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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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be r triebener Vorsicht gefahren, der ihn l ä cheln lie ß , als er bemer k te, wie genau er sich an die Geschwindigkeitsb e grenzungen hielt und wie besonders aufmerksam er beim Rechtsabbiegen an einer roten Ampel war, was in Kalifo r nien erlaubt war, wenn ein Schild es nicht anders vo r schrieb. Man musste auf solche Schilder achten, denn die Polizei lauerte manchmal auf Leute, die diese Schilder ü bersahen oder nicht beachteten. Es w ä re schon zu bl ö d, wegen einer Verkehrs ü bertretung a n gehalten zu werden und dann mitverfolgen zu m ü ssen, wie die ganze Sache von da an aufgerollt werden w ü rde. Das w ä re wirklich zum Kotzen.
    Da war er nun, fuhr ä u ß erlich ganz ruhig, doch innerlich zum Zerrei ß en gespannt und wartete nur darauf, nach Hause und aus seinen Kleidern in ein hei ß es Bad zu kommen. Ganz besonders w ü nschte er sich seine gef ä rbten Haare auszuw a schen. Jedes Mal, wenn er eine von denen traf, f ä rbte er sich die Haare. Das bedeutete, wenn irgendjemand sich an das M ä dchen erinnerte und, wenn es der Zufall so wollte, sich erinnerte, dass sie ihn getroffen hatte, dann w ü rde man einen dunkelhaarigen jungen Mann beschreiben, doch nicht ihn. Niemals ihn. Jemand anderen .
    Jemand anderen.
    Er stand am Fenster und schaute in den dunkler werdende n Himmel. Seit er den Kratzer an der Seite seines Nackens en t deckt hatte, waren seine Nerven zum Zerrei ß en gespannt. Wie war es gekommen, dass er nichts davon bemerkt hatte? Wie war er ihm bis jetzt verborgen geblieben? Erst im Spiegel des Badezimmers war ihm der hellrote Riss in seiner Haut aufg e fallen, den sie ihm mit einem ihrer Fingern ä gel beigebracht haben musste.
    Sie w ü rden es finden, das stand au ß er Frage. Sie waren im Rahmen ihrer M ö glichkeiten gut, diese Leute, gut genug um seine DNS-Analyse innerhalb der zehn Tage zu haben, die so etwas brauchte. Sie w ü rden aber keine Vergleichsm ö glichkeit haben, denn sein genetischer Fingerabdruck war nirgendwo hinterlegt. Doch wenn er jemals, aus welchen Gr ü nden auch immer, unter die Verd ä chtigen geriet, dann hatten sie ihn am Kragen.
    Sein erster Gedanke war zur ü ckzugehen und die Leiche wieder abzuholen oder zumindest etwas mit der Hand zu machen. Doch das Risiko war zu gro ß . Schon zwei Stunden waren zwischen dem Abladen der Leiche und dem Entdecken des Kratzers vergangen. Er konnte nicht zur ü ck, m ö gliche r weise war schon jemand da. Er h ö rte den Polizeifunk ab, ging in den Polizeicomputer, doch nichts deutete darauf hin, dass man sie schon gefunden hatte. Doch das konnte Absicht sein. Es k ö nnte eine Falle sein.
    Es war schon Nacht, als er vom Fenster wegging und das Licht anmachte. Ganz in der N ä he warteten Leute auf ihn, Leute, die glaubten, ihn gut zu kennen, doch in Wirklichkeit nichts von ihm wussten. Bei all dem Wohlwollen, das sie dem Mann, den sie zu kennen glaubten, entgegenbrachten, konnte er doch keinem von ihnen zutrauen, ihn wirklich kennen und verstehen zu k ö nnen .
    So setzte er sein Gesicht auf, das Gesicht, das er trug um die Gesichter zu treffen, die er traf (er liebte diesen Satz von Eliot), und ging zu ihnen hinaus .

11
    H ELEN FOLGTE TESSA in einen Raum im zweiten Stock des Kendall-Instituts. Er war nicht gro ß , hatte zwei Fe n ster, die fast die gesamte Au ß enwand einnahmen und einen Blick auf den dicht bewachsenen Universit ä tspark zulie ß en. In dem Raum befand sich nicht mehr als ein Schreibtisch, ein Computerterminal und davor ein verstellbarer Schreibtisc h sessel.
    » Du stehst mit zwei anderen Computerterminals in zwei anderen R ä umen dieses Geb ä udes in Verbindung « , erkl ä rte Tessa. » An einem sitzt ein Mensch, der andere arbeitet mit einem Programm, das ich entwickelt habe. Du kennst sie nur unter der Bezeichnung A und B. Du stellst ihnen Fragen und sollst entscheiden, wer der Mensch und was die Maschine ist. «
    » Ich habe wirklich nur eine halbe Stunde Zeit. «
    » Das reicht, glaube mir. Setz dich, ich will dir die Regeln erkl ä ren. «
    Helen setzte sich und w ä hrend sie zuh ö rte, stellte sie die Sitzh ö he des Stuhls ein.
    » Das Programm darf l ü gen « , erkl ä rte Tessa, » aber der Mensch muss immer die Wahrheit sagen. Das deshalb, damit du das Programm nicht mit Fangfragen hereinlegen kannst, wie die Frage nach seiner Haarfarbe oder einer mathemat i schen Aufgabe, die nur eine Maschine l ö sen kann. «
    » Gut. «
    » Also « , fuhr Tessa fort, » der Mensch ist ein

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