Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
Vom Netzwerk:
aufrichtete und den Helm aufsetzte, wurde ihm bewusst, dass er keine Angst hatte. Er war nicht einmal nervös – er war gespannt. Der Helm schloss die Umgebung vollkommen aus, er konnte die Plattform nicht mehr sehen, den Schirm, die neugierige, aufgeregt tuschelnde Menge. Dann erklang Terrys Stimme direkt neben seinem Ohr und informierte ihn, dass die Simulation gestartet wurde. Eine Sekunde später stand er in der riesigen Eingangshalle eines Herrenhauses.
    Er blickte sich um, hob die behandschuhten Hände und murmelte ein lautloses »Wow!«, als sie in fotorealer Echtzeit in seinem virtuellen Blickfeld erschienen. Selbst die kleinsten Einzelheiten waren deutlich zu erkennen. Er machte einen Schritt nach vorn – und bewegte sich in der virtuellen Eingangshalle einen Schritt vor. Er drehte sich einmal um sich selbst, und der virtuelle Raum um ihn herum rotierte ohne jede Verzögerung. Jetzt griff er nach dem T-Bone, zog ihn aus dem Gürtelholster und betrachtete das Gerät. Es sah aus wie die echte Waffe, die er vorhin abgefeuert hatte – sogar das metallene Projektil im Rohr konnte er erkennen. Er schob den T-Bone ins Holster zurück und zog die Glock. Auch sie erschien echt in der Simulation – das Magazin voller Patronen, der Lauf frei.
    »Okay, sag Bescheid, wenn du so weit bist«, erklang Terrys Stimme laut in Jamies Ohr.
    »Was muss ich machen?«, fragte Jamie.
    »Erkunde das Haus. Alles andere wird dir unterwegs klar werden.«
    Jamie atmete tief ein und setzte sich in Bewegung. Mit schnellen Schritten durchquerte er die Eingangshalle in Richtung der breiten Treppe, die den gesamten hinteren Teil des Raums einnahm. Als er sich der ersten Stufe näherte, hörte er über sich ein wütendes Fauchen und riss den Kopf hoch. Am oberen Treppenabsatz erschien ein Vampir in einem eleganten Frack und kauerte sich hin, als wäre er im Begriff, Jamie anzuspringen.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung riss Jamie den T-Bone aus dem Holster, brachte ihn an die Schulter und drückte ab. Der Pflock schoss aus dem Rohr, krachte in die Brust des Vampirs und fetzte ein kreisförmiges Loch in Fleisch und Knochen, bevor der pneumatische Draht ihn zurückriss. Er war noch nicht wieder im Lauf der Waffe, als der Vampir in einer grellroten Wolke aus Blut und Gewebestückchen explodierte, die mit dumpfem Klatschen auf den dicken Teppich der Treppe prasselten.
    Jamie behielt die Waffe in der Hand und schlich zum ersten Treppenabsatz hinauf.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine Bewegung, und zwei weitere Vampire sprangen aus dem hohen Schatten der Decke herab auf die Treppe. Jamies Verstand war klar und eiskalt, als er seine Chancen errechnete.
    Ein Pflock im T-Bone. Zwei Vampire. Keine Zeit, um zweimal zu feuern.
    Mit der linken Hand zog er die MP5 aus dem Gürtel, legte den Sicherungshebel auf Dauerfeuer und deckte die Treppe mit einer breit gefächerten Garbe ein. Die Geschosse zerfetzten die Knie der Vampire, und sie gingen schreiend und sich windend zu Boden. Jamie steckte die Maschinenpistole wieder ein, nahm den T-Bone in die Linke, zog mit der Rechten den Pflock mit dem Gummigriff und sprintete die Treppe hoch. Das alles hatte keine zwei Sekunden gedauert, und einer der Zuschauer außerhalb der Simulation stieß einen leisen Pfiff aus.
    Jamie erreichte die beiden kreischenden, sich am Boden in ihrem eigenen Blut windenden Vampire und rammte einem nach dem anderen den Pflock in die Brust. Dann trat er hastig zurück, sodass er, als sie explodierten, nur ein paar Blutspritzer abbekam. Noch immer auf der Treppe, drehte er sich um die eigene Achse, um zu sehen, ob die Luft hinter ihm rein war, und entdeckte einen vierten Vampir, einen weiblichen diesmal, in einem wunderschönen fließenden Ballkleid, der lautlos und mit hoher Geschwindigkeit durch die Halle auf ihn zuschwebte. Jamie ließ den Pflock fallen, zog den T-Bone, legte an, ließ den Vampir noch einen Meter näher herankommen und schoss.
    Der Pflock ging mitten durch ihr Herz und zerriss es.
    Diesmal war die Explosion wesentlich schwächer, beinahe niedlich, und der Vampir war verschwunden, bevor der Pflock wieder zurück in seinem Rohr und der Draht aufgespult war.
    Jamie bückte sich, hob den Plastikpflock auf, schob ihn in die Schlaufe an seinem Gürtel und setzte seinen Weg die Treppe hinauf fort.
    Terry ließ sich zu einem schwachen Grinsen hinreißen. Einer der Soldaten, die den Fortschritt des Jungen auf einer Reihe von Monitoren verfolgten, schüttelte

Weitere Kostenlose Bücher