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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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floss, und so rief er den diensthabenden Offizier, General Yuri Petrov, zu sich, damit dieser einen Blick auf den Schirm warf. Der General, ein untersetzter Mann Anfang sechzig, der den größten Teil seiner glanzvollen Karriere beim SpezNas zugebracht hatte, der Spezialeinheit des KGB und später des russischen militärischen Nachrichtendienstes GRU, kam herbeigeschlendert und sah auf den Monitor. Seine Augen weiteten sich, und er löste augenblicklich die höchste Alarmstufe aus.
    Doch es war bereits zu spät.
    Am äußeren Rand der RKSU-Basis stapfte Sergeant Pavel Luzhny mit seinem Kameraden, dem Gefreiten Vladimir Radchenko, durch den knirschenden Schnee, der sich am Fuß des hohen elektrischen Zauns angesammelt hatte. Die beiden waren in eine hitzige Diskussion über das Ergebnis des Basketballspiels am vorangegangenen Abend vertieft. Luzhny war ein eingefleischter Fan von ZSKA Moskau und jammerte über die Leistung des Aufbauspielers seiner Mannschaft, eines jungen Mannes mit tschetschenischem Blut in den Adern, wie der Sergeant missmutig feststellte. Der glücklose Spieler hatte drei der letzten vier Freiwürfe verschenkt, und sein Team hatte eine 110:112-Niederlage gegen Triumph Lyuberzy davongetragen. Luzhny, ein geborener Moskowiter, konnte sich mit der Niederlage nur schwer abfinden. Er war gerade dabei, die taktischen Fehler des Trainers aufzuzählen, als der Alarm durch die eisige Nacht hallte. Sofort riss er das Funkgerät aus dem Gürtel, tippte eine Ziffernfolge ein und hielt es ans Ohr, während er sich umwandte und zur Basis hinunterblickte. Eine automatische Stimme informierte ihn, dass Alarmstufe Rot in Kraft getreten war, also griff er mit der anderen Hand nach der SIG Sauer an seinem Gürtel.
    »Wahrscheinlich wieder so eine dämliche Übung«, sagte er, indem er sich zu Radchenko umdrehte. »Ich verwette meinen …«
    Doch Radchenko war nicht da.
    Luzhny drehte sich einmal um die eigene Achse, aber sein Kamerad war verschwunden. Seine Fußabdrücke waren deutlich im tiefen Schnee zu sehen, zwei parallele Reihen neben seinen eigenen. Dann hörten sie auf, einfach so. Keine Spuren zur Seite, nichts. Zwei letzte Fußabdrücke, dann nichts mehr.
    »Was zum Teufel …?«, murmelte Luzhny.
    Dann war er selbst in der Luft. Irgendetwas hatte ihn unter den Achselhöhlen gepackt und gewaltsam nach oben gerissen. Sein Finger um den Abzug zuckte, und er feuerte das gesamte Magazin leer. Die Kugeln schlugen wirkungslos in den rasch zurückbleibenden Boden. Luzhny schrie nicht – nicht, bevor er Finger an seiner Kehle spürte und rasiermesserscharfe Nägel, die sich in sein Fleisch gruben. Sie rissen ihm die Kehle heraus, und er konnte nicht länger schreien, selbst wenn er gewollt hätte.
    Die Außenmikrofone fingen die Schüsse auf, und in der Einsatzzentrale tippte Petrov eine Reihe von Befehlen in die Konsole vor ihm. Der riesige Wandschirm, der den gesamten Raum beherrschte, teilte sich in acht separate Sektionen, und jede davon zeigte einen anderen hochauflösenden Abschnitt des Außenzauns. Während die Männer im Kontrollraum zusahen, huschte eine schwarze Gestalt vor einer der Kameras vorbei, und dann verschwand das Bild und wich weißem Rauschen. Augenblicke später erlosch ein zweites Bild, dann ein drittes, ein viertes.
    »Geben Sie Großalarm«, befahl Petrov, ohne den Blick vom Schirm abzuwenden. »Und verlangen Sie sofortige Unterstützung.«
    »Aber Herr General …«
    »Das ist ein direkter Befehl, Soldat. Tun Sie, was ich Ihnen sage, und zwar sofort. Und alarmieren Sie das Wachregiment. Wir haben nicht viel Zeit.«
    Noch während er sprach, erloschen auch die letzten Bildschirme und zeigten nur noch Schnee. An einer Konsole in der Mitte des Raums aktivierte ein zutiefst verängstigter Agent die Notfallfrequenz, die sämtliche Departments der Welt miteinander verband. Er hatte die Nachricht, die lediglich acht Worte lang war, gerade abgesetzt, als die Außenmikrofone einen lauten Schlag übertrugen und die Kommunikation ausfiel.
    »General …«, sagte er und blickte angstvoll von seinem Bildschirm auf.
    Doch Petrov war verschwunden.
    Der General rannte durch die Gänge der RKSU-Basis.
    Sirenen schrillten in seinen Ohren, und das grelle Licht schmerzte in seinen Augen, doch er wurde nicht langsamer. Am Ende des Gangs sah er die offenen Türen eines Lifts, und er sprintete mit brennenden Lungen darauf zu.
    Du hast zu lange hinter dem Schreibtisch gesessen, alter Mann , dachte er

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