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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gesehen. Es ist nur wenige Wochen her, daß er schwer verwundet wurde. Er braucht sicherlich meine Fürsorge. Und wie ich aus seiner Akte weiterhin entnehmen konnte, ist er römisch-katholischen Glaubens, deshalb bedarf es vielleicht auch des seelischen Trostes durch Father Martin.«
      »Sie haben recht, Schwester«, meinte Munro. »Kümmern Sie sich darum, Jack, ja?«
      Er ging hinaus, und Carter machte kehrt und stieg vor ihnen die Treppe hinauf. Oben befand sich eine massive Tür, die mit Stahlbändern verstärkt war. Ein Militärpolizist saß an einem kleinen Tisch daneben.
      »Öffnen Sie«, befahl Carter. Der Militärpolizist klopfte an die Tür, die nach einem kurzen Moment von einem anderen Militärpolizisten geöffnet wurde. Sie traten ein. »Wir benutzen die anderen Zimmer als Quartier für die Männer«, erklärte Carter.
      »Das sehe ich«, sagte Schwester Maria Palmer.
      Die Tür des ersten Zimmers stand offen. Neben einem schmalen Bett stand ein kleiner Tisch, an dem der junge Second Lieutnant Benson saß. Er sprang auf. »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
      »Die Schwester und Father Martin haben freien Zugang. Befehl von Brigadier Munro. Wir wollen den Gefangenen jetzt sprechen.«
      Ein weiterer Militärpolizist saß auf einem Stuhl vor dem letzten Zimmer am Ende des Ganges.
      »Mein Gott. Sie bewachen den Mann aber streng«, stellte Father Martin fest.
      Benson schloß die Tür auf, und Steiner, der am Fenster stand, wandte sich um. Er war eine eindrucksvolle Erscheinung in seiner blaugrauen Luftwaffenuniform mit dem Ritterkreuz mit Eichenlaub am Kragen und all den anderen Orden und Ehrenzeichen, die viel von seiner Tapferkeit verrieten.
      Carter stellte die Besucher vor. »Das ist die Priorin, Schwester Maria Palmer. Sie hatten noch keine Gelegenheit, miteinander zu reden. Und Father Martin.«
      Schwester Maria Palmer ergriff das Wort. »Morgen, Herr Oberst, lasse ich Sie zu einer gründlichen Untersuchung in die Ambulanz hinunterbringen.«
      »Ist das gestattet, Sir?« erkundigte sich Carter.
      »Bringen Sie ihn in Gottes Namen selbst hinunter, Lieutnant, bauen Sie all Ihre Männer um ihn auf, aber wenn er nicht um zehn Uhr in der Ambulanz erscheint, dann werde ich ein ernstes Wörtchen mit Ihnen reden«, versprach Benson ihm.
      »Kein Problem«, sagte Carter. »Veranlassen Sie das Nötige, Benson. Sonst noch was, Schwester?«
      »Nein, das genügt einstweilen.«
      »Ich würde gerne mit dem Colonel sprechen«, meldete sich Father Martin, »unter vier Augen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
      Carter nickte und wandte sich an Steiner. »Ich schaue gelegentlich nach Ihnen.«
      »Das kann ich mir denken.«
      Sie gingen alle hinaus bis auf Father Martin, der die Tür schloß und sich auf das Bett setzte. »Mein Sohn, Sie haben eine schlimme Zeit hinter sich, das verrät mir Ihr Gesicht. Wann haben Sie das letzte Mal an einer heiligen Messe teilgenommen?«
      »Das ist schon so lange her, daß ich mich nicht mehr erinnern kann. Der Krieg, Father, der ist mir wohl dazwischengekommen.«
      »Auch keine Beichte? Sicher ist es genauso lange her, daß Sie sich von der Last Ihrer Sünden befreit haben.«
      »Ich fürchte ja.« Steiner lächelte. Er empfand Sympathie für diesen alten Mann. »Ich weiß, daß Sie es gut mit mir meinen, Father.«
      »Um Himmels willen, Mann, mir geht es nicht um uns beide. Ich denke nur an Sie und an Gott.« Father Martin erhob sich. »Ich bete für Sie, mein Sohn, und ich besuche Sie jeden Tag. Wenn Sie meinen, Sie müßten beichten und an der Meßfeier teilnehmen, dann sagen Sie es mir, und ich sorge dafür, daß Sie zu uns in die Kapelle kommen können.«
      »Ich fürchte, Lieutnant Benson wird darauf bestehen, mich zu begleiten«, sagte Steiner.
      »Meinen Sie nicht, daß das auch seiner unsterblichen Seele guttun würde?« Der alte Priester lachte verhalten und ging hinaus.
      Asa Vaughan saß am Eßtisch im Wohnzimmer von Ilse Huber, Devlin ihm gegenüber.
      »Meinen Sie wirklich, daß es klappen könnte?« fragte der Amerikaner.
      »Alles klappt, solange der Motor läuft, oder etwa nicht?«
      Asa stand auf und ging ruhelos im Zimmer auf und ab. »Was zum Teufel tue ich hier überhaupt? Begreifen Sie das? Alles hat mich irgendwie überrumpelt. Es ist einfach passiert. Ich hatte offenbar keine Wahl. Und die habe ich auch jetzt nicht, wenn ich es recht bedenke.«
      »Natürlich haben Sie

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