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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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stimmt. Also, sag es mir.«
    »Das kann ich nicht«, erwiderte sie.
    Zorn stieg in Jamie auf. »Warum nicht?«, fragte er mit unwillkürlich lauter werdender Stimme.
    »Weil du dann nicht mehr zurückkommen und mich besuchen würdest.«
    »Das hier ist kein Spiel!«, explodierte Jamie. »Das ist nicht lustig! Meine Mutter ist in Lebensgefahr!«
    Larissas Augen funkelten rot, dann nahmen sie wieder ihre gewöhnliche braune Farbe an.
    »Das ist richtig«, erwiderte sie eisig. »Ihr Leben. Nicht meins. Nichts weiter als ein einzelnes, unbedeutendes Menschenleben. Welchen Unterschied macht es schon, ob sie lebt oder stirbt?«
    »Für mich macht es jeden Unterschied der Welt!«, knurrte Jamie. »Sag mir, wo sie ist! Auf der Stelle!«
    Sie seufzte und verdrehte die Augen. »So tapfer!«, sagte sie leise. »So mutig – hinter einer undurchdringlichen Barriere.«
    »Ich würde diese Zelle augenblicklich öffnen, wenn ich könnte!«, spuckte Jamie. »Und dich mit bloßen Händen töten!«
    »Nein«, erwiderte Larissa mit unendlicher Traurigkeit. »Nein, das würdest du nicht. Und das weißt du auch. Du bist kein Killer. Du bist nicht wie ich. Aber wenn du dafür sorgst, dass sie mich freilassen, bringe ich dich zu der Person, die uns sagen kann, wo deine Mutter ist. Wenn du nicht willst oder nicht kannst, dann fürchte ich, bist du auf dich allein gestellt.«
    Tränen glitzerten in Jamies Augenwinkeln, und er rappelte sich stolpernd hoch. Eilig lief er den Korridor hinunter, weg von ihr, fest entschlossen, ihr seine Tränen nicht zu zeigen.
    Ihre Stimme holte ihn trotzdem ein.
    »Komm bald wieder«, rief sie warm und freundlich. »Ich warte auf dich.«

14
    Splitterzelle
    Als Jamie auf Ebene 0 aus dem Lift stieg, hatte er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle. Seine Augen waren gerötet, doch das war ebenso sehr das Ergebnis seiner Bemühungen, sie trocken zu reiben, wie der vorangegangenen heißen Tränen. Ein Soldat in schwarzer Montur kam ihm auf dem Korridor entgegen, und Jamie fragte ihn, ob er wüsste, wo er Admiral Seward finden könnte. Der Soldat sah ihn überrascht an, erklärte ihm aber bereitwillig den Weg zum Quartier des Befehlshabers. Jamie dankte ihm und ging einen grauen Korridor hinunter, der genauso aussah wie alle anderen.
    Vor der Tür von Admiral Seward stand ein weiterer Uniformierter in schwarzer Montur mit Panzerplatten und Kampfgeschirr, das rote Visier vor dem Helm gesenkt. Er sah Jamie, sobald dieser um die Ecke bog.
    »Identifizieren Sie sich!«, forderte er den Jungen auf. Er hob zwar nicht die Waffe, doch sein rechter Zeigefinger lag entschlossen auf dem Abzug.
    »Ich bin Jamie Carpenter«, antwortete Jamie.
    Die Wache nahm den Finger vom Abzug, griff nach oben und klappte sein Visier hoch.
    Meine Güte, er ist nur ein paar Jahre älter als ich!
    »Wie war das?«, fragte der Soldat und sah ihn mit einem Blick an, der Jamie überhaupt nicht gefiel.
    »Ich bin Jamie Carpenter«, wiederholte er.
    Abscheu überzog das Gesicht des Soldaten. Er kam ihm ein paar Schritte entgegen, sodass Jamie unwillkürlich zurückwich und abwehrend die Hände hob. Der Soldat drängte ihn rückwärts gegen die Wand und brachte sein Gesicht ganz nah an das von Jamie.
    »Carpenter?«, zischte der Soldat. »Hab ich das richtig verstanden? Carpenter?«
    Jamie nickte nur, eingeschüchtert und verängstigt wegen der großen schwarzen Waffe, die nur wenige Zentimeter vor seinem Körper hing.
    »Und Sie haben den Nerv, hierherzukommen, in dieses Gebäude?«
    Jamie antwortete nicht – er war zu erschrocken, um etwas zu sagen – und starrte direkt in das kalte, feindselige Gesicht des Soldaten.
    Da befahl eine Stimme, die er irgendwoher kannte: »Zurück, Soldat!«
    Der Soldat und Jamie drehten gleichzeitig die Köpfe und sahen in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Admiral Seward stand in der offenen Tür zu seinem Quartier. Hinter dem Direktor ragte die riesige Gestalt von Frankenstein auf.
    Der Soldat richtete sich kerzengerade auf, ohne jedoch von Jamie abzulassen. »Sir, ich muss protestieren!«, sagte er. »Das hier ist der Sohn von …«
    »Ich weiß sehr genau, wer er ist, Soldat!«, unterbrach ihn Seward. »Und jetzt treten Sie zurück, Junge. Das ist ein Befehl!«
    Der Soldat ging in die Mitte des Korridors, wandte sich dem Admiral zu und nahm Habachtstellung an. Auf seinem Gesicht stand nackte Wut, doch er sagte nichts mehr.
    Seward hielt die Tür zu seinem Quartier auf. »Komm herein, Jamie

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