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Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie

Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie

Titel: Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Dinner
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ermöglichen, zum Beispiel das «Gedanken-Stopp»-Verfahren. Der Patient wird in der Therapie angeleitet, wie er sich beim Aufkommen unerwünschter Gedanken selber einen Stopp-Befehl geben kann, wonach er sich gleich einer ablenkenden Tätigkeit zuwenden soll.
    Die kognitive Verhaltenstherapie verfolgt wie oben beschrieben Ziele am Verhalten des Patienten, muss aber auch am zwischenmenschlichen Bereich ansetzen (Arbeitsplatz, Familie, Nachbarschaft), wo ebenfalls krankmachende Systeme vorliegen können.
    Gut durchgeführte kognitive Verhaltenstherapien haben sich im Umgang mit Depressionen und auch Angststörungen als erfolgreich erwiesen. Untersuchungen weisen darauf hin, dass Rückfälle seltener sind als bei einer rein medikamentösen Therapie. Bei schwereren depressiven Zuständen ist die Gabe von antidepressiven Medikamenten jedoch wichtig, zudem sollte darauf geachtet werden, den Patienten nicht durch eine forcierte Psychotherapie zu überfordern.
    Frage 67
Worum handelt es sich bei der Interpersonellen Psychotherapie?
    Bei der Interpersonellen Psychotherapie (IPT) handelt es sich um eine zwischen 12 und 20 Sitzungen dauernde Kurzpsychotherapieform, die in den späten 1960er-Jahren hauptsächlich aus psychoanalytischen Therapieansätzen entwickelt wurde (siehe Frage 68 ) . Sie konzentriert sich auf die therapeutische Arbeit im Gegenwartsgeschehen und klammert eine eingehendere tiefenpsychologische Aufarbeitung von Zusammenhängen mit frühen zwischenmenschlichen Erfahrungen aus.
    Die IPT richtet ihre Aufmerksamkeit auf die krankmachenden Auswirkungen belastender Beziehungserfahrungen, wo sich vier Bereiche festhalten lassen, die besonders häufig am Entstehen von Depressionen beteiligt sind:
    Ein Depressiver kann
    •   mit einer Trennungssituation nicht zu Rande kommen,
    •   von einem Beziehungskonflikt überfordert sein,
    •   den Übergang in eine neue soziale Rolle nicht schaffen oder
    •   durch den Verlust von Beziehungen vereinsamen.
    Zum theoretischen und durch Erfahrungen belegten Hintergrund der IPT gehört die Hypothese, dass psychische Störungen als misslungener Versuch angesehen werden können, sich im Bereich von Beziehungen an veränderte Bedingungen anzupassen und mit den entstehenden Spannungen umzugehen. Dazu gesellt sich eine weitere Theorie, dass nämlich Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, enge Bindungen mit anderen Menschen einzugehen, und in ihren Stimmungen heftige Reaktionen zeigen, wenn diese Sicherheit vermittelnden Bindungen gefährdet werden.
    Der IPT zufolge entfalten sich Depressionen unabhängig von verschiedenen möglichen Auslösefaktoren (siehe Frage 15 ) stets in einem ganz bestimmten Umfeld von Beziehungen und sozialen Gegebenheiten, und es kommt zu Wechselwirkungen zwischen der depressiven Person und ihrem Umfeld. Einerseits kann eine belastende Beziehung das Entstehen einer Depression begünstigen, doch kann umgekehrt auch eine Depression eine Beziehung belasten.
    Der Patient wird in der IPT dazu gebracht, die Zusammenhänge zwischen seiner Erkrankung und seinen Beziehungsproblemen zu erkennen, damit ein oder zwei hauptsächliche Problemfelder aus den oben aufgezeichneten vier Bereichen definiert werden können. Nachher werden realistische Zielsetzungen formuliert, die in der Zusammenarbeit zwischen Patient und Therapeut schrittweise erreicht werden sollen.
    Eine Weiterentwicklung aus der IPT ist die «Interpersonal and Social Rhythm Therapy», die sich zusätzlich mit der Stabilisierung des Tagesablaufs befasst. Unregelmäßigkeiten im Schlaf-wach-Rhythmus und anderen Tagesrhythmen stellen einen Stressfaktor dar, der Depressionen auslösen und auch unterhalten kann (siehe Frage 26 ) . Ein geregeltes Zu-Bett-Gehen und Aufstehen sowie eine klare Einhaltung von Arbeitszeiten, Mahlzeiten und anderen Strukturen, die den Tagesablauf bestimmen, können eine erhebliche Beruhigung und Stressentlastung mit sich bringen. Depressionen lassen sich mit einem solchen weiteren Therapiebaustein zusätzlich günstig beeinflussen.
    Die IPT zählt gemäß amerikanischen Untersuchungen zu den wirksamsten psychologischen Depressionsbehandlungen und findet in den USA vor allem wegen ihres günstigen Verhältnisses zwischen Aufwand und Therapieresultaten großen Anklang. Die Kombination von IPT mit einer gleichzeitigen medikamentösen Behandlung der Depression hat sich gemäß den amerikanischen Studien als besonders wirksam erwiesen.
    Frage 68
Was trägt die Psychoanalyse

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