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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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quadratischen Hof umher, gingen in die Knie, bückten sich, stellten kleine Schilder neben Dingen auf, die am Boden lagen, untersuchten sie und forschten nach Hinweisen auf Antworten. Web hätte gern wenigstens die Fragen gewusst. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass es in der Umgebung der Waffen ausgeprägte Bogen und deutliche Wirbel gab, die nur darauf warteten, von den Fingerabdruckexperten entdeckt zu werden. Wer diesen ausgefeilten Hinterhalt geplant hatte, würde niemals so nachlässig vorgehen.
    Web bewegte sich auf Zehenspitzen zwischen den Blutflecken hindurch, als würde er über einen Friedhof laufen - und in gewisser Weise war es ja auch so.
    »Die Fenster waren schwarz gestrichen, sodass die Maschinengewehre nicht zu erkennen waren, bevor das Feuer eröffnet wurde. Keine Lichtreflexe auf den Läufen, gar nichts«, sagte Bates.
    »Gut zu wissen, dass wir von Profis reingelegt wurden«, meinte Web verbittert.
    »Sie haben ganze Arbeit geleistet«, sagte Bates und zeigte auf eine der zerstörten Waffen.
    »Das war die SR75. Die hat mir das abgenommen.«
    »Es sind Mini-MGs, aus Militärbeständen. Typ Gatling, sechsläufig, auf Stativen montiert, alle drei Beine am Boden festgeschraubt, damit die Feuerposition nicht abweicht. In jede Waffe war ein Patronengurt mit insgesamt viertausend Schuss eingelegt. Die Feuergeschwindigkeit war auf vierhundert pro Minute eingestellt, obwohl dieser Typ ein Maximum von achttausend erreicht.«
    »Vierhundert ist schon 'ne ganze Menge. Außerdem waren es insgesamt acht MGs. Das bedeutet, dass einem in sechzig Sekunden dreitausendzweihundert Kugeln um die Ohren fliegen. Ich weiß es genau, weil mich alle bis auf einen Querschläger um wenige Zentimeter verfehlt haben.«
    »Bei dieser niedrigen Schussfrequenz konnten die MGs sehr  lange feuern.«
    »Das haben sie auch gemacht.«
    »Die Energiequelle war elektrisch, und sie waren mit panzerbrechenden Patronen bestückt.«
    Web schüttelte nur den Kopf. »Konnten Sie feststellen, wie sie ausgelöst wurden?«
    Bates führte ihn zu einer Ziegelwand, die der Straße gegenüberlag, durch die Web gekommen war. Sie verlief im rechten Winkel zu dem verlassenen Mietshaus, das das Ziel ihres Einsatzes gewesen war und von dem eine Hälfte des Dauerfeuers gekommen war, das Charlie ausgelöscht hatte - bis auf Web. Was im Dunkeln unsichtbar gewesen war, ließ sich bei Tageslicht nur wenig besser erkennen.
    Web ging in die Knie und betrachtete etwas, das wie ein Lasergerät aussah. Man hatte ein kleines Loch in den Ziegelstein gehauen und den Laser und eine Batterie eingesetzt. Das Loch war recht tief, sodass auf den ersten Blick kaum etwas Ungewöhnliches zu sehen war. Die Scharfschützen hätten es von ihren Posten aus niemals bemerkt, selbst wenn sie danach Ausschau gehalten hätten, und die Voruntersuchungen hatten, soweit Web wusste, keinen Hinweis auf etwas Derartiges geliefert. Der Laser befand sich auf Kniehöhe, und der unsichtbare Lichtstrahl verlief zweifellos über den gesamten Hinterhof, wenn er aktiviert war.
    »Wenn der Lichtstrahl unterbrochen wird, beginnen die Waffen zu feuern und hören, mit Ausnahme einer Pause von wenigen Sekunden nach jeder Runde, nicht mehr auf, bis die Munition aufgebraucht ist.« Er sah sich verwirrt um. »Was wäre passiert, wenn ein Hund oder eine Katze oder ein Mensch zufällig hier entlanggelaufen wäre, bevor wir eintrafen?«
    Bates' Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel, dass er bereits über diese Möglichkeit nachgedacht hatte. »Ich schätze, dass die Leute in der Umgebung mehr oder weniger diskret gewarnt wurden, damit sie sich fern halten. Tiere wären ein anderes Problem. Also glaube ich, dass der Laser per Fernsteuerung scharf gemacht wurde.«
    Web erhob sich. »Also haben sie gewartet, bis wir in unmittelbarer Nähe waren, und dann den Laser aktiviert. Das bedeutet, dass sich jemand nicht allzu weit von hier entfernt aufgehalten hat.«
    »Entweder hat er gehört, wie Sie gekommen sind, oder man hat es ihm irgendwie mitgeteilt. Dann musste er nur ein Weilchen abwarten, bis er davon ausgehen konnte, dass Sie den Hinterhof erreicht haben. Dann hat er auf den Knopf gedrückt und sich aus dem Staub gemacht.«
    »Wir haben nicht eine einzige Seele im Hof gesehen, und mein ISG hat nirgendwo eine Temperatur von 37 Grad registriert.«
    »Sie könnten im Gebäude gewesen sein - verdammt, in jedem dieser Gebäude! Sie halten einfach die Fernbedienung aus dem Fenster und zischen ab.«
    »Und

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