschworene zu fungieren. Wir beide wissen das sehr hoch zu schätzen. Zugleich ist es von äußerster Bedeutung. Die Zukunft von Gregg Aldrich liegt in Ihren Händen. Wir haben uns bei der Auswahl der Geschworenen viel Zeit genommen, und als ich am Ende gesagt habe, die Besetzung der Geschworenenbank sei nunmehr ›zufriedenstellend‹, so meinte ich damit, Gregg und ich sind davon überzeugt, dass die Menschen, die hier sitzen, ein faires Urteil abgeben werden. Und das ist auch alles, worum wir Sie bitten.
    Die Staatsanwältin hat soeben fast eine Stunde gebraucht, um das vor Ihnen auszubreiten, was sie als Beweise im Sinne der Anklage bezeichnet. Sie haben es genauso gehört wie ich. Fast zwei Jahre lang hat es in diesem Fall keine Verhaftung gegeben. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die Polizei lediglich vermutet, dass Gregg und Natalie ein Ehepaar gewesen sind, das, wie so viele andere Ehepaare, mitten in einer Scheidung steckte. Wie so viele andere Menschen, die von einer Scheidung betroffen sind, war Gregg todunglücklich. Ich verspreche Ihnen, dass er im Zeugenstand aussagen wird. Er wird Ihnen erzählen, wie er der Polizei schon lange vor seiner Verhaftung erzählt hat, dass
er nach Cape Cod gefahren ist, weil er wissen wollte, ob sie eine Beziehung zu einem anderen hatte. Er tat dies, weil er sich darüber klarwerden wollte, ob eine Versöhnung weiterhin erstrebenswert wäre.
    Wie Sie hören werden, hat er gesehen, dass sie allein war, hat danach Cape Cod wieder verlassen und ist nach New York zurückgefahren. Er hat nicht einmal versucht, mit ihr zu

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