Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
… King … Merced … Passeneau … Peterson.
    All die Bräute und Bräutigame.

18
    Mehrere dringende Nachrichten lagen auf meinem Schreibtisch, als ich von der Gerichtsmedizin zurückkam. Gut - dringend war das richtige Wort.
    Charlie Clapper, vorläufiger Bericht. Etliche Reporter von der AP und örtlichen Fernsehanstalten. Sogar die Frau vom Chronicle , die mir ihre Visitenkarte gegeben hatte.
    Ich aß ein Stück Grillhähnchen und ein wenig von dem Birnensalat, die ich mir mitgebracht hatte, während ich Clapper zurückrief. »Bitte nur gute Nachrichten«, scherzte ich, als er sich meldete.
    »In dem Fall kann ich Ihnen eine Null-Hundertneunzig-Nummer geben. Für zwei Dollar pro Minute sagen die Ihnen alles, was Sie hören wollen.«
    »Sie haben also nichts?« Ich hatte es aus seiner Stimme herausgehört.
    »Tonnenweise Material, Lindsay«, sagte der Leiter der Spurensicherung und seufzte. Das hieß, seine Leute hatten nur Fingerabdrücke gefunden, die uns nicht weiterhalfen. »Die Abdrücke von der Braut, vom Bräutigam, vom stellvertretenden Manager, vom Zimmermädchen.«
    »Und die Leichen haben Sie auch untersucht?«, bohrte ich nach. Der Mörder hatte Melanie Brandt vom Fußboden hochgehoben. »Und der Karton mit dem Champagner?«
    »Natürlich. Nichts. Da war jemand sehr vorsichtig.«

    »Was ist mit dem Fußboden? Fasern, Schuhabdrücke?«
    »Abgesehen von dem Urin?« Clapper lachte. »Sie glauben, ich verheimliche Ihnen etwas? Sie machen mir Spaß, Lindsay. Inzwischen lasse ich die Smokingjacke unter dem Mikroskop untersuchen. Ich lasse Sie wissen, was rauskommt. Alles klar?«
    »Danke, Charlie«, sagte ich enttäuscht.
    Ich blätterte weiter die Nachrichten durch. Cindy Thomas legte ich oben hin. Normalerweise rufe ich Reporter mitten in einem laufenden Verfahren nicht zurück; diese Journalistin jedoch hatte sich so geschickt Zugang zum Tatort verschafft, aber dann in der Toilette viel Zartgefühl bewiesen.
    Sie war im Büro. »Danke, dass Sie mich zurückrufen, Inspector«, sagte sie. Sie klang auch wirklich dankbar.
    »Das war ich Ihnen schuldig. Danke, dass Sie im Hotel so verständnisvoll waren.«
    »Ach, das passiert uns doch allen mal. Aber ich muss Sie fragen, ob Sie bei einem Tatort immer so persönlich reagieren? Sie sind doch bei der Mordkommission, richtig?«
    Ich hatte weder Zeit noch Lust, mir eine besonders witzige Antwort auszudenken, deshalb benutzte ich Jacobis blöden Spruch. »Auf Hochzeiten weine ich immer. Was kann ich für Sie tun, Ms. Thomas?«
    »Bitte nennen Sie mich Cindy. Eigentlich wollte ich Ihnen einen Gefallen tun. Wenn ich fünf beisammen habe, könnten Sie sich ja revanchieren.«
    »Wir haben es mit einem ganz üblen Mord zu tun und spielen hier nicht ›Es geht ums Ganze‹. Und wenn wir uns wiedersehen, werden Sie feststellen, dass ich nicht gerade überschäumend fröhlich bin, wenn ich das Gefühl habe, jemandem einen Gefallen schuldig zu sein.«
    »Das ist mehr, als ich gehofft habe«, sagte sie. »Ich würde gern Ihre Meinung über Braut und Bräutigam hören.«
    »Schreibt nicht Tom Stone beim Chronicle über Morde?«
    Ich hörte, wie sie Luft holte. »Ich will Sie nicht anlügen. Normalerweise
bin ich für interessante Ereignisse in der Lokalredaktion zuständig.«
    »Na, jetzt haben Sie aber eine Topstory. IM HIMMEL GESCHLOSSENE EHE ENDET IN DER HÖLLE. Sie waren blitzschnell.«
    »Ehrlich gesagt, Inspector,« - ihre Stimme wurde weicher - »ich habe so etwas noch nie gesehen. So wie David Brandt in seiner Hochzeitsnacht dagelegen hat … Ich weiß, was Sie denken müssen, aber es geht mir nicht nur um die Story. Ich möchte helfen, wenn ich kann.«
    »Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar, aber da wir hier all diese eifrigen Leute mit Polizeimarken herumlaufen haben, sollten wir doch denen eine Chance geben, finden Sie nicht? Aber Sie sollten wissen, dass Ihr kleiner unerlaubter Ausflug in den dreißigsten Stock mir nicht gerade eine Einladung zum Brunch beim Polizeipräsidenten eingebracht hat. Ich war taktisch für den Tatort verantwortlich.«
    »Ich habe nie geglaubt, dass ich damit durchkommen würde.«
    »Also wissen wir nicht, wer wem was schuldet. Aber da das Telefonat auf meine Kosten geht…«
    »Ich habe angerufen, um Ihre Reaktion auf einen Artikel zu hören, den wir nachher bringen.« Die Stimme der Reporterin klang jetzt ganz geschäftsmäßig. »Sie wissen doch, dass der Brautvater eine Aufkäuferfirma leitet. Unser Wirtschaftsredakteur hat von

Weitere Kostenlose Bücher