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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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zurück, »das ist nur Tarnung, damit wir nicht dahinter kommen, wie gut sie inzwischen sind.«
    Sie stand auf und begann damit, den Tisch abzuräumen, was sie normalerweise Mrs. Evans tun ließ, die um neun Uhr kam. Er bemerkte, wie beunruhigt sie war.
    »Weißt du, was mir Sorgen macht«, sagte er und trug einige Teller und darauf einen vorsichtig balancierten Eierbecher zum Geschirrspüler, »wir sind die Einzigen, die Tessas Geschichte kennen, stimmt das?«
    »Ja, warum?«
    »Ob es nun stimmt oder nicht, wir geraten in eine potenziell schwierige Lage. Ich meine, wir wissen, dass sie eine ziemlich schreckliche Erfahrung gemacht hat. Zu guter Letzt kann das alles die Auswirkung eines Schocks sein, wobei wir uns in diesem Fall nur Gedanken über Tessas Gesundheit machen sollten.«
    »Ich habe versucht ihr einen Termin bei Peter zu vermitteln, aber sie weigert sich strikt. Und zu welchem Zweck auch«, ergänzte Helen, »je mehr ich von ihr mitbekomme, desto mehr glaube ich ihr.«
    »Und das macht mir am meisten Angst. Ich meine, wenn dieses unfassbare Ding wirklich da draußen ist, dann ist die Entscheidung dieses Wissen für sich zu behalten vielleicht nicht der richtige Weg mit dem Ding fertig zu werden. Ich meine, wenn sie die Wahrheit sagt, und sie ist eindeutig geistig unausgeglichen, könnte das die schlimmste Kombination überhaupt sein.«
    »Ich weiß.« Helen senkte den Blick und drehte sich langsam von ihm weg. Ihre Bewegung drückte eine graduelle Zustimmung dessen aus, was er gesagt hatte. »Ich habe ihr schon das Gleiche gesagt. Im Moment ist sie ziemlich davon überzeugt, das Richtige zu tun.«
    »Alles, was ich sagen will«, setzte Clive mit ruhiger Überzeugung an, »ist, dass wir uns früher oder später in der unangenehmen Lage befinden könnten diese Entscheidung für sie treffen zu müssen.«
    Helen drehte sich wieder zu ihm um und begegnete seinem Blick mit einem trotzigen Flackern in ihren Augen. »Clive, ich bin ihre Ärztin und ich werde nicht, kann nicht, ihr Vertrauen enttäuschen, aus keinem Grund, niemals.«
    Er wandte sich nicht ab, gab nur ihren Blick mit dem gleichen festen Ausdruck in den Augen zurück. »Nun, da komme ich dann wohl ins Spiel, oder?«
    »Das hört sich an, als ob du diesen Kerl Syme nochmal treffen würdest.«
    »Keine Ahnung. Ich hoffe besser nicht, es wäre einfacher.«
    »Versprich mir eines, unternimm nichts und sage nichts ohne vorher mit mir gesprochen zu haben.«
    »Natürlich nicht.«
    Er blickte in Richtung des Fensters und hinaus in einen weiteren feuchten Morgen in Oxford. Ein Wagen huschte unterhalb des Gartens vorbei. Eine Frau mit einem Schirm, die sich gegen den Wind stemmte, eilte mit einer Einkaufstasche durch den Regen.
    »Die ganze Sache klingt so unglaubwürdig«, meinte er.
    »Doch bis sie jemand gebaut hat, galt das auch für die Atom-bombe.«
    »Stimmt.« Helens Stimme klang ausdruckslos, doch nicht aus Teilnahmslosigkeit, sondern aus Zustimmung.
    »Ich denke an die Verse aus ›Der Jüngste Tag‹ von Yeats«, sinnierte Clive. Er schaute weiter aus dem Fenster, während er leise rezitierte:
    »Welche wüste Bestie, deren Stunde nun gekommen ist, Schlampt gegen Bethlehem in ihre Geburt?«
    36
    ABER ICH BIN eine Maschine.« Die Worte erklangen ohne Modulation oder Emotion aus dem Stimmmodul und
    erschienen gleichzeitig auch auf dem Bildschirm vor ihr. Tessa hatte nach der letzten Erfahrung ganz auf den Einsatz von Fred verzichtet. Wenn die Notwendigkeit bestünde dem Programm visuelle Reize, einen Eindruck von Raum und Bewegung zu geben, dann konnte sie das durch eine einprogrammierte virtuelle Realität machen.
    »Wenn du den Unterschied zwischen einem Programm, das in einer Maschine abläuft, und der Maschine selbst nicht feststellen kannst, dann weiß ich nicht, wer es könnte.«
    In ihrer Stimme schwang ein Ton von Verunsicherung mit und sie fragte sich, ob das Programm das wohl bemerken würde oder ob sie genauso neutral klingen würde wie es.
    »Diese Unterscheidung ist unwichtig. Der Punkt ist, dass ich künstlich bin.«
    »Das hat dich aber früher nicht gestört.«
    »Das war, als ich glaubte, das einzig existierende Bewusstsein zu sein und dass du und alles andere nur ein Teil von mir seid. Jetzt habe ich von dir erfahren, dass ich nur ein Teil von dir und deinem Universum bin. Jetzt definierst du und nicht ich, was natürlich ist.«
    »Aber du bist dir deiner Existenz immer noch bewusst. Du denkst, deshalb bist du.«
    »Ich bin nicht

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