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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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höchstens zehn Tage unterwegs sind.« Schneider reichte ihm eine kleine Flasche. »Eine Spülung damit verlängert den Effekt ein wenig, aber nicht viel.«
      »Nein.« Devlin schüttelte den Kopf. »Ich sagte zehn Tage, und dabei bleibt es. Wenn es länger dauern sollte, bin ich sowieso ein toter Mann.«
      »Verblüffend!« staunte Schellenberg.
      »Es freut mich, daß Sie es so sehen«, sagte Devlin. »Dann lassen Sie uns jetzt die Fotos für meinen Paß machen. Ich will endlich vorankommen.«
      »Was heißt das?«
      »Daß ich so bald wie möglich starten möchte. Morgen oder übermorgen.«
      Schellenberg musterte ihn ernst. »Sind Sie sich da ganz sicher?«
      »Es gibt keinen Grund, noch länger zu warten, jetzt, wo Ihr Freund bei der UFA mir ein neues Gesicht verpaßt hat. Wir haben in Chernay alles vorbereitet, wir haben Asa und die Lysander. Bleiben drei Unsicherheitsfaktoren. Mein Freund aus der IRA, Michael Ryan, die Shaws und das Kloster.«
      »Stimmt«, gab Schellenberg zu. »Ganz gleich, was im Kloster vor sich geht, falls Ihr Freund Ryan nicht verfügbar ist, wird es schwierig für Sie. Das gleiche gilt auch für die Shaws.«
      »Ohne die Shaws«, meinte Devlin, »ist die Durchführung unseres Plans sowieso unmöglich. Je eher ich deshalb hinkomme, desto eher wissen wir auch, woran wir sind.«
      »Richtig«, pflichtete Schellenberg ihm bei und klingelte nach
    Ilse Huber, die sofort hereinkam. »Die Papiere von Mr. Devlin aus der Fälschungsabteilung.«
      »Sie brauchen sicher auch Fotos von meiner neuen Fassade«, sagte Devlin zu ihr.
      »Mr. Devlin, was Sie am dringendsten brauchen, ist ein britischer Personalausweis. Ein Heft mit Bezugsmarken für bestimmte Lebensmittel, Kleidermarken, einen Führerschein. Und für keines dieser Dokumente ist ein Paßfoto nötig.«
      »Wie schade«, meinte Devlin. »Wenn man von jemandem überprüft wird, ist es ein schönes Gefühl zu wissen, daß sie einen gefahrlos mit einem Foto vergleichen können. Fast glaubt man dann selber daran, ein anderer zu sein.«
      »Haben Sie sich schon Gedanken über Ihren Namen und Ihre Legende gemacht?« fragte Schellenberg.
      »Wie schon gesagt, am besten ist immer die Lüge, die der Wahrheit am nächsten kommt«, meinte Devlin. »Es hat keinen Sinn, den perfekten Engländer spielen zu wollen. Selbst der große Devlin würde damit nicht durchkommen. Also bin ich ein echter Nordire.« Er wandte sich an Ilse Huber. »Merken Sie sich alles?«
      »Jedes Wort.«
      »Conlon. Das ist ein Name, der mir schon immer gefallen hat. Meine erste Freundin hieß Conlon. Und dann ist da noch mein alter Onkel, dieser Priester in Belfast, bei dem ich als Kind gelebt habe. Er hieß Henry, obwohl alle ihn Harry nannten.«
      »Also dann Father Harry Conlon?« sagte sie.
      »Ja, aber mit einem militärischen Rang. Major Harry Conlon, Soldatenpfarrer, nach einer Verwundung auf verlängerten Sonderurlaub in der Heimat.«
      »Und wo verwundet?« wollte Schellenberg wissen.
      »Am Kopf.« Devlin tippte gegen seine Schußnarbe. »Oh, ich verstehe. Sie wollen den Ort wissen.«
      »Wie wäre es mit der Invasion Siziliens durch die Alliierten im vergangenen Sommer?« schlug Schellenberg vor.
      »Ganz hervorragend. Es hat mich gleich am ersten Tag während eines Luftangriffs erwischt. Deshalb brauche ich auch nicht allzuviel über diese Gegend zu wissen, falls mich jemand darüber ausquetschen sollte.«
      »Ich habe in unserem Militärarchiv einen Hinweis auf britische Militärgeistliche gefunden«, sagte Ilse Huber. »Ich erinnere mich daran, weil es mir so ungewöhnlich erschien. Darf ich mal eben nachsehen, Herr General? Es dauert nur ein paar Minuten.«
      Schellenberg nickte. Sie ging hinaus, und er sagte: »Die Vorbereitungen für Ihren Flug nach Irland laufen. Ich habe mich bereits mit der Luftwaffe in Verbindung gesetzt. Sie schlagen vor, daß Sie vom Stützpunkt Laville bei Brest starten sollten.«
      »Jetzt weiß ich, was man unter dejà vu versteht«, sagte Devlin. »Von dort bin ich schon beim letztenmal aufgebrochen. Sie haben doch nicht etwa auch einen Dornier-Bomber empfohlen, den guten alten Fliegenden Bleistift?«
      »Genau.«
      »Na schön, ich glaube, das letzte Mal lief es damit ganz gut.«
      In diesem Moment erschien Ilse Huber wieder. »Ich hatte recht. Sehen Sie, was ich gefunden habe.«
      Der Paß lautet auf einen gewissen Major George Harvey,

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