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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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immer noch die morgige Nacht, oder?« Garvald tätschelte ihm die Wange. »Wo ist der Cognac, den du mitgebracht hast?« »Der und jemand abhängen?« sagte Jackson. »Dieser dumme Hund?« Er lachte dreckig. »Herrgott, der ist doch zu blöd, um allein aufs Klo zu gehen.«
    Devlin war noch keinen halben Kilometer gefahren, als ihm die abgeblendeten Scheinwerfer auffielen und den Wagen verrieten, der vor etwa einer Minute, genau wie er erwartet hatte, seine Verfolgung aufgenommen hatte.
    Eine alte verfallene Windmühle ragte linker Hand vor ihm auf, und davor erstreckte sich ein Stück Ödland. Devlin schaltete plötzlich die Scheinwerfer aus, riß das Steuer herum, fuhr blindlings ein Stück querfeldein und bremste. Der andere Wagen raste mit erhöhter Geschwindigkeit vorbei, und Devlin sprang heraus, ging zum Heck des Bedford und entfernte die Birne aus dem Rücklicht. Dann setzte er sich wieder ans Steuer, fuhr im Halbkreis auf die Straße zurück und schaltete die Scheinwerfer erst wieder ein, als er sich auf dem Rückweg nach Norman Cross befand. Einen halben Kilometer jenseits von Fogarty's Garage bog er in einen Nebenweg ein, fuhr durch Home und machte eine Viertelstunde später außerhalb von Doddington halt, um die Birne wieder einzusetzen. Als er wieder im Führerhaus saß, holte er die Fahrgenehmigung heraus und füllte sie im Licht einer Taschenlampe aus. Das Formular trug den Amtsstempel einer Dienststelle in der Nähe von Birmingham und die Unterschrift des Kommandeurs, eines Majors Thrush. Garvald hatte an alles gedacht. Nein, doch nicht an alles. Devlin grinste und setzte als Bestimmungsort die Radarstation der Royal Air Force in Sheringham ein, die an der Küstenstraße fünfzehn Kilometer hinter Hobs End lag. Dann startete er den Motor und fuhr weiter. Zuerst nach Swaffham, dann nach Fakenham. Er hatte die Route sehr sorgfältig auf der Landkarte ausgearbeitet, und jetzt entspannte er sich und fuhr ganz gemächlich, denn die Abblendschirme über den Scheinwerfern erlaubten nur geringe Sicht. Er konnte es sich leisten. Er hatte jede Menge Zeit. Er zündete sich eine Zigarette an und dachte, was wohl Garvalds nächster Schachzug sein mochte.
    Es war kurz nach Mitternacht, als er in den Hof vor seinem Haus in Hobs End einbog. Die Fahrt war ohne jeden Zwischenfall verlaufen, und obwohl er fast durchweg unverfroren die Hauptstraßen benutzt hatte, waren ihm auf der ganzen Strecke nur ein paar Fahrzeuge begegnet. Er steuerte den Laster ums Haus bis zur alten Scheune am Rand der Marschen, sprang hinaus in den Regen, sperrte die Torflügel auf und fuhr hinein. Die Scheune hatte nur ein paar runde Dachluken, die leicht abzudunkeln waren. Devlin füllte zwei Karbidlampen, schraubte sie hoch, bis sie hell genug brannten, dann ging er nach draußen um nachzuschauen, ob ein Lichtschein zu sehen war. Alles war dunkel, und er ging wieder hinein und zog den Mantel aus.
    Nach einer halben Stunde hatte er den Laster entladen: das Motorrad über ein altes Brett heruntergeschoben, den Kompressor hinterherrutschen lassen. Die Kanister verstaute er in einer Ecke und deckte eine alte Plane darüber. Dann wusch er den Wagen. Als er ihn so sauber wie irgend möglich hatte, holte er bereitgelegte Zeitungen und Klebeband herbei und machte sich daran, die Fenster abzudecken. Er ging sehr methodisch zu Werk und arbeitete die ganze Zeit konzentriert. Als er fertig war, ging er hinüber ins Haus, aß Schäferpastete und trank ein Glas Milch dazu. Als er wieder zurück in die Scheune lief, schüttete es noch immer in Strömen, der Wind pfiff über die Marschen und die Nacht war mit Geräuschen erfüllt. Kurz, die Bedingungen waren ideal. Er füllte den Kompressor, machte die Pumpe bereit, dann schraubte er die Spritzpistole zusammen und mischte den Lack. Er fing mit dem hinteren Teil an und arbeitete zunächst sehr langsam, aber es funktionierte prächtig, und innerhalb von fünf Minuten strahlte das Heck im Glanz eines frischen khakigrünen Anstrichs.
    »Gott behüte«, sagte er leise zu sich selbst. »Ein Glück, daß ich keine kriminelle Ader habe, ich könnte mir wahrhaftig in diesem Geschäft mein Brot verdienen.« Dann nahm er die linke Seite des Bedford in Angriff.
    Am Freitag nach dem Mittagessen zog er gerade die aufgemalten Nummern mit frischer weißer Farbe nach, als er einen Wagen ankommen hörte. Er wischte sich die Hände ab und schlüpfte aus der Scheune, aber als er um die Hausecke bog, sah er, daß es nur Joanna

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