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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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den Fallschirm flachzustreichen, wie er es gelernt hatte, und während er auf Händen und Knien auf dem Boden kauerte, überkam ihn plötzlich ein Gefühl von überwältigender Freude, eine Art nie gekanntes Machtgefühl.
    »Ich hab's geschafft!« schrie er. »Ich hab's diesen Hunden gezeigt. Ich hab's geschafft! Geschafft! Geschafft!«

    In der Klinik in Aston lag Ben Garvald sehr still in seinem Bett. Reuben stand am Bettende und wartete, während Doktor

Das Bens Herz mit dem Stethoskop abhorchte. »Wie steht's?« fragte Reuben. »Er lebt noch, aber nicht mehr lange.«
    Reuben faßte einen Entschluß und handelte danach. Er packte Das an der Schulter und schob ihn zur Tür. »Holen Sie schleunigst einen Krankenwagen. Ich lasse ihn in eine richtige Klinik bringen.« »Aber das bedeutet Polizei, Mr. Garvald.«
    »Was kümmert mich das?« erwiderte Reuben heiser. »Ich will, daß er am Leben bleibt. Er ist mein Bruder. Los, dalli.«
    Er öffnete die Tür und stieß Das hinaus. Als er sich wieder zum Bett umwandte, hatte er Tränen in den Augen. »Eins verspreche ich dir, Ben«, flüsterte er gebrochen. »Ich zahl's diesem miesen irischen Hundesohn heim, und wenn's das letzte ist, was ich auf dieser Welt tue.«

    Zwölf

    Jack Rogan war jetzt fünfundvierzig und seit fast einem Vierteljahrhundert bei der Polizei - eine lange Zeit, wenn man seinen Dienst im Drei-Schichten-System versehen muß und bei allen Nachbarn unbeliebt ist. Aber das war Polizistenlos, nicht anders zu erwarten, wie er häufig seiner Frau gegenüber bemerkte.
    Als er am Dienstag, dem 2. November, sein Büro in Scotland Yard betrat, war es halb zehn. Eigentlich sollte er gar nicht hier sein. Nachdem er die ganze Nacht hindurch Mitglieder eines irischen Clubs in Muswell Hill verhört hatte, sollte er eigentlich im Bett liegen, aber zuvor mußten noch einige Schreibarbeiten erledigt werden.
    Er hatte sich gerade an seinem Schreibtisch niedergelassen, als es an die Tür klopfte und sein Assistent, Detektivinspektor Fergus Grant, eintrat. Grant war der jüngere Sohn eines pensionierten Obersten der Indienarmee. Einer aus der jungen Mannschaft, die frischen Wind ins Polizeikorps bringen sollte. Trotzdem kamen er und Rogan gut miteinander aus. Rogan hob abwehrend die Hand. »Fergus, ich will nur rasch ein paar Briefe unterschreiben, eine Tasse Tee trinken und dann heim ins Bett. Die letzte Nacht war höllisch.«
    »Ich weiß, Sir«, sagte Grant. »Nur, soeben lief ein recht ungewöhnlicher Rapport der Polizei von Birmingham bei uns ein. Ich dachte, er interessiert Sie vielleicht.«
    »Meinen Sie mich persönlich oder die Irland-Abteilung?« »Beide.«
    »All right.« Rogan schob den Stuhl zurück und begann aus einem abgegriffenen Lederbeutel seine Pfeife zu stopfen. »Zum Lesen habe ich keine Lust, berichten Sie.«
    »Schon mal von einem Mann namens Garvald gehört, Sir?« Rogan stutzte. »Sie meinen Ben Garvald? Er ist uns seit Jahren ein Dorn im Auge. Der größte Gauner in den Midlands.«
    »Er starb heute in den frühen Morgenstunden. Wundbrand als Folge einer Schußverletzung. Die Einlieferung ins Krankenhaus erfolgte zu spät.«
    Rogan riß ein Zündholz an. »Ich kenne Leute, die das als die beste Nachricht seit Jahren bezeichnen, aber wieso betrifft sie uns?« »Er wurde von einem Iren ins rechte Knie geschossen.« Rogan starrte ihn an. »Wirklich interessant. Die klassische IRAStrafe, wenn jemand Verrat üben will.« Er fluchte, als ihm das Zündholz in seiner Linken die Finger verbrannte und ließ es fallen. »Und wie hieß dieser Ire?«
    »Murphy, Sir.« »Das ist fast so gut wie Smith. Geht die Geschichte noch weiter?«
    »So könnte man sagen«, erwiderte Grant. »Garvald hat einen Bruder, der durch seinen Tod so aus dem Häuschen ist, daß er wie ein Vogel singt. Er möchte Freund Murphy an den Galgen bringen.« Rogan nickte. »Mal sehen, ob wir ihm diesen Gefallen tun können. Worum ging's eigentlich?«
    Grant berichtete eingehend, und als er fertig war, hatte Rogans Miene sich verfinstert. »Ein LKW der Army, ein Jeep, khakigrüne Farbe? Was mag er damit vorgehabt haben?«
    »Vielleicht wollen sie einen Überfall auf ein Army-Lager versuchen, Sir, um sich Waffen zu beschaffen.«
    Rogan stand auf und trat ans Fenster. »Nein, das glaube ich nicht, nicht ohne handfeste Beweise. Dazu sind sie im Moment nicht fähig, das wissen Sie selbst.« Er kehrte an den Schreibtisch zurück. »Wir haben der IRA hier in England das Rückgrat gebrochen,

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