Der 4-Stunden-Koerper
Adhäsionen, die für Franks Rückenschmerzen verantwortlich waren. Am Donnerstag wurde er auf den Schultern seines Trainers aus dem Gymnastikraum getragen. Am Dienstag darauf trainierte er wieder zu 100 Prozent.
Drei Wochen später gewann Frank seinen K1-Kampf durch K.O. in der ersten Runde. Daraufhin empfahl er ART auch B. J. Penn, dem brasilianischen Jiu-Jitsu Weltmeister, der durch ART unter anderem die volle Beweglichkeit seiner linken Schulter (zur Abwendung einer Operation), seiner rechten Schulter und seiner Oberschenkelflexoren wiedererlangte. Zwei Wochen vor der UFC-Meisterschaft am 2. November wurden B. J. Penns Beschwerden in der unteren Wirbelsäule innerhalb von zwei 15-Minuten-Behandlungen erfolgreich beseitigt. Danach schlug B. J. den klaren Favoriten Caol Uno bereits in der ersten Runde nach nur elf Sekunden bewusstlos.
Experimentieren mit ART
Kommen wir nun zu einem trüben, bewölkten Nachmittag im Dezember 2009 in New York City. Draußen vor dem Peak Performance Fitnessstudio fiel ein eisiger Dauerregen. Drinnen hatten etwa 20 Krafttrainer, Betreuer und ich ein ganztägiges Seminar zum Thema PIMST (Poliquin Instant Muscle Strengthening Technique) belegt, eine Entwicklung des professionellen und olympischen Trainers Charles Poliquin. Für die einzelnen Diagnose- und Trainingseinheiten taten wir uns jeweils mit einem Partner zusammen und testeten unsere Beweglichkeit.
Bei der ersten Übung überprüften wir sowohl die äußere als auch die innere Schulterrotation (Letztere lässt sich ganz gut als die Armbewegung beschreiben, die man beim Armdrücken oder beim Pitchen eines Baseballs ausführt). Meine äußere Rotation war ausgezeichnet, doch meine innere Rotation grenzte derart an völliger Unbeweglichkeit, dass mein Partner dachte, ich machte einen Witz: »Oha. Du nimmst mich auf den Arm, oder?«
Leider war dies nicht der Fall. Ich konnte mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal in der Lage gewesen war, einen Großteil meines Rückens zu berühren. Schmerzlich an dieses Handicap erinnert und ein wenig demoralisiert, wandte ich mich in einer Pause an Charles und fragte ihn, was er mir empfehlen könne. Er hielt einen Augenblick inne und sah mich an:
»Möchtest du, dass ich die Sache kuriere?«
Ich wusste nicht genau, was ich antworten sollte.
»Das wäre unglaublich«, war alles, was ich herausbrachte. Charles führte mich zu einem Massagetisch auf einer Seite des Fitnessstudios und bat mich, mich hinzulegen. Dann rief er all seine Schüler zusammen und gab ihnen eine Demonstration, wie man Adhäsionen und Bewegungseinschränkungen beseitigt.
Und das war vielleicht eine Demonstration!
Obwohl ich das schwächste männliche Mitglied der gesamten Gruppe war, hatten die großen Jungs und die Westside-Gewichtheber 20 Minuten später einigen Respekt vor mir. Es war eindeutig das Schmerzhafteste, was sie seit langer Zeit gesehen hatten. Poliquin, der seit vier Jahren unter der Anleitung von Mike Leahy bei seinen Athleten ART anwandte, musste zwei Hände benutzen: »Sie wissen, dass es schlecht ist, wenn ich beide Hände nehmen muss. Ich muss nie beide Hände benutzen.«
Er ließ meine Arme von zwei über 90 Kilo schweren Assistenten durch bestimmte
Bewegungsabläufe führen, während er seine Finger mit aller Kraft gute zwei Zentimeter zwischen Muskeln drückte, die entweder einem Knochen oder benachbarten antagonistischen Muskeln anhafteten. Ich kam mir vor wie ein Erntedanktruthahn.
Bild 51
Vor der Behandlung – ein Aktionsradius wie eine Nach der Behandlung. Piñata. Man beachte, wie Charles lacht.
Die Vorher-Nachher-Fotos oben zeigen die ganze Geschichte.
Charles schätzte, dass ich drei oder vier weitere Behandlungen benötigte, um die Unbeweglichkeit in beiden Schultern vollständig zu beseitigen. Es war nicht das erste Mal, dass er Schultern wieder in Ordnung brachte:
»Vor ein paar Jahren rief mich überraschend ein guter Freund an, der IFBB-Profi-Bodybuilder Milos Sarcev. Er erwähnte, dass er sich in der kommenden Woche einem arthroskopischen Eingriff an beiden Schultern unterziehen werde, und war verständlicherweise aufgeregt. Erstens würde ihn die Operation rund 18 000 Dollar kosten. Zudem müsste er sich einer teuren Reha-Behandlung unterziehen, was ihn wiederum lange Zeit daran hindern würde, an Wettkämpfen teilzunehmen und so seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich sagte ihm, er solle sofort seinen Arsch in mein Büro bewegen und Dr.
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