Der 8. Tag
Mutter? Es ist hinter der B ü hne in so einem Pornoschuppen in San Francisco passiert, wo sie in einer Show aufgetreten ist. Und bist du bereit f ü r den n ä chsten Hammer? Es stellte sich heraus, dass sie die Frau in den verdammten Pornos war, die wir bei ihm gefunden haben. Hast du verstanden? Der Kerl holt sich bei den dreckigen Filmen seiner Mutter einen runter und geht dann hin und sticht sie ab. Ich meine, reden wir hier von einem verdammten Verr ü ckten oder reden wir von einem verr ü ckten Verdammten? «
Als das letzte Echo (verdammten Verr ü ckten-Verr ü ckten-Verr ü ckten … ) verklungen war, war am anderen Ende kein Wort zu h ö ren.
» He, Tim? Bist du noch dran? H ö rst du mich? «
» Ich h ö re dich. «
» Ich meine, hast du schon jemals so etwas geh ö rt? «
Tims Stimme klang fast noch weiter entfernt, als ob er zu geschockt oder einfach zu ü berrascht von den Dingen war, zu denen ein Mensch f ä hig sein konnte. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. » Mein Gott, Jack « , meinte er schlie ß lich, » ich glaube das ist die traurigste und schrecklichste Sache, die mir je untergekommen ist. «
In seiner Antwort lag keine versteckte Kritik an Jack, dennoch war dieser betroffen, dass er seinen Bericht in einem so schnodderigen Tonfall gekleidet hatte.
» Sicher, nat ü rlich, du hast v ö llig Recht « , meinte er, » es ist schrecklich. Nun, aufgrund seines Alters und allem anderen, bekam er nicht mehr als drei Jahre in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt und dann war er einige Zeit in einem staatlichen Erziehungsheim, wo er alles ü ber Computer lernte. Sie erkannten in ihm eine Art Genie und als er begnadigt wurde, boten ihm eine Reihe von gro ß en Firmen einen Job an. Er war f ü nf Jahre lang bei Univac, wo er wahrscheinlich genug lernte um in jeden Computer reinzukommen. Danach ä nderte er seinen Namen und ging nach Hollywood. Der Rest ist, wie du wei ß t, leider bekannt. «
Wieder folgte eine lange Pause. Jack lauschte auf das Kna c ken und Fiepen in der Leitung und wartete ab. » H ö r zu, Jack « , klang es schlie ß lich aus dem H ö rer. » Es gibt keinen Grund mehr f ü r mich hier zu bleiben. Ich werde den Flug morgen nehmen. Ich ruf dich an, wenn ich wei ß , welchen. Wenn du noch etwas erf ä hrst, ruf mich an. Es gibt hier auch einen Fa x anschluss, soll ich dir die Nummer geben? «
Jack holte einen Kuli aus seiner Tasche und schrieb die Nummer auf. Dann g ä hnte er und meinte, er m ü sste jetzt ins Bett, und w ü nschte Tim noch einen angenehmen Tag.
» Klar, Jack, werde sehen, was sich machen l ä sst « , antwort e te Tim und legte auf.
Dann hob er wieder ab und w ä hlte eine Nummer.
Sie nahm erst mit dem achten Klingeln das Telefon ab, als sie in der Befehlseingabe, die sie bei Attila vornahm, eine Pause machen konnte ohne ihre Konzentration zu verlieren.
» Tessa? Ich bin ’ s, Tim. «
» Hallo Tim. Wie geht ’ s? «
» Gut, danke. Ich rufe nur an um Ihnen zu sagen, dass sich in Los Angeles etwas getan hat. Wir glauben jetzt zu wissen, wer unser Mann ist; das einzige Problem ist noch ihn zu fi n den. Dabei werde ich gebraucht. Aber egal, jetzt sind sie aus dem Schneider. Ich fliege morgen mit der Maschine um ein Uhr von Heathrow zur ü ck. Also dachte ich « , er z ö gerte und r ä usperte sich nerv ö s, wie Tessa zu h ö ren glaubte, » Ich dachte, vielleicht besteht die M ö glichkeit, dass wir beide, Sie wissen, wie ich schon sagte, einen guten Ort f ü r das Abendessen he u te. Ich w ü rde mich wirklich freuen, wenn Sie k ö nnten? «
Nein, dachte sie, das hat keinen Zweck, lass es sein. Er fliegt morgen, du wirst ihn nie wiedersehen und ü berhaupt, willst du ihn denn tats ä chlich wiedersehen?
» Ich wei ß nicht « , gab sie zur ü ck. » Ich muss wahrscheinlich bis sp ä t in die Nacht arbeiten. Ich bin nicht sicher, ob es sich « … wie war das passende Wort, nach dem sie suchte? » … einrichten l ä sst. «
Es war eine L ü ge und sie bemerkte den hohlen Ton in ihrer Stimme. Sie fragte sich, ob er es auch tat. Zumindest war es besser als ihm offen zu zeigen, dass sie ihn ü berw ä ltigend attraktiv fand, aber dass er dort dr ü ben lebte und sie hier, es also absolut keine Basis f ü r eine Beziehung gab, immer vo r ausgesetzt, dass es ü berhaupt zu einer kommen w ü rde.
» Ich verstehe. Wie w ä re es mit Mittagessen? Haben Sie d a f ü r Zeit? «
Das Mittagessen, so hatte sie schon beschlossen, w ü rde
Weitere Kostenlose Bücher