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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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Schmonzette ausgeschlachtet, ihre Beziehung damals an der Universität aufgegriffen, sein Hang zum Okkultismus und Schwarzer Magie zu seinem Verhängnis erklärt worden. Irgendjemand war in seine Wohnung eingebrochen, aber anscheinend war nichts gestohlen worden, außer sein Computer. Elianas Nachbarn gaben auch gerne Interviews – allein, um mal im Fernsehen zu sein. Sie hatten sie in den letzten Tagen mit einem Mann gesehen, aber nicht genau darauf geachtet. Meistens wäre es ja Frau Mohr gewesen, die über alle Vorgänge im Haus informiert war, aber die hatte Eliana ja auch umgebracht. Einem Nachbar fiel noch ein, dass er einen Streit zwischen Eliana und Frau Mohr mitbekommen hätte, bei der Eliana die alte Frau ausgelacht hätte – grausam und diabolisch hätte dieses Lachen geklungen!
    So hielt man den ominösen Mann an Elianas Seite jetzt für ihren ehemaligen Studienkollegen Lukas ... und Eliana für eine Ritualmörderin, die ihren eigenen Freund umgebracht hatte sowie die neugierige Nachbarin, die zuviel gesehen hatte. Für diese Version sprach zudem, dass Eliana Lukas Buch über den Golden Dawn in ihrer Wohnung hatte liegen lassen. Bei allen Spekulationen war das Seltsamste an der ganzen Sache, dass sich die Domaufsicht nicht bei der Polizei meldete, die vielleicht den Irrtum um den Mann an Elianas Seite hätte aufklären können und somit etwas mehr Licht ins Dunkel bringen. Irgendwann schaltete Eliana den Fernseher aus und wollte nichts mehr hören und sehen.
    Für Eliana war das Schweigen der Erzdiözese der letzte Beweis, dass Lukas Vermutungen genau ins Schwarze getroffen hatten! Eliana verbrachte den ersten Tag versteinert vor dem Fernseher und ertrug die Unwahrheiten über sich, den zweiten Tag heulte sie dafür ununterbrochen. Ihr Leben war endgültig zerstört! Erst am dritten Tag war es ihr besser gegangen und sie hatte beschlossen, wenigstens ihre Eltern anzurufen und ihnen zu sagen, dass sie die Lügen nicht glauben sollten, und dass sie keine Mörderin war - sie mussten am Boden zerstört sein und nicht mehr ein noch aus wissen. Sobald sie jedoch zum Telefonhörer griff, war Chris zur Stelle und nahm ihn ihr fort.
    „Was soll das?“ hatte sie ihn verständnislos gefragt, während er sie nur entschlossen angesehen hatte. „Sorry, aber du musst komplett von der Bildfläche verschwinden. Sie werden das Telefon deiner Eltern abhören, und außerdem tut es dir nicht gut. Schließ lieber mit deinem bisherigen Leben ab.“
    „Bist du verrückt?“ Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Spätestens, nachdem er sie das zweite Mal in der Nähe des Telefons erwischte und das Kabel mit einer Zange durchtrennte, wusste Eliana, dass Chris es ernst meinte. Sie sollte ihre Eltern im Unklaren lassen.
    Sie hatte ihn angebettelt, angeschrieen und schließlich verflucht. Chris hatte mit den Schultern gezuckt und war unerbittlich geblieben. Da hatte Eliana erstmals festgestellt, dass sie eine abgrundtiefe Abneigung gegen Chris empfand. Seine Kaltschnäuzigkeit stieß sie ab. Aber er war bereit ihr zu helfen, egal, wie sie über ihn dachte. Schließlich hatte Eliana sich gefangen und aufgerafft. Das war sie Lukas, Danyal und sogar der alten Frau Mohr schuldig ... und natürlich sich selbst.
    Lächelnd reichte die Stewardess Eliana ihren Pass zurück. „Ich wünsche Ihnen einen guten Flug, Frau Eckert.“
    Eliana bedanke sich und nahm den Pass entgegen. Chris nahm ihre Tasche und zwinkerte der netten Dame zu, was dieser ein strahlendes Lächeln entlockte.
    Eliana erhaschte einen Blick auf die Spiegelung ihres Gesichts in einer Glasscheibe. Ihr neues Aussehen war ihr fremd. Ihre langen rotblonden Locken waren einer fast schwarzen Kurzhaarfrisur gewichen, die sie älter aussehen ließ. Kontaktlinsen färbten ihre Augen dunkelbraun. Die neue Eliana war ihr fremd. Vielleicht war sie aber auch wirklich in den letzten Tagen um Jahre gealtert. Auf jeden Fall fühlte sie sich so. Wie auch immer - es war notwendig gewesen ... sie hatte jetzt kaum noch Ähnlichkeit mit den Fahndungsbildern der Polizei, die dem Flughafenpersonal vorlagen und in jeder Nachrichtensendung gezeigt wurden. Und sie besaß neue Papiere und einen neuen Namen – Christine Eckert. Chris hatte nur ein paar Telefonate führen müssen - kurze Zeit später hatten sich Hebel in Bewegung gesetzt und Kontaktpersonen gemeldet. Es war verblüffend für Eliana, wie viel Einfluss dieser Zirkel besaß. Nur Fotos von ihrem neuen Image hatte Chris selbst mit

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