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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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verzweifelt. Los, lauf. Beweg dich!
    Im Lift zog Petrov einen dreieckigen Schlüssel hervor, den er an einer Schnur um den Hals getragen hatte, und schob ihn unter den nummerierten Knöpfen im Panel neben der Tür in einen Schlitz. Sofort schlossen sich die Türen, und der Lift schoss nach unten. Die schnelle Bewegung ließ Petrovs Magen protestieren. Er kämpfte gegen die Übelkeit und starrte auf die Knöpfe für die verschiedenen Ebenen, die einer nach dem anderen aufflammten und wieder erloschen.
    –2 …
    –3 …
    –4 …
    –5 …
    –6 …
    –7 …
    Ebene –7 war die unterste Ebene der Basis, sieben Stockwerke unterhalb des gefrorenen arktischen Bodens. Hier standen die gewaltigen Generatoren, die den gesamten Komplex mit Energie versorgten, und hier lagen auch die Unterkünfte für die Wartungsmannschaften und das Hilfspersonal – mit dem Ergebnis, dass Wissenschaftler oder Soldaten vom RKSU sich nur selten hierher verirrten. Und auch General Petrov stieg nicht hier aus. Es gab nur eine einzige Sache in der gesamten Basis, die das Risiko eines Frontalangriffs wert war, und Petrov war einer der wenigen Männer auf dem Planeten, die davon wussten.
    Der mit –7 beschriftete Knopf leuchtete auf und erlosch wieder, doch der Lift setzte seine Fahrt mit unverminderter Geschwindigkeit in die in keinem Plan verzeichneten Tiefen der Basis fort.
    Als die Türen zehn Sekunden später aufglitten, stürzte Petrov hinaus in einen Korridor mit metallverkleideten Wänden, der zu beiden Seiten von hohen, massiven Metalltüren gesäumt war. Die Türen sahen aus, als gehörten sie zur Luftschleuse eines U-Boots oder einer Raumstation. Jede war in schwarzen, metergroßen Ziffern gekennzeichnet. Insgesamt gab es sechzig Türen, doch Petrov rannte zielsicher zu Tür Nummer 31.
    Oben im Kontrollraum wechselten die Männer der Nachtschicht nervöse, verängstigte Blicke. Statisches Rauschen drang aus den acht weißen Bildschirmen, und die Außenmikrofone waren tot. Die Männer, insgesamt acht, hatten den Waffenschrank geöffnet und hielten ihre Daybreaker, schwere Granatschleudern, schussbereit, während sie auf das warteten, was immer da draußen im Schnee lauerte.
    Plötzlich flog die Tür zum Hauptzugangskorridor auf und krachte gegen die Betonwand. Die Agenten zuckten zusammen. Es war das Schutzregiment der Basis, das hereinmarschiert kam. Die zweiunddreißig Elitesoldaten bewegten sich nahezu lautlos und füllten jeden freien Quadratzentimeter des Kontrollraums aus. Das diensthabende Personal hätte am liebsten laute Jubelschreie ausgestoßen, so groß war ihre Erleichterung. Die Elitesoldaten des Schutzregiments waren die Allerbesten der Allerbesten. Sie gingen in einem weiten Halbkreis um die schwere, ins Freie führende Luftschleuse herum in Stellung. Ihre Monturen starrten vor Waffen und anderer Kampfausrüstung. Sie richteten ihre Kalaschnikows und Granatwerfer auf die Schleusentür und warteten, während sich das Dienstpersonal von seinen Plätzen zurückzog und hinter den Soldaten Deckung suchte.
    Stille.
    Dann erfüllte ein immer lauter werdendes, grauenhaftes Geräusch von sich verbiegendem Metall den Raum. Der Gefreite Yurov, der mit zwei zitternden Händen einen Granatwerfer hielt, fand gerade noch Zeit für ein stilles Stoßgebet, bevor die mächtige Luke aus ihren Angeln gerissen wurde und in die arktische Nacht hinaussegelte.
    Dichter Schnee wirbelte in den Raum und ließ die Männer vom Schutzregiment zurückweichen. Die Luft war so eisig, dass sie ihnen die Kehlen verschloss, und die Schneemasse war blendend weiß. Dunkle Gestalten strömten mit unglaublicher Geschwindigkeit durch das klaffende Loch, und die Soldaten begannen zu feuern, nahezu willkürlich, mit brennenden Lungen, die Hände über den tränenden Augen. Kugeln prallten von den Wänden ab und surrten als Querschläger durch den Raum, wo sie Monitore zerfetzten und Löcher in Konsolen rissen. Feurige Explosionen von Granatwerfermunition ließen ihre Ohren klingeln. Die dunklen Gestalten schienen überall zu sein. Wie Schatten glitten sie durch den wirbelnden Schnee und rissen bei den Verteidigern beinahe im Vorübergehen tiefe, heftig blutende Wunden. Von irgendwo in der Wolke aus Schnee spritzte eine rote Fontäne in die Luft und traf Yurov im Gesicht und auf der Brust. Er wich zurück, und plötzlich stand vor ihm eine dunkle Gestalt, nicht mehr als zwei Meter entfernt. Er hob den Granatwerfer und feuerte. Der Rückstoß ließ ihn

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