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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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geturnt waren. Hier war das nicht der Fall.
    Er riss seine Maschinenpistole hoch und jagte ein komplettes Magazin in die Äste hinauf, schob das nächste ein und feuerte es ebenfalls leer. Fünf Vampire fielen aus den Bäumen und schlugen mit knochenbrechender Wucht auf den Boden. Sie waren von Kugeln durchlöchert und spuckten Blut. Jamie ging methodisch die Auffahrt entlang und pfählte einen Vampir nach dem anderen. Er näherte sich einem großen schmiedeeisernen Tor mit der Aufschrift AUSGANG und wollte schon die Hand auf die Klinke legen, als er plötzlich einen durchdringenden Schmerz an der linken Seite des Halses spürte. Voller Staunen sah er Blut in hellen Strömen über seine Schulter und seine Brust fließen. Langsam wandte er sich um und starrte in das grinsende Gesicht des Mädchens aus dem Schuppen. Ihre Augen flammten rot und voller Triumph, und als er nach seinem T-Bone griff, wurde sie unscharf und verschwand schließlich ganz, zusammen mit dem Rest der simulierten Welt.
    Plötzlich war alles dunkel, und Jamie kämpfte gegen aufsteigende Panik. Seine Hand flog nach oben an seinen Hals, doch da waren nur glatte, verschwitzte Haut und der untere Rand des Helms, den er völlig vergessen hatte. Er riss ihn sich vom Kopf und blinzelte im grellen Licht des Spielplatzes. Terry stand vor der Scheibe und sah zu ihm hoch, im Gesicht einen Ausdruck unverhohlener Bewunderung. Er hob den Kopf, und als er die Zuschauer anschaute, die zu ihm hinaufstarrten, begann einer der Soldaten zu klatschen. Sämtliche Zuschauer fielen ein, und bald schwoll das Geräusch zu einem ohrenbetäubenden Lärm, durchbrochen von Jubelrufen und Glückwünschen. Jamie ließ sich zu einem verlegenen Lächeln hinreißen, das breiter wurde, als er Major Harker bemerkte, der sich mit einem Gesicht so dunkel und unheilverkündend wie eine Gewitterwolke von der Menge entfernte und dem nächsten Ausgang zustrebte.
    Jamie stieg von der Scheibe herab und wäre beinahe zu Boden gegangen, so heftig war der Schlag auf die Schulter, den Terry ihm versetzte. Das Gesicht des Ausbilders strahlte vor Stolz, und Jamie sah verlegen zur Seite. Terry half ihm, den Panzer und die simulierten Waffen abzulegen, dann umarmte er ihn so heftig, dass es Jamie von den Füßen riss.
    »War ich gut?«, fragte Jamie unsicher. »Ich dachte, ich hätte verloren.«
    »Jeder verliert beim ersten Mal«, sagte Terry. »Jeder. Die meisten schaffen es nicht einmal durch das Haus, geschweige denn den Garten. Und du hast nur deswegen verloren, weil du Mitleid gezeigt hast. Es war fehl am Platz, aber es war ehrenwert.«
    »Danke«, sagte Jamie und grinste jetzt über das ganze Gesicht.
    Hinter ihm zerstreute sich die Menge allmählich. Die Männer und Frauen der Organisation Schwarzlicht verließen den Spielplatz durch die verschiedenen Türen entlang der runden Wände. Viele schüttelten verwundert die Köpfe, andere lächelten in seine Richtung, winkten ihm oder klatschten ihm lautlos zu. Keiner kam herbei und sprach ihn an, und Jamie glaubte den Grund dafür zu kennen – hier unten war Terry der Boss, nicht Admiral Seward, und sie wagten es nicht, den Ausbilder und seinen Schüler zu unterbrechen. Jamie sah ihnen hinterher, bis alle gegangen waren, dann spürte er plötzlich einen stechenden Schmerz in der Niere, als ihn ein Faustschlag traf. Er ging zu Boden, rollte sich ab und sah Terrys grinsendes Gesicht über sich.
    »Steh auf«, sagte der Ausbilder.

17
    Schwarzes Schaf
    Jamie drehte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Terry hatte ihn vor einer halben Stunde aus dem Training entlassen, und er war dankbar unter den heißen Wasserstrahl geflüchtet, der wohltuend auf sein malträtiertes Fleisch trommelte. Sein ganzer Körper war übersät mit Prellungen und Hämatomen, und seine Glieder waren schwer wie Blei. Doch trotz der Schmerzen – oder vielleicht gerade wegen ihnen – war er in Hochstimmung. Seine Gedanken rasten, obwohl sein Körper um Ruhe flehte.
    Jamie trocknete sich mit einem Handtuch ab, dann verließ er den Duschraum und ging nach nebenan in die Umkleide. Auf einer der Bänke lagen seine Sachen, doch darüber hing etwas, das vor einer halben Stunde, als er sich zum Duschen ausgezogen hatte, noch nicht da gewesen war.
    Er nahm das dunkle Gebilde näher in Augenschein, das über seinen nass geschwitzten Trainingssachen hing, und stieß einen verblüfften Laut aus.
    Es war eine Schwarzlicht-Uniform.
    Die Montur war auch im grellen Licht der

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