Der 8. Tag
ä nzlich zu beruhigen, aber zumindest konnte sie ein paar Mal durcha t men. Sie war in dem kleinen Abstellraum und machte sich einen Kaffee, als sie h ö rte, wie die T ü r ge ö ffnet wurde und jemand den Raum betrat. Sie holte tief Luft und ging zur ü ck ins Labor um dem Besucher gegen ü berzutreten.
» Mr. Kelly? Ich bin Tessa Lambert. «
» Sch ö n Sie zu treffen, Miss Lambert. Entschuldigung, es muss wohl Dr. Lambert hei ß en. «
Sie gingen nicht aufeinander zu und reichten sich auch nicht die H ä nde. Tessa war bewusst, dass sie die Initiative ergreifen m ü sste, doch sie hielt sich absichtlich zur ü ck.
» Sind Sie wirklich den weiten Weg gekommen nur um mit mir zu sprechen? «
» Ganz genau. «
Er f ü gte dieser Aussage nichts hinzu, stand einfach v ö llig entspannt und ganz nat ü rlich da und schlug den Ball der Unterhaltung wieder in ihr Feld zur ü ck.
Der Geruch frischen Kaffees zog von dem Abstellraum hinter ihr in das Labor. Sie bot ihm eine Tasse an. Er bedankte sich und wollte ihn schwarz ohne Zucker.
Als sie zur ü ckkam, sa ß er auf dem Stuhl am Fenster, den sie ihm angeboten hatte. Sie stellte seine Kaffeetasse auf die Ecke ihres Schreibtisches und setzte sich dahinter. Sie war froh ü ber das Gef ü hl von Sicherheit, das ihr der Schreibtisch vermittelte.
Nicht dass an dem Mann etwas war, das ihr besondere Angst einjagte. Ganz im Gegenteil. Er hatte eine sanfte Art und sympathische Augen. Sie vermutete, dass er nicht mehr als ein paar Jahre ä lter als sie sein konnte. Er sah ganz normal aus, war gut proportioniert und um seinen Mund und seine A u genbrauen lag ein geheimnisvoller Zug. Doch gleichzeitig war eine M ü digkeit in ihm, als ob das Leben erst vor kurzem se i nen Tribut von ihm gefordert h ä tte. Und nat ü rlich, rief sie sich ins Ged ä chtnis, hatte er gerade einen Langstreckenflug hinter sich.
» Ein angenehmer Ort um zu arbeiten « , meinte er und lie ß seinen Blick ü ber den Campus gleiten.
» Ja. Sind Sie zum ersten Mal in Oxford? «
» Ja. «
» Und Sie sind heute Morgen angekommen? «
» Ich bin direkt aus dem Flugzeug hierher gekommen. «
» Nun « , sagte sie, lehnte sich in ihrem Stuhl zur ü ck und ve r suchte gel ö ster zu erscheinen, als sie es in Wirklichkeit war, » das klingt ja alles sehr dramatisch, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie ich Ihnen helfen k ö nnte. «
» Sie wissen nat ü rlich um was es in diesem Fall geht. Sie haben doch mit einem Dr. Sawyer, Ted Sawyer, gesprochen? «
» Ja. Aber ich wei ß leider immer noch nicht, wie ich Ihnen helfen kann. «
» Vielleicht k ö nnen Sie das ja auch nicht. Aber da viel davon abh ä ngt, ist es meine Pflicht, mir dar ü ber Gewissheit zu ve r schaffen. «
» Ich verstehe. Ted hat mir von dem Fall erz ä hlt, an dem Sie arbeiten. Die Einzelheiten hat er von Ihrem Bruder erfahren. Sein Name ist Josh, oder? «
Als sie den Namen seines Bruders erw ä hnte, bemerkte Te s sa, dass sich auf Specialagent Kellys Gesicht ein breites Gri n sen zeigte, das einige Jahre seines Alters gutmachte und einen Gro ß teil der M ü digkeit wegwischte.
» Richtig, mein Bruder Josh. Er ist die Intelligenzbestie in der Familie. Schade, dass er nicht mitkommen konnte. Er w ä re der bessere Gespr ä chspartner f ü r Sie. «
» Nun, ich bin sicher, dass Sie sich gut halten werden « , gab sie mit einem L ä cheln zur ü ck. Ihr wurde bewusst, dass sie diesen Mann attraktiv fand, was noch unangenehmer dadurch wurde, dass er so g ä nzlich ü berraschend hierher gekommen und sie gar nicht darauf vorbereitet gewesen war. Doch sobald dieser Gedanke Gestalt gewonnen hatte, schob sie ihn beiseite. Aus diesem Grund war er nicht hier und sie hatte im Moment auch keine Zeit sich mit so etwas zu besch ä ftigen. Sie setzte wieder eine ernste Miene auf und beugte sich vor, wobei sie die Ellenbogen auf den Tisch legte. » Sagen Sie mir einfach, was ich f ü r Sie tun kann. «
W ä hrend er seinen Kaffee getrunken hatte, hatte er zur ü c k gelehnt mit ü bereinander geschlagenen Beinen dagesessen. Jetzt stellte er seine Tasse neben sich auf das Fensterbrett, setzte beide F üß e auf den Boden, beugte sich vor, legte seine Ellenbogen auf die Knie und faltete seine H ä nde. Seine Augen blickten in die ihren. Sein Blick war durchdringend ohne he r ausfordernd zu sein; sie f ü hlte, wie er sie forschend musterte ohne sie zu bedrohen. Zur gleichen Zeit bemerkte sie aber auch etwas an ihm, was unter
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