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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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zeigte keinerlei Empfindung. »Danke, Rossmann«, sagte er. »Halten Sie mich auf dem laufenden.« »Jawohl, Reichsführer.«
    Rossmann verschwand, und Himmler machte sich wieder an seine Arbeit. Das stetige Kratzen seiner Feder war das einzige Geräusch im Zimmer.

    Devlin, Steiner und Joanna Grey standen gemeinsam am Tisch und studierten eine Generalstabskarte der Umgebung. »Sehen Sie, hier, hinter der Kirche St. Mary's«, sagte Devlin zu Steiner, »liegt eine Wiese, ›Old Woman's Meadow‹. Sie gehört der Kirche, ebenso wie die Scheune, die zur Zeit leersteht.«
    »Dort ziehen Sie morgen ein«, sagte Joanna Grey. »Suchen Sie Pater Voreker auf und erzählen Sie ihm, Sie befänden sich auf einer Geländeübung und möchten in der Scheune übernachten.« »Und Sie meinen, er wird es erlauben?« sagte Steiner. Joanna Grey nickte. »Überhaupt keine Frage. Er ist schon daran gewöhnt. Es tauchen ständig Soldaten hier auf, die Übungen oder Gewaltmärsche durchführen und wieder verschwinden. Niemand erfährt genau, wer sie sind. Vor neun Monaten zog eine tschechoslowakische Einheit hier durch, nicht einmal die Offiziere konnten mehr als ein paar Worte Englisch.« »Noch etwas. Voreker war seinerzeit Kaplan bei den Fallschirmspringern in Tunesien«, fügte Devlin hinzu. »Er wird sich also überschlagen vor Hilfsbereitschaft, wenn er bloß die roten Baretts sieht.« »Was Voreker betrifft, so haben wir auch in einer anderen Hinsicht Glück«, sagte Joanna Grey. »Er weiß, daß der Premierminister das Wochenende in Studley Grange verbringt, was uns sehr zupaß kommt. Sir Henry hat neulich abends bei mir aus der Schule geplaudert, als er ein bißchen zu tief ins Glas geschaut hatte. Natürlich mußte Voreker ihm absolutes Stillschweigen schwören. Darf es nicht einmal seiner eigenen Schwester erzählen, ehe der große Mann wieder fort ist.« »Und wieso hilft uns das?« fragte Steiner.
    »Ganz einfach«, erwiderte Devlin. »Wenn Sie Voreker zu irgendeinem anderen Zeitpunkt erzählen, Sie seien übers Wochenende zu einer Übung hier, dann würde er es für bare Münze nehmen. Aber diesmal weiß er, daß Churchill sich inkognito in der Gegend aufhält; welchen Schluß wird er also aus der Anwesenheit einer Startruppe wie der SAS ziehen?« »Ganz klar«, sagte Steiner, »besondere Schutzmaßnahme.« »Genau.« Joanna Grey nickte. »Und noch ein glücklicher Umstand. Sir Henry gibt morgen abend zu Ehren des Premierministers eine kleine Dinner-Party.« Sie lächelte und verbesserte sich: »Verzeihung, ich meine heute abend. Um sieben Uhr dreißig für acht Personen, und ich bin auch eingeladen. Ich werde aber nur hingehen, um mich zu entschuldigen. Ich sage, daß ich überraschend beim WVS Nachtdienst machen muß. Das ist schon öfter vorgekommen, also werden sich Sir Henry und Lady Willoughby weiter nichts dabei denken. Es bedeutet natürlich, daß ich Ihnen, wenn wir in der Umgebung von Studley Grange Kontakt aufnehmen, eine sehr genaue Schilderung der dortigen Lage geben kann.« »Ausgezeichnet«, sagte Steiner. »Die ganze Geschichte wird Zug um Zug glaubhafter.«
    Joanna Grey sagte: »Ich muß jetzt gehen.«
    Devlin brachte ihren Mantel, Steiner nahm ihn ihm ab und half ihr galant hinein. »Ist es für Sie nicht gefährlich, um diese Nachtzeit in der Gegend herumzufahren?« fragte er.
    »Du lieber Himmel, nein.« Sie lächelte. »Ich gehöre zur Fahrbereitschaft des WVS. Deshalb genieße ich das Vorrecht, einen Wagen fahren zu dürfen. Allerdings muß ich dafür den Notdienst im Dorf und in der Umgebung übernehmen. Es kommt häufig vor, daß ich mitten in der Nacht Leute ins Krankenhaus bringen muß. Meine Nachbarn haben sich längst daran gewöhnt.«
    Die Tür ging auf, und Neumann kam herein. Er trug einen Fallschirm-springer-Tarnanzug, und an seiner roten Mütze steckte das SAS-Abzeichen mit dem geflügelten Dolch. »Alles in Ordnung da draußen?« fragte Steiner. Neumann nickte. »Alle in der Heia. Fehlt nur eins: die Zigaretten.« »Natürlich, ich wußte ja, daß wir etwas vergessen haben. Sie sind noch draußen im Wagen.« Joanna Grey eilte hinaus.
    Sie war im Handumdrehen wieder da und legte zwei Stangen Players auf den Tisch.
    »Heilige Jungfrau«, sagte Devlin ehrfürchtig. »Hat man so was schon gesehen? Diese Dinger sind rar wie Gold. Wo haben Sie sie her?« »Aus WVS-Beständen. Wie Sie sehen, habe ich jetzt auch noch einen Diebstahl auf dem Kerbholz.« Sie lächelte. »Und jetzt, meine Herren, muß

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