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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Militärgeistlicher, und es gibt auch ein Foto. Er wurde vom Kriegsministerium ausgestellt und gestattet ungehinderten Zutritt zu allen militärischen Stützpunkten und Krankenhäusern.
      »Erstaunlich, wie groß das Bedürfnis nach geistigem Beistand ist«, sagte Schellenberg. »Woher kommt das Dokument?«
      »Es wurde einem Kriegsgefangenen abgenommen, Herr General. In der Fälschungsabteilung wird man sicherlich keine Schwierigkeiten haben, eine Kopie davon herzustellen, und Mr. Devlin hätte auf diese Art auch das Foto, das er sich so sehr wünscht.«
      »Brillant«, lobte Devlin sie. »Sie sind ein Juwel von einer Frau.«
      »Sie müssen sich auch noch Kleidung aussuchen«, erinnerte sie ihn. »Wollen Sie eine Uniform?«
      »Das ist ein guter Gedanke. Ich meine, sie könnte nützlich sein. Ansonsten einen dunklen Anzug, Priesterkragen, einen dunklen Hut, Regenmantel, und Sie können mir auch das Military Cross geben. Wenn schon Priester, dann wenigstens ein tapferer. Das macht immer Eindruck. Und ich brauche einen Reiseausweis für die Strecke von Belfast nach London. Wie er beim Militär üblich ist, nur für den Fall, daß ich den Major spielen muß.«
      »Ich leite alles in die Wege.«
      Sie ging wieder hinaus, und Schellenberg sah ihn fragend an. »Sonst noch was?«
      »Geld. Fünftausend Pfund, würde ich sagen. Das müßte reichen, sowohl um das ein oder andere Schmiergeld zu verteilen als auch um mich selbst zu versorgen. Falls Sie auch noch einen dieser militärischen Leinensäcke auftreiben können, wie die Offiziere sie benutzen, dann könnte ich das Geld eventuell in einem doppelten Boden verstecken.«
      »Ich denke, auch das dürfte kein Problem sein.«
      »Es sollten Fünfer sein, Walter, und zwar echte. Nichts von diesem falschen Mist, den die SS irgendwann mal gedruckt hat.«
      »Kommt nicht in Frage. Sie haben mein Wort. Jetzt brauchen Sie noch einen Codenamen.«
      »Wir bleiben bei dem der Shaws. Falke ist ganz in Ordnung. Erklären Sie mir genau, wie ich Ihre Funker hier erreiche, und ich melde mich, bevor Sie wissen, was los ist.«
      »Sehr schön. Die Konferenz des Führers in Belle Ile findet am einundzwanzigsten statt. Das könnten wir prima schaffen.«
      »Wir schaffen es.« Devlin erhob sich. »Ich glaube, ich gehe mal in die Kantine.« An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Eines noch.«
      »Und das wäre?«
      »Als ich einundvierzig für die Abwehr mit dem Fallschirm über Irland absprang, hatte ich zehntausend Pfund in einem Koffer bei mir, Gelder für die IRA. Als ich den Koffer öffnete, fand ich ordentliche Bündel von neuen Fünfern, jedes mit einer Banderole der Bank von Berlin. Meinen Sie, diesmal könnten Sie es besser machen?«
      Schellenberg schüttelte den Kopf. »Und dann wundern Sie sich, warum wir den Krieg verlieren.«
      Asa saß in der Kantine, trank ein Bier und las in einem Exemplar des Signal, der Illustrierten der deutschen Wehrmacht, als Devlin hereinkam. Der Ire holte sich einen Kaffee und setzte sich zu ihm.
      »Ich glaub's einfach nicht«, sagte Asa. »Sie sind kaum wiederzuerkennen.«
      »Das neue Ich, Father Harry Conlon, steht Ihnen allzeit zu Diensten. Ebenso Major Harry Conlon, Militärpfarrer. Morgen abend breche ich auf.«
      »Ist das nicht ein bißchen überstürzt?«
      »Mein Gott, Mann, ich will endlich anfangen.«
      »Von wo aus starten Sie?«
      »Laville, in der Nähe von Brest.«
      »Und das Flugzeug?«
      »Eine Dornier 17.«
      »In Ordnung, ich fliege Sie.«
      »Nein, das werden Sie nicht, Sie sind zu wertvoll. Stellen Sie sich vor, Sie bringen mich nach Irland und werden auf dem Rückflug vor der französischen Küste von einem englischen Nachtjäger abgeschossen. Dann können wir die ganze Aktion abblasen.«
      »Na schön«, gab Asa sich geschlagen. »Aber ich kann Sie wenigstens nach Laville bringen. Dagegen kann niemand etwas haben.«
      »Es ist immer angenehmer, wenn man sich von einem Freund verabschieden kann«, sagte Devlin.
      Es war kurz nach neun am folgenden Abend, und der Regen trieb vom Wind gepeitscht vom Atlantik landeinwärts, als Asa in Laville im Kontrollturm stand und den Start der Dornier verfolgte. Er öffnete ein Fenster und lauschte dem Motorengebrumm, das sich langsam in der Nacht verlor. Dann schloß er das Fenster wieder und sagte zu dem Funker: »Ich möchte eine Botschaft schicken.«
      Devlin saß, bekleidet mit einer

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