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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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los?«
    »Asche zu Asche, Ben.«
    Garvald schloß die Augen wieder, und Reuben wandte sich an Das. »Wie schlimm ist es?«
    »Sehr schlimm. Gefahr eines Wundbrands. Ich habe ihn gewarnt.« »O mein Gott«, sagte Reuben. »Er hätte auf mich hören und in ein Krankenhaus gehen sollen.«
    Ben Garvalds Augen öffneten sich, und er starrte wild um sich. Er griff nach dem Handgelenk seines Bruders. »Kein Krankenhaus, hörst du?
    Wozu? Willst du den verdammten Bullen die Gelegenheit liefern, die sie schon seit Jahren suchen?«
    Er sank zurück, und seine Augen schlössen sich aufs neue. Doktor Das sagte: »Wir haben nur noch eine Chance. Es gibt ein Mittel namens Penizillin. Haben Sie schon davon gehört?«
    »Natürlich. Soll angeblich alles heilen. Bringt auf dem schwarzen Markt ein Vermögen.«
    »]a, es kann in Fällen wie diesem wahre Wunder wirken. Können Sie es beschaffen? Jetzt, noch heute nacht?«
    »Wenn es in Birmingham aufzutreiben ist, haben Sie es in einer Stunde hier.« Reuben ging zur Tür und drehte sich nochmals um. »Aber wenn er stirbt, dann gehen Sie mit ihm. Das verspreche ich Ihnen.« Er ging hinaus, und die Tür schloß sich hinter ihm.

    Im gleichen Augenblick hob in Landsvoort die Dakota von
    der Piste ab und kurvte meerwärts. Gericke verschwendete keine Zeit, zog sie einfach hoch bis auf dreihundert Meter, ließ sie über Steuerbord abkippen und hielt abwärts auf die Küste zu. Im Innern hatten Steiner und seine Leute sich fertiggemacht. Alle trugen komplette britische Fallschirmspringer-Ausrüstung, Waffen und Gerät steckten wie bei den Briten in Versorgungssäcken. »Fertigmachen«, rief Steiner.
    Sie standen auf und klinkten die Reißleine an das Kabel, jeder prüfte die Ausrüstung des Vordermanns. Steiner überwachte Harvey Preston, der als letzter in der Reihe stand. Der Engländer zitterte so stark, daß Steiner es fühlen konnte, als er ihm die Gurte festzog.
    »Fünfzehn Sekunden«, sagte er. »Ihr habt also nicht lange Zeit, verstanden? Und merkt euch gefälligst eins: Wer sich ein Bein brechen will, der soll's gleich hier tun.«
    Alle lachten, und er stellte sich an die Spitze der Reihe, wo Leutnant Neumann seine Gurte prüfte. Als das rote Lämpchen aufleuchtete, schob Steiner die Tür zurück, und man hörte das mächtige Brausen des Windes. Im Cockpit nahm Gericke Gas weg und ging tiefer. Die Ebbe war weit draußen, und die einsamen Strande erstreckten sich im bleichen Mondlicht bis ins Unendliche. Böhmler konzentrierte sich auf den Höhenmesser. »Jetzt!« rief Gericke, und Böhmler reagierte sofort. Über Steiners Kopf leuchtete das grüne Licht auf. Er schlug Neumann auf die Schulter. Der Leutnant sprang, und die ganze Kette folgte ihm sehr schnell, Brandt als letzter. Preston jedoch blieb stocksteif stehen und starrte mit offenem Mund in die Nacht. »Los!« schrie Steiner und faßte nach seiner Schulter. Preston riß sich los und klammerte sich verzweifelt an eine Stahlstrebe. Er schüttelte den Kopf, und sein Mund bewegte sich lautlos. »Kann nicht!« würgte er schließlich hervor. »Ich kann's nicht!«
    Steiner versetzte ihm mit dem Handrücken einen Schlag übers Gesicht, packte seinen rechten Arm und schleuderte ihn auf die offene Tür zu. Preston versuchte sich mit beiden Händen rechts und links zu halten. Steiner gab ihm von hinten einen Fußtritt, und Preston stürzte in die Tiefe. Dann sprang Steiner hinterher. Wenn man aus so geringer Höhe abspringt, bleibt kaum Zeit zum Angsthaben. Preston merkte, wie er kopfüber stürzte, spürte den jähen Ruck, das Klatschen des Fallschirms, der sich öffnete, und dann baumelte er unter dem khakifarbenen Zelt hin und her.
    Es war phantastisch. Der bleiche Mond am Horizont, der flache nasse Sandstrand, die weißliche Linie der Brandung. Er konnte deutlich das S-Boot an der Sandmole sehen, Männer, die Ausschau hielten, und ein Stück weiter auf dem Strand die Reihe der zusammensinkenden Fallschirme, die von den Männern eingesammelt wurden. Er sah nach oben und erhaschte einen Blick auf Steiner, der links über ihm schwebte, und dann schien alles sehr schnell zu gehen.
    Der Versorgungssack, per Seil an seinem Gürtel befestigt, hing sechs Meter unter ihm. Als er hörbar auf dem Sand aufschlug, machte Preston sich erschreckt bereit. Er fiel hart auf, zu hart, wie ihm schien, rollte ab und fand sich wie durch ein Wunder aufrecht stehend, während der Fallschirm sich wie eine blasse Blume im Mondlicht wiegte.
    Er beeilte sich,

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