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Der 4-Stunden-Koerper

Der 4-Stunden-Koerper

Titel: Der 4-Stunden-Koerper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Ferriss
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offen und stellte überall in der Fabrik Tafeln mit konkreten Zahlen- und Leistungsvorgaben auf. Die Erreichung der Tagesziele und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter wurden mit Bonuszahlungen und öffentlicher Anerkennung belohnt.
    Das Werk Hawthorne der Western Electric Company in Cicero, Illinois, machte die gleiche Erfahrung, allerdings eher zufällig. 1955 stellte man dort etwas Erstaunliches fest: Mehr Licht in der Fabrik erhöhte die Produktivität der Arbeiter. Dann wies jemand (ich stelle mir einen Praktikanten vor, der vor Aufregung ganz schwitzige Hände hat) daraufhin, dass die Produktivität auch stieg, wenn man das Licht dimmte! Tatsächlich führte anscheinend jede Veränderung zu einer Produktivitätssteigerung.
    Wie sich herausstellte, vermuteten die Arbeiter bei jeder Veränderung, dass sie überwacht werden würden, und strengten sich deshalb mehr an. Dieses Phänomen wird Beobachtungseffekt oder »Hawthorne-Effekt« genannt.
    Gestützt auf Forschungen aus dem Game-Design lassen sich die Ergebnisse von Jack Stack und Western Electric mit einer einfachen Gleichung zusammenfassen: Messung = Motivation .
    Wenn man sieht, wie sich die Zahlen verändern, werden auch Wiederholungen faszinierend, außerdem hat man ein positives Feedback. Das Messen an sich ist dabei oft wichtiger als das Messergebnis. Oder, um den Statistiker George Box zu zitieren: »Jedes Modell ist falsch, aber manche sind ganz nützlich.«
    Es ist also wichtig, dass Sie etwas messen. Daraus ergibt sich die Frage: Wie oft muss man die Ergebnisse festhalten, um die Selbstdisziplin zu stärken?
    Genauer gesagt: Wie oft muss man Daten notieren, bis man sich wirklich für etwas begeistert und nicht mehr aufhören will? Geht man vom Läuferprogramm Nike+ aus, an dem sich bislang über 1,2 Millionen Sportler beteiligten und bei dem über 200 Millionen Kilometer dokumentiert wurden, lautet die magische Zahl fünf:
    Wenn jemand nur ein paar Läufe auf der Seite hochlädt, probiert er es vielleicht nur aus. Wenn er aber fünf Läufe gemeldet hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er weiterläuft und seine Daten meldet. Nach fünf Läufen hat man angebissen und will wissen, was die Zahlen über einen aussagen.
    Aristoteles hatte recht, er vergaß nur die konkrete Zahl: »Wir sind das, was wir wiederholt tun.« Eine fünfmalige Wiederholung genügt (fünf Workouts, fünf Mahlzeiten, fünf Was-auch-immer), das ist unser Ziel.
    Wenn Sie Zweifel haben, halten Sie sich an die fünfmalige Wiederholung.
    3. Wettbewerb: Die Angst vor Verlust und die Vorteile des Vergleichs
    Würden Sie mehr arbeiten, um 100 Dollar mehr zu verdienen, oder um zu vermeiden, dass Sie 100 Dollar verlieren? Wenn die Forscher vom Center for Experimental Social Science an der New York University recht haben, siegt die Angst vor Verlust.

    Sie führten folgendes Experiment mit drei Gruppen durch: Die erste Gruppe erhielt 15 Dollar mit der Erklärung, die Teilnehmer würden die 15 Dollar wieder verlieren, wenn sie bei einer anschließenden Auktion nicht die Höchstbietenden wären; der zweiten Gruppe wurde gesagt, die Teilnehmer bekämen 15 Dollar, wenn sie die Auktion gewinnen würden, und die dritte Gruppe war die Kontrollgruppe, die ohne Anreize bei der Auktion mitbot. Die Teilnehmer der ersten Gruppe überboten regelmäßig die anderen.
    Der Wirtschaftswissenschaftler Eric Schotter erklärte das Ergebnis folgendermaßen:
    Wirtschaftswissenschaftler erklären exzessives Bieten normalerweise mit Risikovermeidung oder dem Spaß am Gewinnen. Wir stellten fest, dass der Grund, zu viel zu bieten, die Angst vor dem Verlust ist; was eine komplett neue Theorie im Vergleich zu früheren Untersuchungen darstellt.
    Diese Erkenntnis muss Sie nicht deprimieren, sie ist sogar sehr nützlich. Den potenziellen Verlust zu kennen ist eine größere Motivation als das Wissen um den potenziellen Gewinn. Um erfolgreich zu sein, müssen wir daher das konkrete Risiko einführen, uns öffentlich zu blamieren. Die Zahlen über wirkliche Erfolge beim Abnehmen bestätigen das. Betrachtet man 500 willkürlich gewählte Testpersonen auf der Website DailyBurn, auf der über 500 000 Personen ihre Diäten und Trainingseinheiten notieren, verlieren diejenigen am meisten Gewicht, die im Wettbewerb mit anderen abnehmen, sie verlieren im Schnitt 2,7 Kilo mehr als die Teilnehmer, die keine Wettbewerbsgruppe haben.
    Es gibt noch ein weiteres Phänomen, das Gruppen zu einem idealen Umfeld für

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