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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Zaun. Es landete zwischen ein paar Büschen. Als Fahim sich ihnen wieder zuwandte, hielt er eine Pistole in der Hand.
    »O nein«, flüsterte Pétain. Kealey wollte sie anschauen, konnte den Blick aber nicht von der Waffe lösen. Du hättest damit rechnen müssen, dachte er verbittert, aber er hatte wirklich nicht an eine Falle geglaubt. Machados Mann musste übergelaufen sein, vielleicht arbeitete er sogar für Mengal. Es spielt keine Rolle, sagte er sich. Nicht mehr. Plötzlich fühlte er sich wie gelähmt, völlig hilflos, und verachtete sich dafür, dass er einen furchtbaren Fehler gemacht hatte, als er hierhergekommen war.
    »Kealey, was werden wir …«
    Der Rest von Pétains Frage ging in dem laut prasselnden Regen unter. Sie wiederholte sie, diesmal lauter, doch Kealey konnte sich nicht darauf konzentrieren. Er starrte immer noch
Fahim an, der jetzt auf sie zukam. Als er noch anderthalb Meter entfernt war, griff er in die linke Tasche seines Regenmantels und zog Handschellen heraus.
    Er warf sie Kealey zu, der sie auffing. Dann zeigte er auf Pétain. »Fesseln Sie Ihre Freundin mit einer Hand an die Tür des Transformatorenhäuschens da drüben.«
    Er zeigte darauf, es stand links von Kealey. Auch Pétain blickte in die Richtung und riss den Kopf dann zu Fahim herum. »Was haben Sie vor?«, schrie sie. »Was soll das? Angeblich sollten Sie uns helfen!«
    Fahim reagierte nicht. Pétain packte Kealeys Arm. »Wir müssen abhauen«, flüsterte sie aufgeregt. »Er wird uns beide umbringen. Wir können nicht …«
    »Er wird uns nicht töten«, sagte Kealey, der plötzlich wieder klar denken konnte. Er empfand tiefe Scham, weil er völlig paralysiert gewesen war, wenn auch nur für ein paar Sekunden. Doch das war jetzt nicht der richtige Moment, um darüber nachzudenken. Tatsächlich hätte er es gar nicht so weit kommen lassen dürfen, aber er würde noch genug Zeit haben, um seine zahlreichen Fehler kritisch Revue passieren zu lassen. Allerdings nur, wenn er es schaffte, diese Episode zu überleben. Jetzt galt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Vielleicht würde es nur eine geben, und er musste schnell reagieren, um das Beste daraus zu machen. Er blickte Pétain an. »Wenn er uns töten wollte, müsste er Sie nicht fesseln lassen. Nein, hier läuft etwas anderes.«
    »Und was?«, fragte Pétain. »Was soll das sein? Dieses Treffen …«
    »Schluss jetzt«, sagte Fahim laut, den Regen übertönend. »Wir haben nicht viel Zeit. Los, fesseln Sie die Frau. Sofort.«
    Nach kurzem Zögern packte Kealey Pétains Arm und zog
sie zu dem Transformatorenhäuschen. Die Handschellen in seiner Rechten schlugen bei jedem Schritt gegen seinen Oberschenkel. Sie wehrte sich, aber nicht energisch. Zuerst konnte er sich den Grund nicht erklären, doch dann begriff er. Sie war zu verwirrt, um ernsthaft Widerstand zu leisten. Aber dann versuchte sie sich doch loszureißen, offenbar auf den Überraschungseffekt setzend.
    Er schaffte es gerade noch, ihr Handgelenk festzuhalten und schleuderte sie hart gegen die Stahltür des Häuschens. Es verschlug ihr den Atem, und er presste seinen rechten Unterarm gegen ihre Brust. Wieder wollte sie sich befreien und schrie aus vollem Hals, doch als er beruhigend auf sie einredete, gab sie es schließlich auf. Sie schaute ihn fragend an, heftig nach Luft schnappend.
    »Das reicht jetzt«, sagte er nachdrücklich. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt. »Ich weiß, dass Sie Angst haben, aber das hilft uns nicht weiter. Wenn Sie mich ablenken, kann ich mich nicht konzentrieren. Also versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Ich werde einen Ausweg finden.«
    Sie sagte nichts, immer noch um Atem ringend. Dann wandte sie kurz den Blick ab, doch als sie ihn wieder anschaute, bemerkte er, dass sie sich beruhigt hatte, zumindest ein bisschen.
    »Was werden Sie tun?«, flüsterte sie. »Was soll das alles? Ich dachte, der Mann wäre auf unserer Seite. Sie haben versichert, er wolle uns helfen …«
    »Ich weiß auch nicht, was los ist, werde es aber herausfinden.« Er nahm seinen Unterarm von ihrem Oberkörper und trat zwei Schritte zurück. »Los, geben Sie mir Ihre Hand.«
    Sie zögerte, es kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Dann hob sie den linken Arm. Er ließ eine der Handschellen um ihr Gelenk
zuschnappen, die zweite um den Griff der Tür. Pétain schloss die Augen und schüttelte den Kopf, als könnte sie es einfach nicht glauben.
    Als er sie so sah, war

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