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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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nachdrücklich. »Ich finde seine Argumentation dumm und arrogant, aber ich glaube, dass sie ehrlich gemeint war.«
    »Ob sie ihn wohl finden?«, fragte Larissa. »Frankenstein, meine ich.«
    »Ich glaube nicht, dass es jemanden zu finden gibt«, antwortete Kate. »Jamie würde ich das nie sagen, weil ich weiß, wie verzweifelt er an einen Erfolg glauben will, aber ich denke, dass er tot ist. Ich denke, dass er seit einem Vierteljahr tot ist.«
    »Ich auch«, stimmte Larissa seufzend zu. »Jamie bedeutet das so viel; er sieht darin eine wundersame Chance zur Wiedergutmachung, und ich habe Angst, dass der Misserfolg ihn erst recht deprimieren wird. Aber wie er’s wegsteckt, erfahren wir vermutlich erst bei ihrer Rückkehr.«
    »Hoffen wir das Beste«, sagte Kate, dann lächelte sie Larissa an. »Ich habe Hunger«, sagte sie. »Gehen wir etwas essen? Vielleicht lenkt uns das von all diesen trübseligen Gedanken ab.«
    »Klingt gut«, antwortete Larissa und stand auf.
    Kate folgte ihrem Beispiel, und die beiden gingen langsam den aufgeständerten Bohlenweg durch den Erinnerungsgarten entlang. Als sie durchs Tor gingen, tat Kate etwas, das ihre Freundin überraschte: Sie ergriff Larissas Hand. Das hatte sie bisher nie getan; mit ihren Freundinnen auf Lindisfarne war sie oft Hand in Hand gegangen, ohne sich etwas dabei zu denken – aber niemals mit Larissa.
    Die Hals- und Schultermuskeln der Vampirin zuckten, und ihre Hand lag sekundenlang schlaff in Kates Rechter. Dann verschränkte sie langsam die Finger mit denen ihrer Freundin, als sie weiter auf die vor ihnen aufragende Zentralkuppel des Rings zugingen.
    Drei Viertel der weiten Rasenfläche lagen bereits hinter ihnen, als Larissa etwas in der stillen Abendluft roch. Es roch nicht schlecht, das nicht; es roch gigantisch , als könne sie nur einen kleinen Teil irgendeines riesigen Ganzen wahrnehmen. Ihre Augen glühten unwillkürlich rot; als Kate das sah, blieb sie ruckartig stehen.
    »Was gibt’s?«, fragte sie. Ihre Stimme klang besorgt; sie wusste recht gut, dass Larissas Sinne weit schärfer waren als ihre, und wusste auch, dass ihr Leben schon mehr als einmal dadurch gerettet worden war, dass sie die Instinkte der Vampirin ernst genommen hatte.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Larissa und entzog ihr ihre Hand. »Etwas Großes. Es kommt hierher, was immer es ist. Es kommt schnell.«
    Hinter ihnen wurde ein Geräusch lauter, ein gewaltiges Flügelrauschen tausender großer Vögel. Als die beiden sich mit erschrocken geweiteten Augen ansahen, schob ein unregelmäßig geformter schwarzer Schatten sich über sie, tauchte sie in tiefes Dunkel. Sie drehten sich danach um, sahen in die Richtung, aus der der Schatten kam, und Kate ließ einen kleinen Schreckenslaut hören: einen leisen Aufschrei, aus dem hemmungslose Angst sprach.
    »Lauf!«, knurrte Larissa mit dunkelroten Flammen in den Augen. »Schlag Alarm!«
    »Und du?«, rief Kate aus. »Ich kann dich nicht im Stich lassen!«
    »Ich komme schon zurecht«, sagte Larissa. »Lauf, Kate! Los jetzt!«
    Kate warf sich herum, spurtete zu dem offenen Hangartor und schrie sich dabei fast die Lunge aus dem Leib. Der übers Gras ziehende Schatten hielt mit ihr Schritt; sein Rand warf das Dämmerlicht in Fetzen, veränderte ständig seine Gestalt; und er war unvorstellbar breit.
    Larissa stand auf der weiten Rasenfläche allein, behielt das Heranziehende fest im Blick. Ihre Augen glühten im Dunkel, als sie ihr Funkgerät vom Koppel hakte, auf dem kleinen Tastenfeld einen vierstelligen Code eingab und das Gerät an die Lippen hob.

45
Vor den Vorhang treten
    Nachtclub »Rückenmark«, Paris
    Mit anschwellendem Wutgeheul drängten die ersten Reihen der Vampire gegen die kompakte kleine Gruppe von Agenten des Departments 19 an. Jamie machte keine Bewegung; er stand mit schwachem Lächeln auf dem Gesicht völlig still und hielt die UV-Handgranate hoch, während sein Team sich rings um ihn an die Arbeit machte.
    Jack Williams hob sein T-Bone an die Schulter und drückte ab. Der Metallpflock schoss aus dem großkalibrigen Rohr und heulte durch die heiße, stickige Luft. Er durchbohrte die Brust eines herankommenden Vampirs in einem Souvenir-T-Shirt aus Las Vegas und schoss in die Masse von Vampiren, die wieder haltgemacht hatten. Einem Mädchen in einem rosa Minikleid wurde die Nase weggerissen; sie schlug mit einem lauten Aufschrei die Hände vors Gesicht.
    Der Vampir in dem Las-Vegas-Hemd war weiter in Bewegung und knirschte

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