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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Caroline getan. Sehr höflich, diese Kolumbianer, und sehr gründlich.« Machado lachte freudlos. »Man kann sagen, was man will, aber sie nehmen ihre Arbeit ernst und mögen es, wenn man sie anerkennt.«
    Darauf hatte Kealey keine Antwort. Plötzlich wurde ihm klar, wie weggetreten Javier Machado war. Der Tod seiner Tochter - ganz zu schweigen von dem, was er gesehen hatte, als er an jenem Tag vor acht Jahren die Haustür öffnete - hatte ihn den Verstand gekostet, und es schien ausgeschlossen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Jetzt konnte er nur versuchen, ihm die bizarre Idee auszureden, mit der er ihn vor ein paar Minuten konfrontiert hatte, doch wenn das gelingen sollte, musste er wissen, was Pétain in dieser Geschichte für eine Rolle spielte.
    Als er ihn danach fragte, reagierte Machado nur mit einem
kurzen, leeren Lachen. Es war ein unheimliches Geräusch, und Kealey hielt instinktiv das Telefon ein Stück weit weg, um ihm zu entkommen.
    »Sie haben es immer noch nicht begriffen, was, Kealey? Marissa ist wegen Caroline zur CIA gegangen. Ich bin sicher, dass sie Ihnen das erzählt hat.«
    »Ja, hat sie.«
    »Und hat sie auch erzählt, dass ich alles versucht habe, um sie davon abzubringen? Dass ich meinen ganzen Einfluss geltend gemacht habe, um sie von Langley fernzuhalten?«
    »Nein«, antwortete Kealey. Ihm war genau das Gegenteil als plausibel erschienen. Er hatte vermutet, dass Machado seine Beziehungen genutzt hatte, um sie in der CIA unterzubringen. »Nein, davon hat sie nichts gesagt.«
    »Und weshalb? Warum hat sie Ihrer Meinung nach nicht auf mich gehört, als ich sie anflehte, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken? Auch nicht auf ihre Mutter, die sie anbettelte, in Spanien zu bleiben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Weil sie Rache nehmen wollte. Sie wollte Carolines Mörder finden und sie leiden lassen. Und in ein paar Monaten ist sie am Ziel ihrer Wünsche.«
    Plötzlich wurde Kealey ganz anders zumute. »Wovon reden Sie?«
    Machado lachte erneut, doch diesmal klang es zugleich verbittert und wütend. »Hat Harper es Ihnen nicht erzählt? Natürlich nicht … Das ist nicht seine Art. Eine Hand weiß nicht, was die andere tut, so läuft das bei der CIA … Ich wünschte nur, ich hätte es eher begriffen.«
    »Was meinen Sie?«
    »Vor zwei Monaten wurde Marissa für die Teilnahme an
einer bevorstehenden Operation in Kolumbien ausgewählt. Pardon, Teilnahme bedeutet in diesem Fall, dass außer ihr niemand daran teilnimmt. Wenn sie in Bogotá landet, ist sie auf sich allein gestellt. Keine Kontrolle, zumindest nicht im Land, keine Unterstützung seitens der Botschaft. Nichts als zweiwöchentliche Berichte an Langley. Es geht um das Drogenkartell Norte del Valle.«
    »Das Kartell, das ihre Schwester auf dem Gewissen hat«, murmelte Kealey, eher zu sich selbst redend. Aber Machado hatte seine Worte verstanden.
    »Genau. Die Männer, die meine Caroline abgeschlachtet haben. Marissa wird auf diese Dreckskerle angesetzt, aber es wird nicht funktionieren. Sie hat nur minimale Erfahrung als Undercoveragentin und noch nie ohne Unterstützung eines Teams gearbeitet. Sie werden sie in null Komma nichts enttarnen, und wenn das passiert …«
    Kealey antwortete nicht, um konzentriert nachzudenken. Vielleicht war Machado doch nicht so weggetreten, wie er eben noch vermutet hatte. Aber andererseits, was er von ihm verlangte, war einfach …
    Als hätte er Kealeys Gedanken geahnt, beeilte sich der Spanier, die Stille zu beenden. »Sie wissen so gut wie ich, dass sie Marissa umbringen werden. Ich habe alles versucht, habe mit ihr gestritten, sie bedroht und Strippen gezogen, um sie von der CIA fernzuhalten. Es hat alles nichts genutzt … Nicht einmal Elise kann es ihr ausreden, und Harper scheint fest entschlossen, sie in diesen Einsatz zu schicken. Die CIA versucht verzweifelt, in Kolumbien festen Boden unter die Füße zu bekommen. Aber wenn Marissa aus irgendeinem Grund nicht in der Lage wäre, den Auftrag zu übernehmen …«
    »... bliebe Harper nichts anderes übrig, als die Operation abzublasen«,
ergänzte Kealey. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, was Machado gerade gesagt hatte, doch zum ersten Mal konnte er ein bisschen Verständnis aufbringen. In gewisser Weise musste er einräumen, dass Machados Vorschlag einer Art Logik folgte, doch zugleich erschien ihm das, was er von ihm verlangte, weiter als irrational, wenn nicht als Wahnsinn. »Oder er muss einen anderen mit dem Job

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