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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Schulter und sah seine Teamkameraden an. »Web London kann mir jederzeit und überall den Rücken freihalten.«
    Und wenn in der Alpha-Männchen-Gesellschaft des HRT ein Mann wie Paul Romano - den sogar einige seiner Kollegen fürchteten - so etwas sagte, war jedes weitere Wort überflüssig.
    Nachdem sie sich umgezogen hatten, rief Pritchard die Männer in den kleinen Besprechungsraum. Er baute sich vor ihnen auf und starrte sie an, und sie starrten zurück. Web hatte den Eindruck, dass er ihn eingehender betrachtete als sonst jemanden.
    »Ich muss wohl nicht betonen«, begann Pritchard, »dass diese Mission heikel ist. All unsere Missionen sind heikel. Ich weiß, dass jeder Mann hier sich auf äußerst professionelle Weise verhalten wird, während er seinen Job erledigt, so gut er nur kann.« Pritchard sprach etwas gestelzt, wirkte nervös. Dabei hatte dieser Mann schon so viele gefährliche Dinge in seinem Leben getan, dass Web schon längst davon ausging, dass er keine Nerven mehr hatte.
    Web und Romano wechselten einen Blick. So eine Ansprache zum Aufpeppen war etwas ungewöhnlich. Sie waren keine Jungs von der Highschool, die zu einem Footballspiel antraten.
    Pritchards steifes Gehabe brach in sich zusammen. »Okay, ich überspringe den offiziellen Scheiß. Die Leute, auf die wir es heute Nacht abgesehen haben, stehen im Verdacht, das CharlieTeam ausgelöscht zu haben. Sie alle wissen das. Wir hoffen, sie überraschen zu können. Kurz und schmerzlos, ohne einen Schuss abzugeben.« Er hielt inne und ließ den Blick noch einmal über seine Leute schweifen. »Sie kennen Ihre Order für den Kampfeinsatz. Diese >Freie Gesellschaft ist uns schon mal über den Weg gelaufen, unten in Richmond. Auch dort war das Charlie-Team im Einsatz, und einige glauben, dass die Ereignisse auf jenem Hof ein Racheakt der »Freien« waren.
    Es ist uns nichts über Geiseln bekannt. Die Geländelogistik gestaltet sich etwas problematisch, aber wir haben schon weit Schlimmeres durchgestanden. Wir fliegen rein, die Trucks warten schon auf uns, und wir schlagen zu.« Pritchard schritt nun auf und ab und blieb dann stehen. »Wenn Sie heute Nacht von Ihren Waffen Gebrauch machen müssen, tun Sie es. Falls das Feuer erwidert wird, muss ich Ihnen nicht sagen, was zu tun ist. Aber handeln Sie nicht unüberlegt. Das Letzte, was wir gebrauchen können, ist, dass die Medien morgen früh herumschreien, das HRT hätte Leute erschossen, die gar nicht erschossen werden mussten. Wenn die >Freien< wirklich dafür verantwortlich sind, dass Charlie ausgelöscht wurde, sacken wir sie ein und übergeben sie der Justiz. Auf keinen Fall, ich wiederhole, auf keinen Fall sollten Sie schießen, weil Sie daran denken, was diese Leute vielleicht sechs Männern angetan haben, die zu uns gehörten. Das haben Sie nicht nötig. Ich weiß, dass Sie das schaffen werden.« Wieder hielt er inne und schien noch einmal jedem seiner Männer ins Gesicht zu sehen. Erneut hatte es den Anschein, dass er Web besonders eingehend musterte.
    Pritchard schloss mit den Worten: »Los geht's!«
    Als die Männer hinausströmten, trat Web zu Pritchard.
    »Jack, ich weiß, worauf Sie hinauswollen, aber wenn Sie sich wirklich solche Sorgen machen, dass einer von uns die Kontrolle verlieren könnte... warum führt diesen Einsatz denn überhaupt das HRT durch? Sie haben gesagt, es gäbe keine Geiseln. Ein SWAT-Team des FBI könnte die Sache mit Unterstützung der örtlichen Behörden also problemlos durchziehen. Warum wir?«
    »Wir gehören immer noch zum FBI, Web, auch wenn man das manchmal nicht vermuten würde, so, wie sich einige Leute hier verhalten.«
    »Soll das heißen, Sie haben Order von ganz oben bekommen, diese Sache durchzuziehen?«
    »Das ist die übliche Prozedur, und das wissen Sie genauso gut wie ich.«
    »Haben Sie aufgrund der Umstände gebeten, von dieser Sache freigestellt zu werden?«
    »Das habe ich, ja, denn ich persönlich bin nicht der Ansicht, dass wir diese Sache in die Hand nehmen sollten. Nicht so kurz nach dem Tod unserer Jungs. Und ich stimme Ihnen zu, ein SWAT-Team könnte die Sache problemlos erledigen.«
    »Aber die haben abgelehnt?«
    »Wie ich schon sagte, wir sind Teil des FBI, und ich tue, was man mir befiehlt. Sie wollten dabei sein. Wollen Sie jetzt einen Rückzieher machen?«
    »Wir sehen uns am O.K. Corral!«
    Ein paar Minuten später waren sie auf dem Weg zur Andrews  Air Force Base, bereit, in den Krieg zu ziehen.
    Wie Web von einem seiner Kollegen

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