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Der 18 Schluessel

Der 18 Schluessel

Titel: Der 18 Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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einer Digitalkamera anfertigen und auf Fotopapier drucken müssen.
    „Weiter ...“, raunte Chris ihr zu. Eliana übergab ihr Handgepäck zur Kontrolle und wurde durchgewinkt. Sowohl sie als auch Chris überstanden die Leibesvisitation ohne Zwischenfälle.
    Aber erst als sie ihre Sitze im Flugzeug eingenommen hatten, erlaubte Eliana sich durchzuatmen und sich zu fragen, ob das was sie hier tat das Richtige war.
    „Warum ist dir daran gelegen, Danyal zu befreien?“, hatte sie Chris vorgestern Abend geradeheraus gefragt, während eine unbekannte junge Frau in der Ein-Zimmer-Wohnung, die der Tempel für Seminarreisen seiner Mitglieder unterhielt, ihre Haare geschnitten und gefärbt hatte.
    „Wir haben spirituelles Interesse an ihm“, hatte er ihr geantwortet, und sie war ebenso schlau wie vorher gewesen.
    „Welcher Art ist euer spirituelles Interesse?“
    „Die Schlüssel – wir hoffen, dass er uns hilft, sie richtig zu nutzen. Bisher verstehen wir nur einen winzigen Teil von dem, was Nalvage oder Gabriel uns übermittelt hat. Wir waren die Ersten, die Dee’s Aufzeichnungen zu einem magisch nutzbaren System erschlossen haben, aber auch wir stehen erst am Anfang. Dass Auftauchen dieses Engels ist ein Geschenk.“
    War das gut ... oder schlecht? In Anbetracht dessen, dass diese Schlüssel Satanael auf den Plan gebracht hatten, war es sicherlich schlecht ... aber waren die Ambitionen des Zirkels deshalb schlecht? Eliana fehlte Lukas. Er hatte sich mit solchen Dingen ausgekannt. „Und sonst wollt ihr nichts von Danyal?“
    Chris hatte die Brauen hochgezogen und gefragt: „Was sollten wir denn sonst von ihm wollen?“
    Ja, was? Diese Frage stellte Eliana sich die ganze Zeit. Warum entführte ein konservativ katholischer Orden einen Engel ... was wollte er mit ihm?
    Zumindest gab es einen Plan, das herauszufinden, auch wenn Chris sich über dessen Ablauf noch in Schweigen hüllte. Eliana konnte nichts anderes tun, als sich darauf verlassen, dass der Plan gut durchdacht war. Sie sah zu Chris, der sich sein Kissen zurechtgelegt hatte und mit Knöpfen im Ohr ein Schläfchen hielt. Solche Nerven hätte sie auch gerne gehabt.
     
     

3. Offenbarung
     
Legion
     
     
    Die Katakomben waren düster und feucht, wenig einladend, aber sie erfüllten ihren Zweck. Der Padre betrachtete gedankenverloren die verwitterten Steine – hätten die großen Denker der Antike gewusst, was er wusste ... wie viel Leid wäre der Welt erspart geblieben! Der unruhige Atem des jungen Bruders, der neben ihm ging, ermahnte den Padre, dass er sich Träumereien noch längst nicht erlauben durfte. Aus den Augenwinkeln beobachtete er den Jungen – er war eine Schwachstelle, das war ihm klar ... aber das Mädchen ... sie ging direkt neben ihm – mit festen Schritten, entschlossen und ohne zu Wanken – sie war verlässlich. Sie würde stark sein, wo der Bruder zu versagen drohte. Er klopfte an die Stahltür, auf die mit einfachen Farben das Wappen seines Ordens gemalt worden war. Bald würden sie in ein besseres Domizil wechseln, und ihr Wappen würde das Zeichen eines Neubeginns für alle Menschen sein – die Rückkehr ins Paradies. Doch zuerst kam die Zeit der Reinigung! Die Zeit von Ordine Apocalisse ! Seine Gedanken schweiften zu jenem Tag, an welchem er das Erbe seines Onkels, eines gläubigen Mannes und Kunstsammlers, angetreten hatte. Mache es wahr, hatte sein Onkel ihm als einzigen Satz in einem Brief in seiner geschwungenen Handschrift hinterlassen. Danach hatte er gewusst, dass er in den Dienst der Kirche treten musste, um Gottes Werk zu tun und seinen Willen endlich zu erfüllen. Er war von Gott dazu berufen worden.
    Pater Pascal seufzte zufrieden, denn heute war es soweit. Es gab noch eine Pflicht zu erfüllen, bevor er Zeuge des größten Wunders der Menschheit werden dürfte. Gemessen und doch voller Liebe in seinem Herzen wandte sich den vier knienden Männern neben der Tür zu, die auf ihre Absolution warteten. Sie hatten ihre Bewährungsprobe bestanden und den Engel sicher nach Rom gebracht ... doch sie waren befleckt, weil sie getötet hatten. Deshalb durften sie den Raum, in dem der Wille Gottes sich erfüllte, nicht betreten. Der Padre lächelte milde - Opfer mussten gebracht werden, das wusste auch Gott. Der Herr würde ein neues Paradies auf den Knochen der Sünder errichten ... und die Menschen würden das erste Mal nach Adams Verbannung aus dem Paradies wieder frei von Sünde sein. Auch seine vier Söhne würden

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