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Denn vergeben wird dir nie

Denn vergeben wird dir nie

Titel: Denn vergeben wird dir nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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war
verzeichnet. Darunter war die Anordnung der Räume im
Innern genau wiedergegeben.
»Sehen Sie, hier ist die Alarmanlage eingezeichnet und
der Code, um sie abzuschalten. Rob hat nicht befürchtet,
dass die abgeschaltete Alarmanlage den Verdacht auf ihn
lenken könnte, weil eine Menge von Handwerkern und
Angestellten den Code ebenfalls kannten. Hier ist der
Grundriss des Erdgeschosses, die Bibliothek mit dem
Safe, die Treppe zum Schlafzimmer der Alten und der
Bereich hinter der Küche, wo die Wohnung des
Dienstmädchens war.«
Ein Name stand unter der Skizze. »Wer ist Jim?«, fragte
ich.
»Der Typ, der das Ganze aufgezeichnet hat. Westerfield
hat Skip und mir gesagt, es wäre jemand, der manchmal in
dem Haus zu tun hatte. Wir haben ihn nie gesehen.«
»Hat Ihr Bruder diesen Plan nie der Polizei gezeigt?«
»Er wollte ihn benutzen, aber der Anwalt, den sie ihm
gegeben haben, hat gesagt, das könne er vergessen. Er
meinte, Skip habe keinen Beweis, dass er ihn von
Westerfield hätte, und allein die Tatsache, dass er
überhaupt in seinem Besitz sei, lasse Skip schlecht
aussehen. Er sagte, die Tatsache, dass der Safe im Erdge
schoss war und der Weg zum Schlafzimmer der Alten so
deutlich eingezeichnet ist, würde nur als Beweis dienen,
dass Skip geplant hatte, sie zu töten.«
»Dieser Jim hätte die Aussagen Ihres Bruders bestätigen
können. Hat man versucht, ihn ausfindig zu machen?«
»Ich glaube nicht. Ich habe diesen Plan all die Jahre über
aufgehoben, und als ich jetzt Ihre Website sah, hab ich
gedacht, dies könnte eine weitere Sache sein, die Sie
untersuchen und Westerfield anhängen könnten. Sind wir
im Geschäft? Geben Sie mir tausend Dollar dafür?«
»Wie kann ich sicher sein, dass Sie sich die Geschichte
nicht selbst ausgedacht haben, um mir Geld abzuluchsen?«
»Können Sie nicht. Geben Sie wieder her.«
»Alfie, wenn der Anwalt diesen Jim ausfindig gemacht
hätte, dem Staatsanwalt von ihm erzählt hätte und ihm die
Planskizze gezeigt hätte, dann wären sie gezwungen
gewesen, die Sache genauer zu untersuchen. Ihr Bruder
wäre wegen seiner Bereitschaft zu kooperieren womöglich
mit einem milderen Urteil davongekommen, und
Westerfield hätte unter Umständen für sein Verbrechen
büßen müssen.«
»Ja, aber da war noch ein anderes Problem. Westerfield
hat uns beide für diesen Job engagiert. Der Anwalt hat
meinem Bruder gesagt, falls die Bullen Westerfield
verhaften, könnte er seinerseits versuchen, mit der Staats
anwaltschaft ins Geschäft zu kommen, und ihnen verraten,
dass ich auch mit drinsteckte. Skip war fünf Jahre älter als
ich und fühlte sich schuldig, weil er mich da mit
hineingezogen hatte.«
»Na gut, jedenfalls ist für Sie wie auch für Rob die
Geschichte inzwischen verjährt. Aber noch eins: Sie
sagen, dies hier ist eine Kopie des Originals. Wo ist das
Original?«
»Der Anwalt hat es zerrissen. Er hat gesagt, er wolle
verhindern, dass es in falsche Hände gerät.«
»Er hat es zerrissen!«
»Er wusste nicht, dass Skip eine Kopie gemacht hatte
und sie mir gegeben hat.«
»Ich möchte sie haben«, sagte ich. »Ich kann Ihnen das
Geld morgen früh geben.«
Wir gaben uns die Hand. Seine Haut fühlte sich etwas
klebrig an, aber auch rau und schwielig, woraus ich
entnahm, dass Alfie regelmäßig einer schweren, harten
Arbeit nachging.
Er faltete das Blatt sauber zusammen und steckte es in
seine Innentasche, und ich konnte mir nicht verkneifen,
noch zu sagen: »Es ist einfach unbegreiflich, dass der
Anwalt Ihres Bruders mit einem Beweismittel wie diesem
in der Hand nicht versucht hat, mit dem Staatsanwalt ins
Geschäft zu kommen. Es wäre nicht schwierig gewesen,
einen Angestellten namens Jim aufzuspüren, der diese
Skizze angefertigt hat. Die Polizei hätte ihn verhört und
wäre auf Rob gestoßen, und Sie wären vor ein
Jugendstrafgericht gekommen. Ich frage mich, ob der
Anwalt Ihres Bruders nicht von den Westerfields gekauft
worden ist.«
Er grinste, wobei eine Reihe ungepflegter Zähne sichtbar
wurde. »Er arbeitet inzwischen für sie. Es ist dieser
Hamilton, der jetzt die ganze Zeit im Fernsehen verkündet,
er würde einen neuen Prozess und einen Freispruch für
Rob erreichen.«

35
    IN MEINEM ZIMMER fand ich eine Nachricht vor. Ich
sollte Mrs. Hilmer zurückrufen. Seit dem Brand hatte ich
schon mehrmals mit ihr telefoniert, und es war einfach
wunderbar, wie sie sich mir gegenüber verhalten hatte.
Ihre einzige Sorge war mein Wohlergehen, und sie zeigte
sich

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