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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ich Sie verlassen. Wir treffen uns, natürlich ganz zufällig, morgen, wenn Sie ins Dorf kommen.«
    Steiner und Neumann salutierten, und Devlin begleitete Joanna hinaus zum Wagen. Als er zurückkam, hatten die beiden Deutschen einen der Kartons geöffnet und saßen rauchend am Feuer. »Ein paar Päckchen hätte ich auch ganz gern«, sagte Devlin. Steiner gab ihm Feuer. »Mrs. Grey ist eine bemerkenswerte Frau. Wem haben Sie draußen das Kommando übergeben, Neumann? Brandt oder Preston?«
    »Wer die Rolle spielt, ist doch klar.«
    Ein leises Klopfen an der Tür, und Preston trat ein. Mit seinem Tarnanzug, der Revolvertasche an der Seite, dem roten Barett, das genau im richtigen Winkel schräg über dem linken Auge saß, machte er bessere Figur denn je.
    »Oh, ja«, sagte Devlin. »Das gefällt mir. Sehr schick. Und wie geht's sonst, alter Junge? Glücklich, wieder auf der heimatlichen Scholle zu stehen, oder?«
    Prestons Gesichtsausdruck verriet, daß Devlin für ihn so etwas wie Straßendreck war. »Ich fand Sie schon in Berlin nicht besonders amüsant, Devlin. Und jetzt noch viel weniger. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit anderen Gegenständen widmen wollten.«
    »Barmherziger!« sagte Devlin erschüttert. »Wen, zum Teufel, mimt der Junge denn jetzt wieder?«
    Preston sagte zu Steiner: »Irgendwelche weiteren Befehle, Sir?« Steiner nahm die beiden Zigarettenkartons und reichte sie ihm. »Ich wäre Ihnen äußerst dankbar, wenn Sie diese Zigaretten an die Leute verteilen wollten«, sagte er ernsthaft.
    »Ihre Beliebtheit wird ins Unermeßliche steigen«, warf Devlin grinsend ein.
    Preston ignorierte ihn, klemmte sich die Kartons unter den linken Arm und salutierte zackig. »Zu Befehl, Sir.«

    Die Stimmung in der Dakota konnte man nur als euphorisch bezeichnen. Der Rückflug war bisher ohne jeden Zwischenfall verlaufen. Sie waren nur noch gut vierzig Kilometer von der holländischen Küste entfernt, als Böhmler die Thermosflasche aufschraubte und Gericke nochmals Kaffee einschenkte. »Zu Hause und im Trockenen«, sagte er. Gericke nickte vergnügt. Dann erlosch sein Lächeln jäh. In seinen Kopfhörern ertönte eine vertraute Stimme. Hans Berger, der Flugleiter seiner alten Einheit, des Nachtjagdgeschwaders 7.
    Böhmler tippte ihm auf die Schulter: »Das ist wohl Berger, wie?« »Wer sonst?« erwiderte Gericke. »Sie haben seine Stimme doch oft genug gehört.«
    »Auf Kurs null-acht-drei Grad halten«, krächzte Bergers Stimme durch die Störgeräusche.
    »Klingt, als wollte er einen Nachtjäger auf die Beute ansetzen«, sagte Böhmler.
    »Ziel fünf Kilometer.« Plötzlich klang Bergers Stimme hart, klar, endgültig. Gerickes Magen zog sich wie in einem Krampf zusammen. Er empfand keine Spur von Furcht. Es war, als habe er seit Jahren den Tod gesucht und blickte ihm nun endlich mit einer Art Sehnsucht in die Augen. Böhmler umklammerte Gerickes Arm. »Er meint uns!« schrie er. »Wir sind das Ziel!«
    Die Dakota wurde von einer Seite zur anderen geschleudert, als Geschosse den Boden des Cockpits durchschlugen, das Armaturenbrett zerfetzten und die Windschutzscheibe zertrümmerten. Ein Splitter bohrte sich in Gerickes rechtes Bein, und ein furchtbarer Schlag zerschmetterte ihm den linken Arm. Ein Teil seines Bewußtseins sagte ihm genau, was passierte. Schräge Musik, von unten her von einem seiner eigenen Kameraden abgefeuert - nur, daß diesmal er der Empfänger war. Er kämpfte mit dem Steuerknüppel, versuchte mit aller Kraft, ihn nach vorn zu drücken, als die Dakota an Höhe verlor. Böhmler, mit blutüberströmtem Gesicht, bemühte sich, auf die Füße zu kommen. »Raus!« brüllte Gericke in das Tosen des Windes, der durch die zertrümmerte Windschutzscheibe raste. »Ich kann sie nicht mehr lange halten.« Böhmler stand jetzt aufrecht und versuchte zu sprechen. Gericke holte mit dem linken Arm weit aus und schlug ihm übers Gesicht. Der Schmerz war wahnsinnig, und wieder schrie er: »Raus! Das ist ein Befehl.« Böhmler wandte sich um und ging durch die Dakota bis zur hinteren Tür. Das Flugzeug war schwer angeschlagen, große Löcher klafften im Rumpf, Leitwerktrümmer ratterten in der Turbulenz. Er roch brennendes Öl. Die Panik verlieh ihm neue Kraft, als er sich mit dem Verschluß der hinteren Tür abmühte.
    »Lieber Gott, laß mich nicht verbrennen«, dachte er. »Alles, nur das nicht.« Dann glitt die Tür zurück. Er stand einen Augenblick in der Schwebe, bevor er in

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