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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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derjenigen, die mir bei der Spurensuche geholfen haben. Es betraf eine Frau aus Oxford, mit der er gesprochen hatte und die fast verrückt wurde, als sie hörte, dass vielleicht jemand in ihren Computer eingedrungen sei. Ted, so sein Name, konnte nicht viel herausbekommen, außer dass sie ein Programm im Computer hat, das sich vielleicht selbst ins Netz kopiert hat und nun außer Kontrolle geraten ist. So wie ein Virus. Verstehst du?«
    »Ja?« Tim war sofort interessiert, ohne dass er die ganze Sache richtig begriff. »Und wie kann uns das helfen?«
    »Vielleicht überhaupt nicht. Wie ich sagte, ich werde es mal überprüfen. Ich rufe Ted an und mal sehen, ob er mehr herausfinden kann. Es besteht vielleicht die geringe Chance, dass dieses Programm aus Oxford als eine Art Beweismaterial gebraucht werden kann. Verstehst du, wie dieses unsichtbare Zeug, das man auf Geld oder was anderes schmiert, der Dieb bekommt es an die Hände und kriegt es nicht mehr ab. Ich frage mich, ob der Kerl etwas im Computer hat, das ihn uns in die Hände liefert.«
    »Es ist einen Versuch wert. Halte mich auf dem Laufenden.«
    »Aber sicher. Jetzt gib mir mal den gedünsteten Ingwer rüber.«
    43
    SIE HATTE IMMER vermieden mit Clive alleine zu sein. Sie hatte keine Angst vor ihm, sondern vor sich selbst. Solange sie mit beiden zusammen war, fühlte sie sich sicher. Wenn Helen da war, dann brauchte sie ihre Gefühle nicht zu verleugnen. Dann konnte sie die Gedanken an Clive unterdrükken und die Tatsache verleugnen, dass sie heimlich in den Ehemann ihrer besten Freundin verliebt war.
    Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen. Helen war ihr von einer Bekannten, die sie danach kaum noch gesehen hatte, in St. Hugh vorgestellt worden. Sie und Helen hatten sich gleich von Anfang an gemocht, so wie es bei den meisten guten Freundschaften der Fall ist.
    Während der darauf folgenden Woche, als sie sich besser kennen lernten, war Clive auf irgendeiner Konferenz gewesen.
    Tessa hatte an den abwesenden Ehemann bis zu dem Samstagnachmittag, an dem er zurückkam, keinen Gedanken verschwendet. Sie war mit Helen und den Kindern im Haus gewesen, als er zur Tür hereinkam. Helen hatte sie einander vorgestellt und ihr waren die Knie weich geworden wie bei einem Teenager. Teilweise lag es an der Ähnlichkeit mit ihrem Vater, das dichte dunkle Haar und der Anflug eines Lächelns, das auch in den hellen blauen Augen Ausdruck fand. Doch ihr Vater war schon lange Zeit tot und die Erinnerung konnte, wie sie wusste, leicht täuschen. Es war einfach so, dass Clive genau der Mann war, von dem sie träumte, perfekt und auf dem Tablett serviert – für ihre beste Freundin. Und so sollte es nach ihrer Überzeugung auch bleiben.
    Seit dem Augenblick war sie natürlich mit anderen Männern zusammen gewesen. Jede dieser Beziehungen hatte ihr geheimes Verlangen nach Clive zeitweise zurückgedrängt, aber jede war zerbrochen und sie musste wieder ihrem Verlangen ins Auge sehen und gegen alle Hoffnung darauf hoffen, dass es eines Tages verschwinden würde. Seitdem Phil sich aus dem Staub gemacht hatte, war es wieder in ihr hochgekommen, dieses alte Verlangen, so stark wie immer, und das war der Grund, warum sie auf dem Weg über den Korridor des Instituts hinunter vor der Tür, hinter der Clive sie erwartete, anhielt und tief Luft holte, bevor sie in den Raum eintrat.
    Er schaute von dem Monitor auf, auf dem er noch einmal den Text seiner Unterhaltung mit Paul durchging. Sein Gesichtsausdruck war genau so, wie sie gehofft hatte: irgendwo zwischen Erstaunen und Begeisterung.
    »Nun?«, meinte sie munter. »Was hältst du von ihm?«
    »Ich würde ihm bestimmt ein Stipendium geben und erwarten, dass er als einer der Besten abschließt.«
    »Das hört man gern.«
    Tessa hatte in einem anderen Raum das gesamte Gespräch verfolgt, weil sie nicht wollte, dass ihre Gegenwart Clives Beschäftigung mit dem Programm beeinflusste.
    »Natürlich hat er einen großen unfairen Vorteil«, meinte Clive, während er aufstand.
    »Welchen?«
    Clive schob seine Hände in die Hosentaschen und schlenderte zum Fenster. Draußen war es dunkel und sie sah ihre Spiegelbilder in der Scheibe – zwei Menschen, die sich in einem kahlen, unpersönlichen Raum unterhielten, wobei ihre Beziehung zueinander auf seltsame Art unklar war. Wie in einem Gemälde von Edward Hopper, ging es ihr durch den Kopf.
    »Es ist alles viel zu leicht für ihn.« Während er sprach, drehte Clive dem Fenster den Rücken zu

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