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Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Raleigh und runzelte die Stirn, als ich ihm von meiner Unterredung mit Merrill Shortley erzählte.
    McBride hatte uns empfohlen, bei Nonni’s zu Abend zu essen, einem italienischen Restaurant am See, nur ein paar Schritte von unserem Hotel entfernt.
    Raleighs Befragung der Eltern des Bräutigams hatten nichts Neues ergeben. James Voskuhl war ein Möchtegernmusiker gewesen, der sich am Rande der Musikszene in Seattle herumgetrieben hatte, bis er mit mehreren viel versprechenden Bands ins Geschäft gekommen war. Von einer Verbindung zu San Francisco wussten die Eltern nichts.
    »Der Mörder hat Kathy gekannt«, sagte ich. »Wie hätte er sie sonst hier finden können? Sie hatten eine Beziehung.«
    » Bis zum Ende «, meinte Raleigh nachdenklich.
    »Bis zum bitteren Ende«, erklärte ich. »Das heißt womöglich,
bis hier in Cleveland. Die beiden waren keine Nonnen. Merrill hat gesagt, der Typ sei älter, verheiratet, sexuell abartig, ein Raubtier. Das passt zu den Morden. Jemand, den sie in San Francisco kannte, muss Rotbart gesehen haben. Jemand weiß Bescheid. Merrill behauptet, Kathy hätte ihren Liebhaber geschützt hat, möglicherweise, weil er ein Prominenter war.«
    »Meinen Sie, diese Merrill Shortley könnte uns noch mehr erzählen?«
    »Möglich. Oder die Familie. Ich habe das Gefühl, dass sie etwas zurückgehalten haben.«
    Raleigh hatte einen 97er Chianti bestellt. Als der Wein kam, hob er das Glas. »Auf David und Melanie, Michael und Becky und James und Kathy.«
    »Lassen Sie uns einen Toast auf sie ausbringen, wenn wir diesen Scheißkerl haben«, sagte ich.
    Es war das erste Mal, dass wir in Cleveland allein waren, und plötzlich war ich nervös. Wir hatten den ganzen Abend vor uns, und ganz gleich, wie oft wir wieder vom Fall sprachen oder scherzhaft beteuerten, dass das hier »kein Rendezvous« sei, verspürte ich ein unbestimmtes Ziehen, diese Basssaite in meinem Inneren, die mir sagte, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt sei, mit irgendjemandem etwas anzufangen, nicht einmal mit dem charmanten, gut aussehenden Chris Raleigh.
    Doch warum hatte ich mich umgezogen und trug jetzt den hellblauen Pullover und schicke Hosen statt des Baumwollhemds und der Khakis, in denen ich den ganzen Tag herumgelaufen war?
    Wir bestellten; ich Ossobuco, Spinat und einen Salat. Raleigh Kalbsschnitzel.
    »Vielleicht war es jemand bei ihrem Job«, meinte Raleigh. »Oder in Zusammenhang mit dem Job.«
    »Ich habe Jacobi gebeten, ihre Firma in Seattle zu überprüfen. Ihr Vater sagte, sie käme geschäftlich immer noch nach San Francisco. Ich möchte wissen, ob das stimmt.«

    »Und wenn nicht?«
    »Dann hat sie - oder die Familie - irgendetwas geheim gehalten.«
    Er trank einen Schluck Wein. »Warum sollte sie diese Hochzeit durchziehen, wenn sie immer noch mit diesem Kerl rumgemacht hat?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Alle haben behauptet, Kathy würde endlich sesshaft werden. Ich würde zu gern wissen, wie sie damals war, wenn das jetzt Sesshaftwerden bedeutet.« Ich musste mich unbedingt noch mal mit der Schwester unterhalten, mit Hillary. Ich erinnerte mich an etwas, das sie gesagt hatte. Alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen . Ich hatte gedacht, sie hätte von Drogen und wilden Partys gesprochen. Hatte sie Rotbart gemeint?
    »McBride hat gesagt, dass wir uns morgen Früh ein paar Videobänder aus dem Museum ansehen können.«
    »Der Kerl war dort , Raleigh«, erklärte ich. Da war ich ganz sicher. »Er war an jenem Abend dort. Kathy hat ihren Mörder gekannt. Wir müssen nur herausfinden, wer er ist.«
    Raleigh schenkte mir Wein ein. »Wir sind jetzt Partner, nicht wahr, Lindsay?«
    »Klar«, antwortete ich, etwas überrascht von der Frage. »Merken Sie nicht, dass ich Ihnen vertraue?«
    »Ich meine, wir haben gemeinsam drei Doppelmorde erlebt, die wir aufklären müssen. Ich habe Ihnen bei Mercer den Rücken gestärkt - ich habe Ihnen sogar nach dem Abendessen in Ihrer Wohnung beim Abwasch geholfen.«
    »Na und?« Ich grinste. Doch er machte ein ernstes Gesicht. Ich versuchte zu ergründen, worauf er abzielte.
    »Was meinen Sie, wäre es nicht an der Zeit, dass Sie mich Chris nennen?«

59
    Nach dem Abendessen schlenderten Chris und ich an dem mit Bäumen gesäumten Seeufer entlang zurück zum Hotel. Eine kühle feuchte Brise blies mir ins Gesicht.
    Wir sprachen nicht viel. Auf meiner Haut prickelte wieder diese nervöse Ängstlichkeit.
    Gelegentlich berührten sich unsere Arme. Er hatte das Jackett

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