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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Carpenter. Wir haben eine Menge zu besprechen.«
    Admiral Seward nahm hinter einem langen Schreibtisch an einer Seite des Raums Platz, während Jamie und Frankenstein sich in den beiden Lehnsesseln vor dem Kamin niederließen. Jamie sah den Riesen neben sich an, und Frankenstein antwortete mit einem leichten Lächeln.
    »Jamie Carpenter«, begann der Admiral. »Ich heiße dich willkommen im Hauptquartier des Department 19 – oder Schwarzlicht, wie es seit jeher von den wenigen genannt wird, die von seiner Existenz wissen.«
    Schwarzlicht. Ich habe das Gefühl, als hätte ich diesen Namen schon einmal gehört, vor langer Zeit. Schwarzlicht.
    Dann drängte sich ein weiterer, eigenartiger Gedanke ungebeten in Jamies Kopf.
    Fühlt sich an wie Zuhause.
    Ein langes Schweigen breitete sich aus, bevor der Admiral fortfuhr. »Ich habe dich nicht mehr gesehen, seit du ein Baby warst. Du siehst deinem Vater sehr ähnlich, hat dir das schon mal jemand gesagt?«
    »Meine Mum«, antwortete Jamie.
    »Natürlich«, sagte der Admiral. »Es tut mir leid zu erfahren, was mit ihr geschehen ist. Sie war eine nette Frau.«
    »Das ist sie immer noch«, sagte Jamie und starrte den Direktor von Department 19 an.
    Seward schob nervös einen Stapel Papiere von einer Seite des Schreibtischs zur anderen. Er schien unwillig, Jamies Blick zu begegnen, und das machte ihn wütend.
    Sieh mich an, alter Mann! Das ist ja wohl das Mindeste, was du tun kannst.
    Als hätte er Jamies Gedanken gelesen, streckte Frankenstein den Arm aus und legte ihm seine gewaltige Pranke auf die Schulter. Die Botschaft war eindeutig: Bleib ruhig.
    »Sir«, sagte Jamie so höflich, wie es ihm möglich war, und als Seward aufblickte, fuhr er fort: »Warum ist der Wachposten draußen auf dem Gang auf mich losgegangen? Ich habe ihm nichts getan.«
    Der Admiral sah ihn an, öffnete den Mund, schloss ihn wieder, öffnete ihn erneut und sagte schließlich: »Mach dir deswegen keine Gedanken. Es ist nicht wichtig. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir jetzt mit dir machen werden.«
    »Lassen Sie mich nach meiner Mum suchen«, sagte Jamie sofort.
    »Das kommt überhaupt nicht infrage«, erwiderte Seward. »Erstens haben wir keine Ahnung, wo sie ist, und zweitens wissen wir nicht einmal, ob sie …«
    Er brach ab und richtete die Stifte auf seinem Schreibtisch in einer ordentlichen Reihe aus.
    »Wenn Sie mir nicht helfen wollen«, sagte Jamie finster, »dann mache ich es eben ohne Sie. Lassen Sie mich raus hier, und ich suche meine Mutter allein.«
    »Das kann ich nicht, Jamie«, entgegnete der Admiral. »Wir nehmen dich aus dem Spiel.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt so viel wie: In etwas mehr als achtundvierzig Stunden wird es keinerlei Unterlagen mehr über dich geben. Du hast dann niemals existiert. Es ist um deiner eigenen Sicherheit willen und der Sicherheit von jedem, mit dem du je in Kontakt gestanden hast.«
    In Jamies Kopf drehte sich alles. »Sie löschen meine Identität?«, fragte er ungläubig. »Wollen Sie das damit sagen?«
    Seward nickte. »Das ist unsere Standard-Vorgehensweise in Fällen wie diesem. Alexandru könnte versuchen, über Bekannte oder Verwandte an dich heranzukommen. Abgesehen davon muss seine Existenz – und die anderer Kreaturen wie ihm – geheim bleiben. Das ist unsere oberste Priorität.«
    Zorn blitzte in Jamies Gesicht auf.
    »Und meine oberste Priorität ist meine Mutter!«, zischte er. »Ich gebe einen Scheißdreck auf Ihre!«
    »Sehen Sie?«, sagte Seward mit einem hilflosen Blick zu Frankenstein. »Wie soll ich nur …« Er zögerte, dann sah er wieder Jamie an. »Dein Vater … er war einer meiner engsten Freunde, wusstest du das? Nein, natürlich nicht. Aber es stimmt. Als ich zum Department kam, war er bereits eine Legende. Er war einer unserer besten Führer. Dass es so enden musste …«
    Jamie wartete voll unterdrückter Wut darauf, dass der Admiral weiterredete, doch der alte Mann schien fertig zu sein. Seine Augen waren glasig geworden, und er sah aus, als sei er verloren in seinen Erinnerungen an bessere Tage, bessere Zeiten. Als Jamie die Stille nicht länger ertrug, unternahm er einen neuen Anlauf.
    »Was ist mit meiner Mutter?«, fragte er leise. »Warum hat sie mir nicht die Wahrheit über meinen Vater erzählt? Nach seinem Tod, meine ich?«
    Frankenstein antwortete anstelle des Admirals. Seine Stimme klang wie das tiefe Grollen einer Gerölllawine. »Sie wusste nichts von Department 19. Es ist

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