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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Flughafen. Sie fuhren durch eine hügelige, sanft begrünte, mit Bauernhöfen gesprenkelte Landschaft, kamen durch eine Reihe von Dörfern. Zwanzig Minuten später bremste Abdul scharf und bog in eine schmale, zu beiden Seiten von Bäumen gesäumte Straße ein. Nasse Zweige streiften die Seitenwände des Autos, und als die Bäume hinter ihnen lagen, brachte er den Wagen nach und nach zum Stehen, wobei die betagten Bremsen protestierend quietschten.
    »Wo sind wir?«, fragte Pétain, die ein Stück nach links rutschte, um besser durch die Windschutzscheibe sehen zu können. »Was wollen wir hier?«
    »Ich muss mich umsehen, bevor der nächste Mann übernimmt«, sagte der Pakistaner, ohne die Fragen zu beantworten. »Sie bleiben beim Wagen, bis ich Sie rufe.«
    Abdul zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, stieg aus, schlug die Tür zu und überquerte einen mit Kies bestreuten Parkplatz, an dessen hinterem Ende sich ein Unterwerk mit großen Transformatoren befand, das von einem drei Meter hohen Maschendrahtzaun umgeben war. Auch Kealey stieg aus und blickte Abdul nach, sorgfältig die Umgebung studierend. Andere Autos standen nicht auf dem Parkplatz, es war kein Mensch zu sehen. Das gab ihm zu denken. Hinter dem Unterwerk erstreckte sich eine große Weide, dahinter erblickte er die Dächer mehrerer Häuser und einen nicht besonders hohen Schornstein. Der strömende Regen verwischte alle Konturen.
    Auch Pétain war ausgestiegen, kam um das Auto herum und trat zu ihm, aus irgendeinem unerfindlichen Grund am ganzen Leib zitternd. »Was halten Sie davon?«, fragte sie so leise, dass ihre Worte wegen des Sturms kaum zu verstehen waren.
    Kealey schüttelte ratlos den Kopf, versuchte aber, alle Aspekte zu bedenken. Plötzlich wünschte er, doch zu Owen Kontakt aufgenommen zu haben. Machados Angebot, ihm zu helfen, war ihm als gut gemeint und aufrichtig erschienen, doch jetzt, in einer feindseligen Umgebung, ohne echte Chance, sich selbst zu verteidigen, wünschte er, die ganze Geschichte besser bedacht zu haben.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er schließlich. »Aber wie gesagt, uns bleibt eigentlich keine andere Wahl … Hier bestimmen nicht wir die Spielregeln, sondern sie.«
    Abdul hatte ein in den Maschendrahtzaun eingelassenes Tor erreicht, und für Kealey sah es so aus, als könnte er es mühelos öffnen. Er fragte sich, ob es überhaupt verschlossen gewesen war. Der Pakistaner umrundete einen der großen grauen Transformatoren und war nicht mehr zu sehen. Zwei Minuten später tauchte er wieder am Tor auf und winkte sie zu sich.
    Nach kurzem Zögern überquerte Kealey den Parkplatz, dicht gefolgt von Pétain. Als sie das Tor erreichten, bedeutete ihnen Abdul mit einer Kopfbewegung, dass sie eintreten sollten. »Er erwartet sie.«
    »Das war’s?«, erkundigte sich Pétain konsterniert. Kealey fragte sich, was sie erwartet hatte.
    »Das war’s«, sagte der Pakistaner mit unbewegtem Gesicht. »Ich warte hier, bis Sie fertig sind. Es sollte nicht lange dauern.«
    »In Ordnung.« Kealey legte eine Hand auf Pétains Rücken und wollte sie sanft durch das Tor schieben, doch etwas in ihr sperrte sich, und sie fuhr fort, Abdul Fragen zu stellen.

    »Wen treffen wir eigentlich?«, fragte sie laut, um das Geräusch des strömenden Regens zu übertönen. »Wie heißt er? Welcher Art sind seine Beziehungen zu Mengal?«
    »Schluss jetzt«, stieß Kealey zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wir werden es gleich erfahren. Vorwärts.«
    Nach kurzem Zögern trat sie durch das Tor und ging neben ihm her. Trotzdem warf sie noch einen letzten Blick über die Schulter. »Ich vertraue ihm nicht«, murmelte sie.
    »Wem sagen Sie das.«
    »Ich meine es ernst, Kealey. Irgendwas stimmt nicht an dieser ganzen …«
    Er blieb stehen, packte ihren Arm und drehte sie so, dass sie ihn anschaute. Ein kurzer Blick Richtung Tor sagte ihm, dass Abdul bereits auf dem Rückweg zum Auto war. Als er sich wieder Pétain zuwandte, sah sie ihn erwartungsvoll an. Strähnen ihres dunklen Haars klebten an ihrer Stirn und den blassen Wangen.
    »Hören Sie zu«, sagte er. »Ich bin Ihrer Meinung. Auch mir gefällt es hier nicht. Das ganze Szenario gefällt mir nicht, aber es lohnt sich, das Risiko einzugehen. Dieser Typ, wer immer er ist, kann uns genau sagen, wo Mengal sich aufhält, und wir brauchen diese Information. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verplempern. Auch einen Fehler können wir uns nicht leisten, also tun Sie mir

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