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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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eine Zigarette an. »Sie sehen ein wenig erschüttert aus, Sir Maxwell.«
      »Lieber Mann, natürlich bin ich das. Ich meine, was hat das alles zu bedeuten? Wer sind Sie?«
      »Ist der Falke noch bereit?« fragte Devlin. »Denn jetzt kann er endlich zuschlagen.«
      »Ja aber…«
      »Kein Aber, Sir Maxwell. Sie haben vor langer Zeit, als Werner Keitel Sie und Ihre Schwester anwarb, ein Versprechen gegeben, nämlich daß Sie sich für die, sagen wir mal, Sache einsetzen wollten. Stehen Sie noch dazu oder nicht? Wie denken Sie heute darüber?«
      »Heißt das, Sie haben eine Aufgabe für mich?«
      »Es muß etwas erledigt werden.«
      »Fängt die Invasion endlich an?«
      »Noch nicht«, wich Devlin aus, »aber bald. Machen Sie mit?«
      Er war darauf vorbereitet gewesen, Druck ausüben zu müssen, doch in diesem Fall war das unnötig. Shaw kippte hastig seinen Whisky. »Natürlich mache ich mit. Was verlangen Sie?«
      »Machen wir erst einmal einen kleinen Spaziergang«, sagte Devlin. »Der Park auf der anderen Straßenseite ist dafür wie geschaffen.«
      Es hatte angefangen zu regnen, und die Tropfen trommelten gegen die Fenster. Es war gerade kein Portier an der Garderobe. Shaw holte sich seinen Bowlerhut, seinen Regenmantel und den Regenschirm. Zwischen den zahlreichen Mänteln hing auch ein Trenchcoat in militärischem Zuschnitt. Devlin nahm ihn vom Haken, folgte Shaw nach draußen und zog den Mantel über.
      Sie gingen über die Straße in den St. James Park und spazierten am See entlang zum Buckingham Palast. Shaw hatte seinen Regenschirm aufgespannt. Nach einer Weile kamen sie in den Schutz einiger Bäume, und Devlin zündete sich eine Zigarette an.
      »Wollen Sie auch eine?«
      »Im Augenblick nicht. Also, was soll ich tun?«
      »Vor dem Krieg flog Ihre Schwester häufig mit einer Tiger
    Moth. Besitzt sie die Maschine noch?«
      »Die RAF hat sie im Winter 1939 zu Trainingszwecken eingezogen.«
      »Sie benutzte damals als Hangar eine Scheune. Steht die noch?«
      »Ja.«
      »Und das Gelände, von dem aus sie immer gestartet ist? Die Südweide, so haben Sie sie doch genannt? Ist sie im Zuge der allgemeinen Kriegsanstrengungen umgepflügt worden, um sie anderweitig zu nutzen?«
      »Nein, das ganze Land um Shaw Place, das früher einmal uns gehörte, dient als Schafweide.«
      »Und die Südweide gehört noch Ihnen?«
      »Natürlich. Ist das wichtig?«
      »Das kann man wohl sagen. Ein Flugzeug, das aus Frankreich kommt, wird dort landen, und das in gar nicht zu ferner Zukunft.«
      Shaws Gesicht bekam einen erregten Glanz. »Tatsächlich? Und weshalb?«
      »Um mich und einen anderen Mann abzuholen. Je weniger Sie wissen, desto besser ist es für Sie, aber der Mann ist überaus wichtig. Sehen Sie bei irgendeinem dieser Punkte ein Problem?«
      »Lieber Himmel, nein. Ich helfe gerne, alter Junge.« Shaw runzelte die Stirn. »Sie sind aber kein Deutscher, oder?«
      »Ich bin Ire«, erklärte ihm Devlin. »Aber wir stehen auf der gleichen Seite. Sie haben von Werner Keitel ein Funkgerät bekommen. Existiert es noch?«
      »Na ja, also in diesem Punkt sieht es schlecht aus, alter Junge. Ich fürchte, das ist weg. Sehen Sie, damals, einundvierzig, erließ die Regierung so eine dämliche Verordnung. Ich saß deswegen ein paar Monate lang im Gefängnis.«
    »Das weiß ich.«
      »Meine Schwester Lavinia, Sie wissen ja, wie Frauen sind. Sie geriet in Panik. Dachte wohl, daß die Polizei käme, um das Haus auf den Kopf zu stellen. In unserer Gegend gibt es sehr viele Sümpfe, einige praktisch bodenlos tief. Sie hat das Funkgerät dort versenkt.« Er betrachtete ihn gespannt. »Ist das ein Problem, alter Junge?«
      »Nur vorübergehend. Sie fahren heute nach Hause zurück?«
      »Ja.«
      »Gut. Ich melde mich. Morgen oder übermorgen.« Devlin trat seine Zigarette aus. »Mein Gott, dieser Regen. Das ist das einzige, was einem einfällt, wenn man an London denkt. Es ändert sich nie.« Und er entfernte sich.
      Als er die Terrasse neben dem Haus am Cable Wharf betrat, peitschte der Regen über den Fluß. Über das Cockpit des Motorbootes war eine Plane gespannt. Mary Ryan saß darunter, sicher vor dem Regen, und las in einem Buch.
      »Gefällt es Ihnen da unten?« rief Devlin.
      »Sicher. Onkel Michael ist in der Küche. Kann ich irgend etwas für Sie tun?«
      »Nein, im Augenblick habe ich alles, was ich brauche.«
      Als

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