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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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befürchtet, dass Tim wieder zur Flasche gegriffen hätte um das Gefühl versagt zu haben zu vergessen. Aber er hatte nicht mit der grimmigen Entschlossenheit seines Bruders gerechnet. Im Gegenteil, der Mord schien sowohl seinen Willen bestärkt zu haben den Mörder zu fassen als auch den Vorsatz dazu, nüchtern zu bleiben.
    »Zwei Möglichkeiten liegen deutlich auf der Hand«, begann er und nahm sich von der Pekingente. »Entweder war er nicht auf unserer Liste der Verdächtigen oder dem Labor ist ein Fehler unterlaufen. Zum Punkt, dass er nicht auf der Liste war, wäre zu sagen, dass wir von der Annahme ausgegangen sind, dass der Mörder im Gebiet von Los Angeles lebt, wodurch sich die Zahl der Verdächtigen von einigen Tausend auf einhundertneunundzwanzig verringert hat. Jetzt müssen wir unser Suchgebiet kontrolliert ausweiten, jede Sache doppelt und dreifach überprüfen, eine neue Liste erstellen und wieder von vorne anfangen. Kannst du das in die Wege leiten?
    Schnell?«
    »Kein Problem.«
    »Da ist noch etwas. Erinnerst du dich, dass ich dich einmal gefragt habe, ob man ihm nicht auf die Spur kommen könnte, wenn er gerade ein Opfer ausspioniert?«
    »Ich erinnere mich.«
    »Damals hast du gesagt, noch nicht. Wie sieht es jetzt aus?«
    Josh macht eine unschlüssige Geste mit der einen Hand, während er mit der anderen weiter mit Stäbchen zwischen den Schüsseln und seinem Teller herumhantierte. »Das erfordert eine Menge Glück. Tut mir Leid, mehr ist nicht drin.«
    »Okay, ich verstehe.« Tim nickte. »Sprechen wir über die Möglichkeit eines Fehlers im Labor… «
    »Ich bezweifle, dass ich dir dabei helfen kann. Das ist nicht mein Gebiet.«
    »Lass mich erst ausreden, dann kannst du mir sagen, ob ich spinne oder nicht. Sieh das Ganze erst einmal als eine reine Vermutung an, will sagen, die Leute wissen, was sie tun und was davon abhängt. Doch«, er hob einen Finger und sah Josh über den Tisch hinweg in die Augen, »ich habe einige Fragen gestellt und soweit ich feststellen konnte, hat niemand die richtigen Antworten darauf. Wir wissen, dass dieser Kerl eine Art Computergenie ist, richtig? Das ist unser Ausgangspunkt.
    Nun, die DNS-Analyse ist ein chemischer Prozess, aber alle Daten sind, rate mal, in einem Computer gespeichert! Gibt es eine Möglichkeit da hineinzukommen und die Ergebnisse zu manipulieren?«
    Josh machte ein skeptisches Gesicht. »Das kann ich erst beantworten, wenn ich mir euer System angesehen habe, doch meinem Gefühl nach würde ich sagen, nein. Wenn man es darauf anlegt, kann man Informationen in einem Computer absolut sicher machen. Ich habe es dir schon erklärt, entweder verschlüsselt man sie oder man schneidet den Rechner von der Welt ab, das heißt, keine Telefonverbindungen.«
    »Ich verstehe, aber es handelt sich hier nicht um einen Computer. Ich habe mich umgehört und festgestellt, dass die Daten, die diese Analyse betreffen, in vielen Computern an unterschiedlichen Orten gespeichert sind. Die meisten tauschen andauernd Daten untereinander aus, also muss es einen Kontakt zur Außenwelt geben. Man muss nur einen kleinen Teil der Daten verändern und schon kippt das ganze Bild.
    Erinnerst du dich an das Spiel, das wir manchmal an Weihnachten bei den Sullivans gespielt haben? Die Leute stellen sich in einer Reihe auf, dann flüstert man etwas in das Ohr der ersten Person und es wird weitergegeben, indem jeder seinem Nächsten ins Ohr flüstert, was er selbst gehört hat. Bis die Nachricht am Ende angekommen war, konnte man sie in den meisten Fällen nicht wiedererkennen. Das meine ich. Winzige Veränderungen in einem kleinen Bereich der Daten können den gesamten Inhalt zunichte machen. Merkst du, worauf ich hinauswill?«
    Josh verharrte einen Augenblick stumm. »Vielleicht ist das ein Ansatzpunkt«, erkannte er schließlich an. »Doch wie ich schon sagte, ich muss das System überprüfen. Doch diese Art von Computermanipulation ist nicht einfach. Zum Teufel, ich kann nicht garantieren, dass ich so etwas entdecken kann.«
    »Aber du schließt es nicht gänzlich aus?«
    Josh zuckte hilflos mit den Schultern. »In diesem Fall wäre ich ein Trottel, wenn ich irgendetwas gänzlich ausschließen würde.«
    Tim nickte und nahm sich den Rat zu Herzen.
    »Vielleicht ist da etwas, um das ich mich mal kümmern sollte«, fuhr Josh fort. »Weißt du noch, dass ich dir von der merkwürdigen Mitteilung eines Freundes erzählt habe, der vor einiger Zeit in Berlin war? Er war einer

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