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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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natürlich mit meiner Hilfe. Zu der Zeit, während des Afghanistankrieges, waren diese Leute hauptsächlich damit beschäftigt, die Mudschaheddin mit Geld und Waffen zu versorgen. Heute sind sie eher in der … Lassen Sie uns sagen, dass sie eher in der Privatwirtschaft aktiv sind.«
    Kealey begriff sofort. »Es sind Schmuggler.« Dann kam der nächste Geistesblitz. »Und Mengal ist ihr größter Konkurrent.«
    »Genau. Sie sehen also, dass Fahim ein Interesse hat, Ihnen zu helfen. Mengal wird in diesem Augenblick von seinen Männern
beobachtet, und Fahim wird Sie zu ihm bringen, wenn Sie Ihren Teil unserer Vereinbarung eingelöst haben.«
    »Und was ist mein Teil der Vereinbarung?«
    Kealey hörte, wie Machado am anderen Ende der Leitung tief Luft holte. Dann herrschte Schweigen, wahrscheinlich nahm er seinen Mut zusammen. Als er dann sprach, klang seine Stimme schuldbewusst und verzweifelt, doch das änderte nichts an dem Schock, den seine Worte auslösten.
    »Sie müssen Fahims Waffe auf meine Tochter richten und abdrücken.«
     
    Kealey verschlug es die Sprache. Er wollte seinen Ohren nicht trauen, die Worte ergaben einfach keinen Sinn. Trotz ihrer grammatikalischen Kohärenz schien ihre Bedeutung zu weit hergeholt, um ihnen Glauben zu schenken. Irgendwie war er da in etwas hineingeraten, das er nicht vollständig verstand.
    Nach einer Weile fand er seine Stimme wieder. »Ich verstehe nicht. Sie wollen, dass ich … Marissa töte?«
    »Nein!«, platzte es aus Machado heraus. Dieses eine Wort genügte Kealey, um zu begreifen, dass dem Spanier sein Selbstbewusstsein, seine Sicherheit und seine Kraft abhanden gekommen waren. Er schaffte es, sich schnell wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch Kealey hatte registriert, was los war, und dachte darüber nach, wie er die Sache zu seinem Vorteil ausschlachten konnte. »Himmel, nein. Ich möchte nur, dass Sie …«
    »Was?«
    »… sie verletzen. Damit sie nicht mehr weitermachen kann.« Machado schwieg einen Augenblick. »Hören Sie, Kealey, es steckt mehr dahinter, als ich jetzt …«
    »Nein.«

    Machado zögerte. »Was soll das heißen, nein? Wovon reden Sie?«
    »Ich werde es nicht tun. Auf Ihre Tochter schießen. Sie sind ja völlig übergeschnappt.«
    Ein langer, müder Seufzer, und dann klang Machados Stimme völlig emotionslos. »Sie verstehen nicht. Ich wusste, dass Sie es nicht verstehen würden, aber es muss sein. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    »Um was zu erreichen?«, fragte Kealey, zugleich verärgert, wütend und verwirrt. »Warum verlangen Sie von mir, das zu tun?«
    »Sie würden es nicht verstehen.«
    »Erklären Sie es trotzdem.«
    Diesmal dauerte das Schweigen sehr viel länger, und als Machado dann endlich sprach, war Kealey nicht sofort bei der Sache, weil er zwischen Fahim, der weiter die Waffe auf ihn richtete, und Marissa Pétain, die durch den Regenschleier nur verschwommen zu erkennen war, hin und her blickte. »Hat Marissa Ihnen von Caroline erzählt?«
    »Ja, ich weiß, was passiert ist.«
    »Dann wissen Sie auch, wie sie gestorben ist. Was die Kolumbianer ihr angetan haben.«
    »Sie haben sie gefoltert.«
    »Nein«, sagte Machado. »Sie irren sich.«
    »Was?«, fragte Kealey verwirrt. Er erinnerte sich an jedes Wort von dem, was Pétain ihm in Cartagena erzählt hatte, und auch wenn sie hinsichtlich des Todes ihrer Schwester nicht in die Einzelheiten gegangen war, bestand für ihn kein Zweifel, dass sie auf brutale Weise ermordet worden war. »Ich dachte …«
    »Sie irren sich«, wiederholte Machado leise. »Es ist eine
Frage der Definition. Sie wurde nicht einfach nur gefoltert, Kealey. Begonnen haben sie mit ihren Zehen, damit sie nicht wegzulaufen versucht, und als die ab waren, kamen die Finger an die Reihe. Verstehen Sie jetzt, was ich Ihnen zu sagen versuche? Die ganze Tragweite dessen, was ich meine? Sie haben sie Stück für Stück auseinandergenommen. Für mich ist das keine Folter mehr, sondern etwas völlig anderes.«
    Machado schien nicht weiterreden zu können, und Kealey glaubte, etwas sagen zu müssen. »Hören Sie, ich verstehe, wie Sie sich …«
    »Sie haben ihr einen Spiegel gegeben«, fuhr Machado in einem unnatürlich ruhig und beiläufig klingenden Ton fort. »Hat Marissa das auch erzählt? Sie haben meinem erstgeborenen Kind einen Spiegel in die Hand gedrückt, damit es sah, was ihm angetan worden war. Und als sie keine Finger mehr hatte und den Spiegel nicht mehr halten konnte, haben sie es für meine

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