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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Einverständnis zum Ausdruck. Sie dankten dem Richter und begaben sich in den Gerichtssaal. Ted Wesley stand neben dem Tisch der Anklage. »Das Protokoll sowohl von Eastons als auch von Aldrichs Vernehmung wird verlesen«, informierte ihn Emily. »Es wird den ganzen Tag dauern.«
    Er wirkte erleichtert. »Na gut, das klingt doch viel besser als ein gespaltenes Votum. Wenn es den ganzen Tag dauert und der Richter sie danach nach Hause schickt, ist wohl heute nicht mehr mit einem Urteil zu rechnen. Gut, ich werd dann mal wieder«, sagte er knapp.
    Während die Geschworenen auf ihrer Bank saßen und aufmerksam zuhörten, kam zuerst Eastons Vernehmung an die Reihe. Emily zuckte zusammen, als die Protokollführerin seine flapsige Antwort mit dem ›nicht erstattbaren Vorschuss‹ vorlas. Dies sollte eigentlich Eastons Zeugenaussage sein, aber ich frage mich, wie viel davon in
Wirklichkeit von Billy Tryon stammt, ging ihr durch den Kopf.
    Die Beamtin war um Viertel nach eins mit der Verlesung von Eastons Vernehmung fertig. Richter Stevens setzte eine Dreiviertelstunde als Mittagspause fest, um zwei Uhr sollte dann die Sitzung mit der Verlesung von Gregg Aldrichs Vernehmung fortgesetzt werden.
    Um Gregg und Katie Aldrich und Alice Mills nicht noch einmal in der Cafeteria über den Weg zu laufen, bat Emily einen jungen Beamten, ihr einen Teller Suppe ins Büro zu bringen.
    Als sie in ihrem Zimmer saß und die Tür hinter sich geschlossen hatte, schöpfte sie Hoffnung aus der Tatsache, dass die Justizbeamtin das Protokoll mit ruhiger und sachlicher Stimme vorgelesen hatte.
    Das war ein markanter Kontrast zu der schnodderigen und süffisanten Art gewesen, in der sich Easton vor Gericht aufgeführt hatte. Hoffentlich würden einige von den Geschworenen, die verständlicherweise von ihm abgestoßen waren, nunmehr einsehen, wie stichhaltig seine Aussage war und dass es eine Menge faktischer Bestätigungen dafür gab … Sie klopfte auf das Holz ihres Schreibtischs.
    Um zehn vor zwei stieg sie in den Aufzug und fuhr zum Gerichtssaal hinauf. Sie wusste, dass es nicht leicht werden würde, Gregg Aldrichs gesamte qualvolle Vernehmung noch einmal anzuhören. Auch überlegte sie, dass Aldrich ebenso wie Easton von einer knappen und sachlichen Verlesung seiner Aussagen profitieren könnte, bei der das Zittern seiner Stimme und seine zaghafte, unsichere Redeweise nicht wiedergegeben würde.
    Nachdem alle wieder Platz genommen hatten, konnte
die Verlesung pünktlich um zwei Uhr beginnen. Wieder lauschten die Geschworenen gebannt und voller Konzentration. Hin und wieder blickten einzelne von ihnen zu Gregg Aldrich, dann zu Alice Mills, die in den letzten Tagen neben Katie gesessen hatte und häufig den Arm um ihre Schultern legte.
    Sie lässt die Geschworenen wissen, dass sie ihre Meinung geändert hat, erkannte Emily. Und die Geschworenen werden vermutlich auch bemerkt haben, dass Alice nach der Verhandlung im Gang mit Gregg und den Moores zusammenstand. Was wird das wohl für eine Wirkung auf diejenigen haben, die noch unentschieden sind?
    Wahrscheinlich werden wir irgendwann morgen ein Urteil oder ein gespaltenes Votum erhalten, dachte Emily. Aus früheren Erfahrungen wusste sie, dass Geschworene, deren Beratung bereits mehrere Tage andauerte und die gerade eine langwierige Protokollverlesung der wichtigsten Zeugenaussagen hinter sich hatten, im Normalfall relativ rasch zu einem Urteil gelangten oder zu einer Erklärung, dass sie sich nicht einigen konnten.
    Die Protokollführerin beendete die Verlesung um fünf nach vier Uhr.
    »Meine Damen und Herren, dann werden wir jetzt die Sitzung bis morgen früh um neun Uhr unterbrechen«, sagte Richter Stevens zu den Geschworenen. Als Emily sich anschickte, den Saal zu verlassen, bemerkte sie, dass Alice Mills’ Blick auf sie gerichtet war.
    Sie hatte das deutliche Gefühl, dass Alice sie bereits seit einiger Zeit beobachtete.
    Während Emily noch dastand, langte Natalies Mutter über das Gitter und legte Gregg die Hand auf die Schulter, eine Geste, die Emily seltsam vertraut vorkam.

    Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie hastete aus dem Gerichtssaal, versuchte, der überwältigenden und unerklärlichen Sehnsucht zu entkommen, die sie plötzlich beim Anblick der drei todunglücklichen Menschen Alice, Gregg und Katie ergriffen hatte.

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    W a smeinen Sie, Richard, wann es so weit ist?«, fragte Gregg Aldrich, als sie am Freitagmorgen um zehn vor neun wieder an ihren bereits allzu

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