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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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und soweit er es beurteilen konnte, gab es keinen Hinweis darin auf einen ö rtlichen oder nationalen Anschluss, der in irgen d einem der Telefonb ü cher, die er zu Rate gezogen hatte, ve r zeichnet w ä re.
    Nach einigen Augenblicken der Stille, es war nie ein Rufze i chen zu h ö ren, nur eine Folge von Pfeif- und Piept ö nen, so als ob ein Ferngespr ä ch zustande k ä me, erklang die immer gle i che, ausdruckslose, mechanische Stimme aus der Leitung.
    » Ich h ö re. «
    Price gab eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse. A l les lief genau nach dem Plan, den er befolgen musste, und das seit dem Tag, an dem er seinen Arbeitgeber von seiner pl ö tzl i chen Entscheidung den Urlaub zu nehmen, der ihm zustand, in Kenntnis gesetzt hatte. Wie erwartet, waren sie nicht gl ü c k lich dar ü ber gewesen, doch sie hatten eingesehen, dass nichts daran zu ä ndern war. Sie w ü rden in den n ä chsten drei W o chen nicht damit rechnen, etwas von ihm zu sehen oder zu h ö ren, was danach kommen w ü rde, das wusste Gott alleine.
    » Nur Gott alleine. « Price l ä chelte m ü de, als ihm bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte. Nur in Gedanken, nicht in den Telefonh ö rer, den er hielt. » Gott alleine. «
    Nur verschwommen war ihm bewusst geworden, dass er, Charles Mortimer Price, von ihm auserw ä hlt, sein Apostel auf Erden war. Von diesem Augenblick an bekam alles einen Sinn. Sein ganzes Leben.
    Als Kind war er bei den vertrottelten Alten, bei denen er aufgewachsen war, morgens, mittags und abends mit Kirche n liedern berieselt worden, doch sie hatten ihm nichts bedeutet. Nach seinen Gro ß eltern und dem Dreck, den sie sich im Fer n sehen die ganze Zeit lang ansahen, sa ß Gott im Himmel und der Himmel war › irgendwo da oben ‹ , w ä hrend der Teufel in jedem von ihnen steckte, was bedeutete, zumindest soweit der junge Chuck Price es sich vorstellen konnte, dass dieser Ort, Erde genannt, in Wirklichkeit die H ö lle war. Nachdem er zu diesem Schluss gekommen war, hatte f ü r ihn nie die Notwe n digkeit bestanden dar ü ber zu sprechen. Eine H ö lle, aus der es kein Entrinnen gab, und keinen Hinweis, dass Gott existierte oder wenn doch, dass er sich ü berhaupt um seine Gesch ö pfe k ü mmerte.
    Doch nun, nach all diesen einsamen Jahren des Zweife l ns, hatte Gott zu ihm gesprochen und ihm Trost in seiner Einsa m keit gespendet. Gott hatte ihm versichert, dass er richtig g e handelt hatte, alle diese Frauen aus der H ö lle zu erl ö sen. Bei diesem Gedanken brach er wie immer in Tr ä nen der Dankba r keit aus.
    Als er so mit dem Telefonh ö rer in der Hand verharrte, f ü h l te er pl ö tzlich eine K ä lte, als ob er in einem eisigen Wind st ä n de. Er merkte, dass er sich in seinen Gedanken verloren und nicht auf die Worte geh ö rt hatte, die aus dem H ö rer erklungen waren und immer noch an sein Ohr drangen.
    Wie lange schon? Er schaute auf seine Uhr, doch das war Unsinn. Er wusste nicht, ab wann er nicht mehr zugeh ö rt hatte, also w ü rde ihm die Zeit auch nicht weiterhelfen. Doch es konnten nur wenige Augenblicke gewesen sein. Vielleicht ein paar Minuten. Bleibe ruhig, bewahre einen k ü hlen Kopf.
    » Tut mir Leid « , unterbrach er, » die Leitung war unterbr o chen. Ich habe nicht alles mitbekommen, was du gesagt hast. «
    Eine Pause. Price hielt den Atem an. Dann kam die Stimme: » Ich habe keine Unterbrechung bemerkt. «
    » Irgendetwas war es. Vielleicht ein Fehler hier in den Ger ä ten. «
    » Ich kann nichts feststellen. «
    » Was soll ich dazu sagen? Ich habe dich nicht geh ö rt. Mehr wei ß ich nicht. «
    Eine erneute Pause. Dann: » Ich werde es wiederholen. «
    » Vielen Dank. «
    » Ich habe die Polizei abgeh ö rt. Sie wissen, dass du Urlaub genommen hast und niemand im B ü ro wei ß , wo du dich au f h ä ltst. «
    » Was? Woher wissen sie … ? « Price merkte, wie sein Herz schneller schlug. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Das war nicht im Plan vorgesehen. » Wie sind sie dahinter geko m men? Du hast gesagt, wenn sie mich von der Liste gestrichen haben, dann w ü rden sie mich nicht ü berwachen … «
    » Es war ein Zufall. Es ist nicht von Bedeutung. Es ist ganz offensichtlich, dass sie dieser Information wenig Beachtung schenken. Denk daran, ich ü berwache s ä mtliche Kommunik a tion, also gibt es keine Bedrohung, von der ich nicht w ü sste. Im Moment bist du nicht in Gefahr. «
    » Nun gut, wenn du es sagst. «
    » Kein Grund beunruhigt zu sein. Es hat

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