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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sie offenbar nicht für nötig.« Steiner lächelte. »Die Fallschirmjäger sind ein ziemlich eingebildeter Haufen, Pater. Wie alle Eliteeinheiten.« »Ich weiß«, erwiderte Voreker. »Ich war selbst mal dabei. Feldkaplan der Ersten Fallschirmjäger-Brigade.«
    »Nein so was!« rief Steiner. »Demnach waren Sie in Tunesien dabei?« »Ja, bei Oudna. Dort habe ich mir das Ding da geholt«, und er tippte ein paarmal mit dem Stock auf den Aluminium-Fuß. »Und jetzt bin ich hier gelandet.«
    Steiner griff nach Vorekers Hand und schüttelte sie. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Ein solches Zusammentreffen hätte ich mir nicht träumen lassen.«
    Jetzt brachte sogar Voreker ein Lächeln zustande. »Kann ich irgend etwas für Sie tun?«
    »Wenn Sie uns Nachtquartier geben würden? Sie haben hier auf dem angrenzenden Feld eine Scheune, die vermutlich schon öfter solchen Zwecken diente.« »Halten Sie ein Manöver ab?«
    »Ja, so könnte man sagen«, erwiderte Steiner. »Ich habe nur eine Handvoll Leute dabei. Die übrigen sind in ganz NordNorfolk verstreut. Morgen, zu einem festgesetzten Zeitpunkt, sollen sie alle im Eiltempo zu einer bestimmten Stelle auf der Landkarte flitzen, nur damit man sieht, wie schnell wir uns im Bedarfsfall sammeln könnten.« »Also werden Sie nur heute nachmittag und die Nacht über hier sein?« »Ja. Wir werden versuchen, den Dorfbewohnern möglichst wenig auf die Nerven zu fallen. Ich halte wahrscheinlich nur ein paar Geländeübungen mit den Jungens ab, rund ums Dorf und so, nur um sie zu beschäftigen. Glauben Sie, jemand wird etwas dagegen haben?« Die Reaktion war genauso, wie Devlin vorhergesagt hatte. Philip Voreker lächelte verständnisvoll: »Studley Constable war schon häufig Schauplatz für irgendwelche Manöver, Colonel. Wir alle freuen uns sehr, wenn wir nach Kräften behilflich sein können.«
    Nachdem Altmann die Kirche verlassen hatte, marschierte er die Landstraße entlang bis zu ihrem Bedford-Lastwagen, der an der Einmündung des Feldwegs zur alten Scheune stand. Neben dem Gatter wartete der Jeep, Klugl saß am Steuer, Werner Briegel hinter dem Browning M 2. Briegel hatte den Feldstecher auf den Rabenschwarm in den Birken gerichtet. »Sehr interessant«, sagte er zu Klugl. »Das will ich mir mal näher ansehen. Kommst du mit?«
    Er hatte deutsch gesprochen, da niemand in der Nähe war, und Klugl antwortete in derselben Sprache. »Meinst du, daß wir das dürfen?« »Warum denn nicht?« erwiderte Briegel.
    Er stieg aus, durchschritt das Friedhofstor, und Klugl folgte ihm zögernd. Laker Armsby war gerade dabei, westlich der Kirche ein Grab auszuheben. Die beiden Männer suchten sich einen Weg zwischen den Grabsteinen, und als Laker sie herankommen sah, hörte er mit seiner Arbeit auf und holte eine halbgerauchte Zigarette hinter dem Ohr hervor. »Hallo«, sagte Werner Briegel.
    Laker musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Ausländer, wie? Hab' euch zuerst für britische Jungens gehalten, in den Uniformen da.« »Wir sind Polen«, erwiderte Briegel. »Sie müssen meinen Freund entschuldigen, er kann kein Englisch.« Laker fummelte demonstrativ an seinem Zigarettenstummel herum, und der junge Deutsche begriff den Wink und zückte ein Päckchen Players. »Nehmen Sie eine von denen.« »Da sag ich nicht nein.« Lakers Augen funkelten. »Noch eine.«
    Laker ließ sich nicht lange bitten. Eine Zigarette steckte er hinters Ohr, die andere zündete er an. »Wie heißen Sie denn?« »Werner.« Eine peinliche Stille trat ein, als ihm sein Fehler bewußt wurde, und er fügte hinzu: »Kunicki.«
    »Aha, ja«, sagte Laker. »Glaubte immer, Werner ist ein deutscher Name.
    Habe Anno fünfzehn in Frankreich mal einen gefangengenommen. Der hieß Werner. Werner Schmidt.«
    »Meine Mutter war Deutsche«, erklärte Werner.
    »Nicht Ihre Schuld«, erwiderte Laker. »Wir können unsere Eltern nicht aussuchen.«
    »Der Rabenschwarm«, sagte Werner. »Wissen Sie vielleicht, wie lange er schon hier haust?«
    Laker starrte ihn eine Weile verständnislos an und blickte dann zu den Bäumen auf. »Also, die kenn' ich schon, seit ich klein war. Interessieren Sie sich denn für Vögel?«
    »Und ob«, erwiderte Werner. »Hochinteressante Geschöpfe. Ganz anders als die Menschen. Führen keine Kriege miteinander, kennen keine Grenzen, die ganze Welt ist ihr Zuhause.«
    Laker glotzte ihn an, als sei er verrückt geworden, und lachte dann. »Ach, hör'n Sie auf. Was soll denn schon groß

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