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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Zaumzeug, Flaschen mit  Medizin, Seilen, Decken und dergleichen gefüllt war. »Und zweitens hat man diesen Stauraum da vorn. Weshalb soll man also etwas in den Hänger stellen, woran das Pferd sich vielleicht die Beine aufreißen könnte?« Der Mann sah Web an, als wäre er wirklich verrückt.
    Web schenkte ihm keine Beachtung mehr, denn etwas sickerte langsam in sein Gehirn, das alles, was geschehen war, in ein ganz neues Licht rückte. Er fummelte in seiner Tasche herum und zog ein paar Fotos heraus, die er in einem Umschlag aufbewahrte, Fotos, die Bates ihm gegeben hatte. Web suchte eins aus und hielt es Romano hin, während er mit der Taschenlampe daraufleuchtete.
    »Der Bursche, dem du an jenem Abend den Jungen gegeben hast«, sagte er. »Ist er das? Stell ihn dir mit blondem, kurz geschnittenem Haar vor, nicht kahlköpfig. Ich weiß, es ist nicht leicht, weil er eine Brille trägt. Aber versuch es.«
    Romano betrachtete das Foto und starrte Web dann an. »Ich glaube, das ist er.«
    Web lief sofort zum Waldrand, und Romano folgte ihm.
    »Verdammt, was ist in dich gefahren, Web?«
    Web antwortete nicht. Er lief einfach weiter.

KAPITEL 53

    Die Tür zu dem unterirdischen Raum wurde geöffnet, und Nemo Strait kam herein. Claire und Kevin waren mit Handschellen an einen großen Eisenbolzen in der Wand gekettet, und ihre Arme und Beine waren zusätzlich mit Stricken gefesselt. Strait hatte befohlen, sie zu knebeln, ihnen aber nicht die Augen zu verbinden. »Sie haben schon viel zu viel gesehen, Doc«, hatte er Claire erklärt, »aber das spielt jetzt keine Rolle mehr.« Die ernüchternde Bedeutung dieser Worte war absolut klar gewesen.
    Seine Männer strömten hinter Strait herein und kamen mit Decken und weiteren Stricken auf sie und Kevin zu.
    »Helfen Sie uns, helfen Sie uns!«, wollte Claire schreien, doch ihre Worte waren durch den Knebel kaum zu verstehen. Sie kämpfte vergeblich gegen die Männer an. Kevin starrte seine Häscher einfach nur stumm an, als wäre seine Erwartung des Todes endlich Wirklichkeit geworden.
    »Beeilen wir uns«, sagte Nemo Strait. »Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit und noch viel zu tun.«
    Als sie Kevin hinaustrugen, tätschelte Strait dem Jungen den Kopf.
    Web schaute in alle Hinterfenster von Nemo Straits Haus. Der Truck des Mannes stand nicht vor der Tür, aber Web wollte kein Risiko eingehen. Romano überprüfte die Seiten und die Front. Sie trafen sich wieder, und Romano schüttelte den Kopf. »Nichts. Das Haus ist leer.«
    »Gehen wir rein«, sagte Web.
    Nach zwanzig Sekunden hatten sie das Schloss der Hintertür geknackt, und sie waren drinnen. Methodisch durchsuchten sie das Haus, bis sie zum Schlafzimmer des Mannes gelangten.
    »Wonach genau suchen wir, Web?«
    Web stand im begehbaren Schlafzimmerschrank und antwortete nicht sofort. Schließlich kam er mit einem alten Schuhkarton wieder heraus. »Das könnte ein Anfang sein.«
    Er setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und sah sich die alten Fotos an. Dann hielt er eins hoch. »Na also. Erinnerst du dich, dass Strait gesagt hat, er sei Wächter in einer Jugendstrafanstalt gewesen, nachdem er in Vietnam gedient hatte?«
    »Na und?«
    »Rate mal, wer Insasse dieser Anstalt war, weil er seiner Großmutter den Kopf mit einem Hackbeil gespalten hat? Ich habe die Akte gesehen, als ich mich mit Bates im WFO traf.«
    »Von wem sprichst du?«
    »Clyde Macy. Er ist der Typ auf dem Foto, das ich dir gezeigt habe, der Typ, der sich als FBI-Agent ausgegeben hat. Verdammt, hätte ich dir doch früher ein Foto von ihm gezeigt. Aber ich gehe jede Wette ein, wenn wir uns die Daten ansehen, wird sich herausstellen, dass Macy und Strait gleichzeitig dort waren.«
    »Aber Macy war danach bei den >Freien<.«
    »Und vielleicht hat Strait ihn gefunden und überzeugt, für ihn zu arbeiten.«
    »Aber hast du nicht gesagt, Macy sei der Muskelmann von Westbrook?«
    »Macy ist ein Möchtegern-Cop. Ich glaube, er hat als Angehöriger von Straits Drogenring Westbrooks Organisation infiltriert.«
    »Straits Drogenring?«
    »Oxycodon. Pferdewagen, die perfekte Möglichkeit, den Stoff zu transportieren. Der Hänger auf Southern Belle ist ein Beispiel dafür, wie ein richtiger Townsmand aussieht. Strait ließ in den von East Winds einen falschen Boden einsetzen, der bewirkt, dass ein fünfzehn Hand hoher Jährling mit dem Kopf fast das Dach berührt. Und er hat Kästen einbauen lassen, um noch mehr Drogen mitnehmen zu können. Und die Strafzettel?

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