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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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die«, sagte Devlin. »Sie machen mit, fliegen mit der Maschine nach England, landen und stellen sich.«
      »Und was würde das nützen? Sie würden mir nicht glauben, Devlin.« Das nackte Entsetzen stand in seinem Gesicht, als er hinzufügte: »Wenn ich es recht bedenke, werden sie das niemals tun.«
      »Dann sollten Sie lieber beten, daß Adolf den Krieg gewinnt«, sagte Devlin.
      Am folgenden Morgen schien der Amerikaner seine alte Unbekümmertheit wiedergefunden zu haben. Sie waren auf dem Luftwaffenstützpunkt in Hildorf, und Major König, der kommandierende Offizier der Abteilung für feindliches Fluggerät, führte sie herum. Er schien Demonstrationsobjekte von den meisten Flugzeugtypen der Alliierten zu haben. Da war eine B17, eine Lancaster, eine Hurricane, eine Mustang. Alle Maschinen trugen die Abzeichen der Luftwaffe.
      »Und was jetzt kommt, dürfte für Ihre Zwecke ideal sein«, sagte er. »Dort im letzten Hangar.«
      Das Flugzeug, das er meinte, war ein Eindecker mit hoch angesetzten Tragflächen, einmotorig und mit einer Spannweite von fast fünfzehn Metern.
      »Sehr schön«, sagte Asa. »Was ist das?«
      »Eine Westland Lysander. Schafft in zehntausend Fuß Höhe eine Spitzengeschwindigkeit von zweihundertdreißig Meilen. Extrem kurze Lande- und Startbahn. Zweihundertvierzig Meter reichen aus, wenn sie voll beladen ist.«
      »Das heißt, Sie könnten den Flug in weniger als einer Stunde schaffen«, sagte Schellenberg zu Asa.
      Asa achtete nicht auf ihn. »Passagiere?«
      »An wie viele denken Sie?« wollte König wissen.
      »Zwei.«
      »Komfortabel. Sie bietet Platz für drei. Sogar vier, wenn es
    sein muß.« Er wandte sich an Schellenberg. »Ich dachte sofort an sie, als ich Ihre Anfrage bekam. Wir schnappten die Maschine vor einem Monat in Frankreich. Sie gehörte zur RAF. Der Pilot wurde von einer Kugel in die Brust getroffen, als er von einem JU-Nachtjäger angegriffen wurde. Er schaffte noch die Landung und brach zusammen, ehe er die Maschine zerstören konnte. Dieser Flugzeugtyp wird vom britischen Geheimdienst für verdeckte Operationen benutzt. Sie halten damit den Kontakt mit der französischen Resistance aufrecht, bringen Agenten von England auf den Kontinent, fliegen andere aus. Das ist die perfekte Maschine für solche Einsätze.«
      »Gut - dann nehme ich sie«, entschied Schellenberg.
      »Aber, Herr General -«, begann König.
      Schellenberg zog den Führer-Befehl aus der Tasche. »Lesen
    Sie das.«
      König tat es, gab das Schriftstück zurück und schlug die Hacken zusammen. »Zu Befehl, Herr General.«
      Schellenberg wandte sich an Asa. »Also, wie lauten Ihre Wünsche?«
      »Nun, natürlich möchte ich die Maschine ausprobieren. Mich mit ihr vertraut machen, obgleich ich nicht erwarte, daß das ein Problem sein wird.«
      »Sonst noch was?«
      »Ja, ich möchte, daß für den Flug nach England die RAF
    Zeichen wieder aufgemalt werden. Aber nur provisorisch. Vielleicht nimmt man dazu irgendeine Leinwand, die sich leicht wieder abziehen läßt, so daß die Maschine auf dem Rückflug wieder zur Luftwaffe gehört.«
      »Das läßt sich problemlos bewerkstelligen«, sagte König.
      »Na wunderbar«, sagte Schellenberg zufrieden. »Hauptsturmführer Vaughan bleibt den ganzen Tag hier und unternimmt mit der Maschine Testflüge, bis er zufrieden ist. Danach präparieren Sie die Maschine nach seinen Anweisungen und bringen sie am Wochenende zu ihrem Bestimmungsort in Frankreich. Meine Sekretärin wird Ihnen den genauen Ort noch mitteilen.«
      »Wird erledigt, Herr General«, sagte König.
      Schellenberg wandte sich an Asa. »Genießen Sie es, solange Sie können. Ich habe veranlaßt, daß die Luftwaffe uns einen Fieseler Storch ausleiht. Morgen fliegen wir nach Chernay und inspizieren dort die Rollbahn. Ich würde mir außerdem gerne das Château de Belle Ile ansehen, wenn wir schon mal da sind.«
      »Und ich soll fliegen?« erkundigte sich Asa.
      »Keine Sorge, mein Sohn, wir vertrauen Ihnen blind«, versicherte ihm Devlin, während er und Schellenberg hinausgingen.
      In London saß Dougal Munro an seinem Schreibtisch und arbeitete, als Jack Carter hereinkam.
      »Was gibt's, Jack?«
      »Ich habe von Schwester Maria Palmer den Bericht über Steiners Gesundheitszustand erhalten, Sir.«
      »Und was meint sie?«
      »Er sei noch nicht hundertprozentig wiederhergestellt. Er scheint irgendeine Infektion

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