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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Abscheu über die gleichgültige Brutalität, die Alexandru und seine Anhänger an den Tag legten, und außerstande, die Welle der Gewalt zu begreifen, die aus keinem erkennbaren Grund über den Einwohnern der Insel zusammengeschlagen war.
    Diese armen Menschen. O Gott, die armen, unglückseligen Menschen.
    »Kommen Sie, Mr. Carpenter, wir müssen weiter«, drängte McBride und zog den Jungen ungeduldig am Ärmel. »Die beiden hier sind tot. Vielleicht ist weiter oben jemand, der noch lebt und unsere Hilfe braucht.«
    Der Gedanke an Überlebende durchbrach Jamies Schockstarre, und er setzte sich in Bewegung, weiter den Berg hinauf. Er übernahm die linke Seite, McBride die rechte, und sie kontrollierten die Gestalten, die überall verstreut auf der Straße herumlagen. Sie riefen in die Häuser hinein und lauschten auf Antwort, folgten den Blutspuren, die von einer Gräueltat zur nächsten führten. Jamie wurde schwindlig, er fühlte sich, als würde er jeden Moment das Bewusstsein verlieren, doch er riss sich zusammen, Tür um Tür, Leichnam um Leichnam.
    In der Nähe des Hügelkamms hörte er leise Musik, ein klassisches Klavierstück, das ihm bekannt vorkam, und er folgte dem Klang des Instruments zu einem Haus, das ein wenig von der Straße zurückgesetzt stand. Er untersuchte die Frau auf dem Weg vor der Haustür, dann ging er weiter die Straße hinauf.
    Oben angekommen beschrieb die Straße einen Bogen und verlief von dort aus wieder hinunter. Jamie und McBride trafen sich in der Mitte.
    »Nichts?«, fragte Jamie.
    »Nichts«, bestätigte der Agent und klappte sein rotes Visier hoch. Sein Gesicht war blass und angespannt, als hätte man es in die Länge gezogen. »Und Sie?«
    »Nichts.«
    In diesem Augenblick ertönte hinter ihnen, wo die Straße endete und dichter Wald das Herz der Insel bedeckte, ein lauter Schmerzensschrei. Jamie und McBride drehten sich um und rannten los.
    Sie brachen durch das Unterholz. Zweige knackten laut unter ihren schweren Stiefeln, und Äste peitschten gegen die Visiere, als sie zwischen dunklen Stämmen und Gestrüpp hindurch und über aufgeworfene Erdhügel hinwegrannten. Die Bäume standen überraschend dicht, und es war stockdunkel. Erneut tönte der klagende Schrei, doch diesmal klang es, als käme er von überall rings um sie herum und aus hundert Kehlen gleichzeitig. Dann war plötzlich Larissa über ihnen, packte sie bei den Händen und riss sie mit sich in die Höhe.
    Sie jagte zwischen den Bäumen hindurch, wich mühelos nach rechts und links aus und hielt Jamie und McBride unter sich fest, als wären sie leicht wie Federn. Auf einer Lichtung glitt Larissa hinunter und ließ die beiden los. Sie prallten auf den Boden, rollten sich ab und kamen mit gezogenen T-Bones wieder auf die Beine. Die Mündungen ihrer Waffen zeigten in die Mitte der Lichtung, auf einen Mann Anfang zwanzig, der sich im Griff einer Vampirfrau wand, die bei ihrer Verwandlung selbst kaum älter gewesen sein konnte. Sie hatte die Arme des Mannes auf den Rücken gebogen und hielt sie dort mit einer Hand fest, während die Fingernägel der anderen über seine Kehle streichelten. Entweder hatte sie die beiden schwarz gekleideten Gestalten noch gar nicht bemerkt, oder es war ihr egal.
    Jamie richtete seinen T-Bone auf sie und rief »Hey!«, während er gleichzeitig den Abzug betätigte. Die Vampirfrau ließ den Mann fallen und sprang fauchend auf die Beine. Das Projektil erwischte sie mitten in der Brust und bohrte ein Loch durch ihre weiße Weste. Eine Sekunde später explodierte sie und sandte eine Fontäne von Blut in den Nachthimmel hinauf, das mit einem nassen, satten Platschen wieder zu Boden fiel und das Gras bedeckte.
    Jamie und McBride erhoben sich und gingen zu dem Mann, der über und über mit Blut besudelt und zitternd am Boden kauerte. Er sah zu den beiden Männern auf, die Augen weit vor Entsetzen, und wich auf Händen und Füßen zurück, wobei er tiefe Furchen im Gras hinterließ. Eine dicke nasse Lache bedeckte den Boden, wo er bis vor einem Moment gesessen hatte, und McBride fluchte laut.
    »Er blutet!«, rief er. »Halten Sie ihn fest, Mr. Carpenter!«
    Jamie half dem Mann vom feuchten Boden auf. Seine Hände glitten in etwas Nasses. Der Mann schrie auf, und Jamie hätte ihn beinahe wieder fallen lassen. Er warf sich den Arm des Mannes über die Schulter, stützte ihn nach besten Kräften und rannte mit ihm zurück zu McBride, der abwartend stehen geblieben war, und legte den Verwundeten

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