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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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hoch. »Ein gemeinsam abgefaßter Bericht von Rommel und Canaris, in dem sie mich davon zu überzeugen versuchen, daß die Alliierten eine Invasion in der Normandie vorbereiten. Das ist natürlich Unsinn. Nicht einmal Eisenhower würde so dumm sein.«
      »Ich stimme Ihnen zu, mein Führer.«
      »Nein, es ist offensichtlich, daß Pas de Calais das Ziel ist, jeder Idiot erkennt das.«
      Himmler wählte seine Worte sorgfältig. »Und trotzdem wollen Sie Rommel als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B mit voller Verantwortung für die Anlagen des Atlantikwalls bestätigen?«
      »Warum nicht?« sagte Hitler. »Er ist ein brillanter Soldat, das ist uns allen klar. Er wird meine Entscheidung in dieser Angelegenheit in anständiger Haltung akzeptieren und meine Befehle befolgen. Das gilt auch für Canaris.«
      »Aber werden sie das wirklich, mein Führer?«
      »Sie zweifeln an ihrer Gefolgschaftstreue?« fragte Hitler. »Wollen Sie das mit Ihrer Frage ausdrücken?«
      »Was kann ich dazu sagen, mein Führer? Der Admiral hat den Ideen des Nationalsozialismus nicht immer in der Form gegenübergestanden, wie ich es mir gewünscht hätte. Und was Rommel betrifft…« Himmler hob die Schultern. »Er ist ein Volksheld. Und eine solche Beliebtheit führt sehr leicht zu
    Arroganz.«
      »Rommel wird das tun, was ich ihm sage«, meinte Hitler heiter. »Ich bin mir ebenso wie Sie sehr wohl der Existenz jener Extremisten innerhalb der Wehrmacht bewußt, die mich am liebsten vernichten würden. Ich bin mir auch über die vage Möglichkeit im klaren, daß Rommel mit solchen Absichten sympathisiert. Im richtigen Augenblick erwartet all diese Verräter die Hand des Henkers.«
      »Die sie auch verdient haben, mein Führer.«
      Hitler stand auf und stellte sich mit dem Rücken ans Feuer. »Man muß lernen, mit diesen Menschen umzugehen, Reichsführer. Deshalb habe ich darauf bestanden, daß sie morgen früh um sieben Uhr mit mir frühstücken. Wie Sie wissen, übernachten sie in Rennes. Das heißt, daß sie schon sehr früh aufbrechen müssen, um rechtzeitig hier zu sein. Ich liebe es, Menschen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ich habe festgestellt, daß es sich auszahlt.«
      »Genial, mein Führer.«
      »Und ehe Sie mich wieder verlassen, denken Sie über eines nach.« Hitlers Gesicht war sehr ruhig, und Himmler erhob sich. »Seit ich die Macht ergriffen habe - wie viele Anschläge auf mein Leben hat es seitdem gegeben? Wie viele Komplotte sind geschmiedet worden?«
      Dieses eine Mal fiel Himmler keine Antwort ein. »Ich weiß es nicht genau.«
      »Mindestens sechzehn«, sagte Hitler. »Und das weist auf göttliches Einwirken hin. Es ist die einzig logische Erklärung.«
      Himmler schluckte krampfhaft. »Natürlich, mein Führer.«
      Hitler lächelte milde. »Und jetzt gehen Sie. Versuchen Sie, noch ein wenig zu schlafen. Ich erwarte Sie morgen zum Frühstück.« Er drehte sich um, blickte ins Feuer, und Himmler ging eilig hinaus.
      Für den größten Teil des Weges nach Cap de La Hague herrschte dichter Nebel über dem Ärmelkanal. Asa Vaughan empfand das als großen Vorteil. Er benutzte ihn als Deckung, kam zügig voran und erreichte um kurz nach drei die französische Küste.
      Er meldete sich per Funk in Chernay. »Chernay, hier Falke, wie ist die Wetterlage?«
      Im Funkraum sprang Schellenberg von seinem Stuhl hoch und eilte zu Leber. Der Oberfeldwebel sagte: »Wir hatten ein wenig Wind mit anschließendem Aufklaren, aber nicht genug. Das Wetter wechselt ständig. Erst haben wir eine dichte Nebelwand bis zum Erdboden, dann wieder lichtet sich der Nebel unterhalb von hundert Metern.«
      »Können wir irgendwohin ausweichen?« erkundigte sich Asa.
      »Nicht in dieser Gegend. Cherbourg ist völlig eingeschlossen.«
      Schellenberg ergriff das Mikro. »Asa, ich bin's. Sind alle da?«
      »Aber klar doch. Oberst Steiner, Devlin und ich, nur scheinen wir nirgendwo landen zu können.«
      »Wie sieht es mit dem Sprit aus?«
      »Ich denke, er reicht noch für eine Dreiviertelstunde. Ich kreise mal ein wenig herum. Bleiben Sie am Gerät, und geben Sie mir umgehend Bescheid, wenn es auch nur eine winzige Besserung geben sollte.«
      »Ich lasse die Männer an der Landebahn Fackeln anzünden«, meinte Leber. »Vielleicht hilft das, Herr General.«
      »Ich kümmere mich darum«, sagte Schellenberg zu ihm. »Bleiben Sie am Funkgerät«, und er rannte hinaus.
      Nach

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