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Denn vergeben wird dir nie

Denn vergeben wird dir nie

Titel: Denn vergeben wird dir nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Nummern einkringeln, unter denen
ich mich nach Unterkunftsmöglichkeiten erkundigen
konnte.
    Bevor ich damit anfangen konnte, rief Mrs. Hilmer an.
Ich wollte ihr sagen, dass ich mich gerade nach einer
neuen Unterkunft umsehen wollte, aber sie unterbrach
mich.
    »Ellie, ich habe soeben einen Anruf von meiner ältesten
Enkelin Janey bekommen. Erinnern Sie sich? Ich habe
Ihnen erzählt, dass sie im letzten Monat ihr erstes Kind
bekommen hat.«
Ich hörte Besorgnis in Mrs. Hilmers Stimme. »Mit dem
Baby ist doch alles in Ordnung, oder?«, fragte ich rasch.
    »Ja, ja, dem Baby geht es gut. Aber Janey hat sich das
Handgelenk gebrochen und kann ein bisschen Hilfe
gebrauchen. Ich fahre heute Nachmittag nach Long Island
und bleibe ein paar Tage. Werden Sie ins Parkinson Inn
ziehen? Nach allem, was passiert ist, würde ich mir
Sorgen machen, wenn Sie hier alleine blieben.«
    »Ich habe dort nachgefragt, aber für das Wochenende ist
alles ausgebucht, und für die nächsten sechs, sieben
Wochenenden sieht es genauso aus. Ich wollte gerade
anfangen, mich bei anderen Gasthäusern und Pensionen zu
erkundigen.«
    »Ellie, bitte glauben Sie mir, dass ich mir nur um Sie
selbst Sorgen mache. Bleiben Sie in der Wohnung, bis Sie
etwas Passendes gefunden haben, aber schließen Sie bitte
die Türen sorgfältig ab.«
    »Das werde ich tun, ich versprech es Ihnen. Bitte
machen Sie sich keine Sorgen um mich.«
»Ich nehme die Kopien von dem Prozessprotokoll und
den Zeitungen mit. Ich werde sie durchsehen, während ich
in Garden City bei Janey bin. Notieren Sie doch ihre
Telefonnummer, falls Sie mich erreichen wollen.«
Ich notierte sie, und ein paar Minuten später hörte ich
Mrs. Hilmers Auto die Auffahrt hinunterfahren. Ich muss
gestehen, nach dem Schock wegen des Auftritts von Rob
Westerfield bedauerte ich sehr, dass sie wegfuhr.
»Angsthase, Angsthase.« So hatte mich Andrea immer
gehänselt, wenn unsere Eltern ausgegangen waren und wir
zusammen im Fernsehen Filme wie Freitag, der 13. anschauten. Bei den schlimmsten Stellen schloss ich
immer fest die Augen und kuschelte mich an sie.
Ich weiß noch, dass ich mich eines Abends, um mich zu
rächen, unter ihrem Bett versteckte, und als sie ins
Zimmer kam, streckte ich meinen Arm aus und packte ihr
Bein.
» Angsthase, Angsthase«, krähte ich, als sie aufschrie.
Aber es war keine Andrea da, an die ich mich hätte
ankuscheln können, und ich war ein großes Mädchen, das
auf sich selbst aufpassen konnte. Ich gab mir einen Ruck
und begann, die örtlichen Gasthäuser und Pensionen in
den Gelben Seiten herauszusuchen.
Dann rief ich die mir am passendsten erschienenen
Adressen der Reihe nach an. Es stellte sich bald als
frustrierendes Unterfangen heraus. Die wenigen, auf die
ich Hoffnungen gesetzt hatte, waren auf monatlicher Basis
ziemlich teuer, besonders wenn ich noch die Mahlzeiten
dazurechnete.
Nach fast zwei Stunden hatte ich eine kurze Liste von
vier Adressen beisammen und schaute jetzt die Miet
anzeigen in der Zeitung nach Ferienwohnungen durch.
Oldham ist eher eine Gemeinde, in der die Einwohner
ständig leben, doch immerhin konnte ich ein paar
vernünftig erscheinende Mietangebote ausfindig machen.
Um halb vier war ich fertig; ich hatte sechs Adressen
aufgelistet, die ich mir am nächsten Tag ansehen wollte.
Ich war froh, die Sache hinter mich gebracht zu haben,
weil ich mich an den Computer setzen wollte, um ein paar
Zeilen über meine Begegnung mit Westerfield zu
schreiben.
Es waren ein oder zwei Gasthäuser dabei gewesen, in
denen ab sofort ein Zimmer frei war. Beide wären als
Zwischenlösung infrage gekommen, aber sofort meine
Sachen zu packen war das Letzte, wozu ich im Augenblick
Lust verspürte. Ebenso wenig Lust hatte ich, den
Kühlschrank zu leeren und die Wohnung gründlich zu
putzen.
Mrs. Hilmer hatte deutlich zu verstehen gegeben, dass es
ihr um meine Sicherheit ging und dass ich so lange bleiben
konnte, bis ich etwas Passendes gefunden hätte. Ich
wusste, dass sie mindestens drei oder vier Tage weg sein
würde. Ich überlegte hin und her und kam dann zu einer
Entscheidung: Ich würde zuerst einmal hier bleiben,
mindestens über das Wochenende, wahrscheinlich bis
Montag.
Ich schaltete den Computer ein, machte ein paar Notizen
über das Treffen mit Westerfield, stellte aber irgendwann
fest, dass ich mich nur schwer konzentrieren konnte.
Daher beschloss ich, in eine Frühvorstellung zu gehen und
hinterher in

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