Der 4-Stunden-Koerper

Minuten. Ich kämpfte mit einem letzten Päckchen Nutter Butters. Ich hatte meine damals etwa 60 000 Twitter-Follower nach ihren liebsten Kalorienbomben gefragt und mich verpflichtet, so viele wie möglich zu essen. Alles, was ich aß oder trank, wurde fotografiert und entweder abgewogen oder abgemessen.
     
    Und so verlief das Experiment. Vorgänge, die nichts mit Essen zu tun haben, aber trotzdem wichtig sind, wurden mit einem Sternchen markiert:
     
    11.45 Uhr. Start
▶ 1 Portion gedämpfter Spinat (30 Kalorien)
▶ 3 Teelöffel Mandelmus auf einer großen Stange Sellerie (540 Kalorien)
▶ 2 gehäufte Teelöffel Athletic Greens in Wasser aufgelöst (86 Kalorien)
▶ Hähnchencurrysalat, 195 Gramm (ca. 350 Kalorien)
    Gesamt: 1006 Kalorien
    12.45 Uhr
▶ Grapefruitsaft (90 Kalorien)
▶ Großer Kaffee mit 1 Teelöffel Zimt (5 Kalorien)
▶ 315 Milliliter Milch, 2 Prozent Fett (190 Kalorien)
▶ 2 große Schokocroissants, 168 Gramm (638,4 Kalorien)
    Gesamt: 923,4 Kalorien
    14 Uhr
▶ Zitrus-Kombucha, 0,4 Liter (60 Kalorien)
    14.15 Uhr *
▶ Toilette
▶ AGG (siehe später)
▶ Kapseln mit Lebertran und Butterfett
    15 Uhr bis 15.20 Uhr *
▶ 15 Wiederholungen von jeweils 3 Sets:
Hantelrudern
Bankdrücken
Beinpresse
    15.30 Uhr
▶ 0,9 Liter Bio-Vollmilch von Straus (600 Kalorien)
    16 Uhr *
▶ Probiotika
▶ 20-minütiges Eisbad
    16.45 Uhr
▶ 230 Gramm Quinoa (859 Kalorien)
    17.55 Uhr
▶ Zzang!-Schokoriegel (216 Kalorien)
▶ Mate-Tee (30 Kalorien)
    Gesamt: 246 Kalorien
    18.20 Uhr *
▶ Toilette
    18.45 Uhr *
▶ 40 Kniebeugen und 30 Trizepsübungen an der Wand
    18.58 Uhr
▶ Verschiedene Käsesorten, 33 Gramm (116 Kalorien)
▶ Honig, 30 Gramm (90 Kalorien)
▶ Mittelgroßer Apfel (71 Kalorien)
▶ Cracker, 8 Gramm (30 Kalorien)

▶ Chai-Tee mit Sojamilch (nicht meine Idee) (175 Kalorien)
    Gesamt: 482 Kalorien
    21.30 Uhr *
▶ 40 Kniebeugen auf der Herrentoilette
    21.36 Uhr
▶ Pizza (Rucola, rote Zwiebeln, Provolone, Pilze, Pancetta und Olivenöl mit einem ganzen Ei), 8 Stücke (à 64 Gramm) (1249 Kalorien)
▶ Vanilleeis von Bi-Rite, 59 Gramm (140 Kalorien)
▶ Doppelter Espresso (0 Kalorien)
    Gesamt: 1513 Kalorien
    22.37 Uhr
▶ 2 gehäufte Teelöffel Athletic Greens in Wasser (86 Kalorien)
    22.40 Uhr *
▶ PAGG (siehe später)
▶ 60 Wiederholungen mit Thera-Band im Stehen
    23.10 Uhr *
▶ Toilette
    23.37 Uhr
▶ Erdnusscookie, 40 Gramm (189 Kalorien)
▶ Kleines Päckchen Nutter Butters (250 Kalorien)
    Gesamt: 439 Kalorien
    2.15 Uhr *
▶ Wie ein Stein ins Bett fallen
    Und das alles ergab… Trommelwirbel bitte… 6214,4 Kalorien in zwölf Stunden.
    Wenn ich meinen Grundumsatz berechne, bei dem ich das Verhältnis zwischen meiner Muskelmasse und meinem Körperfett berücksichtige, habe ich in 24 Stunden einen Kalorienverbrauch von etwa 1764,87 Kalorien, in 12 Stunden also 882,4 Kalorien.
    Zwei Punkte müssen wir noch berücksichtigen: das 20-minütige mäßige Krafttraining (mindestens 80 Kalorien) und die Zeit, die ich zu Fuß unterwegs war.

    Ich lief etwa 16 Blocks weit, mit einer leichten Steigung, was einen Verbrauch von nicht mehr als 110 Kalorien ergibt, wenn man von einer Gesamtstrecke von 2,24 Kilometer, einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,2 Stundenkilometer und einem Körpergewicht von 76,1 Kilo ausgeht. Ansonsten vermied ich Bewegung und beschränkte mich aufs Sitzen, die einzige Ausnahme waren die Kniebeugen. 20 Minuten Krafttraining + Gehen = 190 Kalorien. Machen wir 200 daraus.
    Das heißt, dass ich bei meinem zwölfstündigen Fettmarathon das 6,8-fache meines Grundumsatzes aufnahm.
    Und was passierte? Betrachten wir meinen Körperfettanteil, den ich mit dem Ultraschallgerät von BodyMetrix ermittelte, meinen Körperumfang und mein Gewicht bei dreimaligem separaten Wiegen:
▶ Samstag, 29. August 2009 (am Morgen der Völlerei): 9,9 Prozent Körperfett bei einem Gewicht von 76,6 Kilo.
▶ Montag, 31. August 2009 (48 Stunden später): 9,6 Prozent Körperfett bei einem Körpergewicht von 74,7 Kilo.
    Wie zum Teufel …?
    Schauen wir mal, wie ich das angestellt habe.
    Die vergessene Kunst der Völlerei
    Sie freuen sich auf das Thanksgiving-Essen oder die Butterplätzchen an Weihnachten?
    Klingt nach Völlerei. Aber das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass Sie danach schreckliche Schuldgefühle und zusätzliche Fettpölsterchen haben. Wenn Sie rechtzeitig planen und ein bisschen was von Naturwissenschaften verstehen, können Sie den Schaden in Grenzen halten. Ich esse jeden Samstag, worauf ich