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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Foto durch ihre Augen, in denen ein Ausdruck schieren Entsetzens lag, jener nackten Angst, die nur selten auf Film gebannt werden kann. Harper mochte das Bild aus naheliegenden Gründen nicht, musste seine überzeugende Unmittelbarkeit aber anerkennen. Jedes Mal, wenn er es ansah, wurde ihm ganz mulmig zumute.
    »Bei der Person auf diesem Foto«, hörte er Vázques sagen, »handelt es sich ohne jeden Zweifel um dieselbe Frau, die in Madrid die Explosion herbeigeführt hat. Interessant ist auch, dass der Name Sarinder Nagra in keiner amerikanischen Publikation vom letzten September auftaucht. Angesichts der Bekanntheit des Fotos kommt mir das merkwürdig vor. Man sollte doch davon ausgehen, dass Miss Nagra von den großen Fernsehsendern, Zeitungen und Magazinen interviewt wurde. In dem Artikel aus Time steht, sie habe den Vorfall überlebt und sei zur medizinischen Behandlung in eine unbekannte Einrichtung in Virginia gebracht worden. Der letzte Teil meines Satzes ist übrigens ein wörtliches Zitat.« Vázques schwieg kurz und blickte die Anwesenden nacheinander an. »Ich muss wohl nicht eigens betonen, dass unsere Sicherheitsbehörden alles tun werden, um diese Frau vor Gericht zu bringen. Die Ernsthaftigkeit des Vorfalls erlaubt es uns nicht, diese Geschichte anders zu behandeln. Deshalb bin ich gezwungen, die auf der Hand liegende Frage zu stellen.«
    Es entstand ein kurzes, unbehagliches Schweigen, dann meldete
sich Andrews zu Wort. »Verzeihen Sie, Herr Botschafter, aber vielleicht ist uns gar nicht so klar, was Sie meinen. Was genau wollen Sie wissen?«
    Vázques beugte sich über den Tisch und tippte mit dem Finger auf eines der Fotos. Dann blickte er Andrews an. »Arbeitet diese Frau für die CIA?«
    Andrews schaute ihm fest in die Augen. »Nein.«
    »Für eine andere Sicherheitsbehörde?«, hakte Vázques nach.
    »Nein«, antwortete Brenneman mit einem energischen Kopfschütteln. »Definitiv nicht. Ich kann Ihnen zweifelsfrei versichern, dass sie keinerlei Verbindung zu unseren Sicherheitsorganen hat.«
    Vázques nickte und lehnte sich zurück, offenbar zufrieden mit der Antwort des Präsidenten. »Dann gehe ich davon aus, dass meine Regierung mit Ihrer Kooperation in dieser Angelegenheit rechnen darf. Es sollte dem FBI keine allzu große Mühe bereiten, diese Frau zu finden. Wenn sie festgenommen ist, können wir die Auslieferung beantragen.«
    »Das scheint mir ein bisschen voreilig«, warf Hayden ein. Er wies auf das Foto, das zeigte, wie Kharmai den Handwagen aus der Reparaturwerkstatt schob. »Sie können nicht beweisen, dass diese Frau die Explosion ausgelöst hat.«
    »Zumindest war sie eine Komplizin«, bemerkte Vázques, »und auch dafür muss sie zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn sie mit der Polizei kooperiert, damit diese sich ein vollständiges Bild machen kann, könnte sich das positiv für sie auswirken. Was nichts daran ändert, dass sie zuerst vor Gericht gestellt werden muss.«
    »Wir wissen nicht einmal, ob sie amerikanische Staatsbürgerin ist oder eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung hat«, bemerkte Hayden zurückhaltend. »Der von ihr benutzte Pass
könnte gefälscht sein. Mit diesem Problem hatten wir in letzter Zeit häufig zu tun. Falls sie genug Geld und die richtigen Beziehungen hat, kommen wir womöglich nicht an sie heran.«
    »Bei allem Respekt, Mr. Hayden, es fällt mir schwer, das zu glauben. Um einen brauchbaren Pass zu fälschen, bedarf es großer handwerklicher Geschicklichkeit und einiger technischer Geräte, die nicht leicht zu besorgen sind. Es gibt nur sehr wenige Leute, die hier überzeugende Arbeit leisten. Dafür braucht man erfahrene Experten, wie man sie in gewissen Geheimdienstabteilungen findet.« Vázques nahm sich die Zeit, seine Worte mit einem langen Blick in Harpers Richtung zu unterstreichen. »Wir haben die Passagierlisten der letzten beiden Tage überprüft, für alle Linienflüge, die Spanien verlassen haben, und der Name Sarinder Nagra ist uns dabei nicht begegnet. Leider hat das nicht viel zu bedeuten. Man kommt relativ leicht über die Grenze zu Frankreich oder Portugal. Ich persönlich vermute aber, dass sie bereits wieder in den Vereinigten Staaten ist. Sollte das so sein, müssen Sie entscheiden, was als Nächstes geschieht.« Er wandte sich Brenneman zu. »Ich bin überzeugt, dass Sie in dieser Situation richtig entscheiden werden, Mr. President. Wir Spanier wissen die Beziehungen zwischen unseren Ländern sehr zu schätzen und wünschen uns

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