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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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angespannt, und es wurde von Minute zu Minute schlimmer.
    Der holzgetäfelte Presseraum des Präsidentenpalasts war bis auf den letzten Platz gefüllt mit Journalisten und Kameramännern.
An der Decke hingen kunstvolle Kronleuchter, und ihr Licht fiel auf die Menge und ein Porträt, das einen lächelnden Mohammed Ali Jinnah zeigte, den Gründer Pakistans. Soweit Petrina sah, lächelte außer ihm niemand in dem Raum. Vor dem Porträt befanden sich - keinen Meter auseinander - zwei Rednerpulte aus glänzendem Holz. Hinter dem rechten stand in einem dunklen Anzug und mit roter Krawatte der schlanke pakistanische Außenminister Malik Bokhari, hinter dem linken seine designierte amerikanische Amtskollegin Brynn Fitzgerald. Von seinem Platz aus hatte Petrina einen hervorragenden Blick auf die beiden Politiker und die Menge, und die angespannte Atmosphäre war mit Händen zu greifen.
    »Frau Außenministerin«, kam eine Stimme aus dem Auditorium. Petrina schaute instinktiv hin, und sein Blick fiel auf Susan Watkins, eine prominente Auslandskorrespondentin von CNN. Der pakistanische Außenminister hatte bereits eine vorbereitete Erklärung verlesen, genau wie seine amerikanische Amtskollegin, und nun begann das Frage-und-Antwort-Spiel mit den Journalisten. »Wenn Sie erlauben, würde ich gern noch einmal auf Israels jüngste Entscheidung eingehen, eine große Waffenlieferung an die indische Regierung zu verkaufen. Ich nehme an, Präsident Brenneman hat Zeit gefunden, über diese Ankündigung nachzudenken. Angesichts der heiklen Natur einer solchen Transaktion frage ich mich, ob er vielleicht seine Entscheidung überdacht hat …«
    »Auf dieses Thema bin ich bereits eingegangen, Miss Watkins«, unterbrach Fitzgerald. »Der Präsident hat nicht die Absicht, sich in Israels Angelegenheiten einzumischen, und klargestellt, dass dieses Problem nur durch einen Dialog zwischen den betroffenen Ländern beigelegt werden kann.«
    »Womit Sie Indien und Pakistan meinen.«

    »Genau.«
    »Aber er hört doch sicher den internationalen Appell, sich in dieser Angelegenheit zu engagieren, besonders angesichts der Tatsache, dass die Vereinigten Staaten am meisten Waffen nach Israel exportieren. Und jetzt verkaufen die Israelis genau diese Waffen, die wir ihnen geliefert haben.«
    Fitzgerald schaute ins Publikum. Ihr Blick traf den der hartnäckigen Journalistin, aber man musste ihr zugestehen, dass sie eine vollendete diplomatische Haltung wahrte. »Ich halte das nicht für ein plausibles Statement, Miss Watkins. Meiner Ansicht nach ist das eine ziemlich vereinfachende Sicht der Lage. Israel hat selbst eine große Waffenindustrie und laut den Dokumenten, die ich gesehen habe, sind bei dem angekündigten Geschäft mehr als einhundertfünfzig Millionen Dollar für den Kauf von unbemannten Aufklärungsflugzeugen vom Typ Hermes 180 UAV vorgesehen, die von Elbit Systems Ltd. hergestellt werden, einem in Haifa ansässigen Unternehmen. Also hat die israelische Regierung durchaus das Recht, diese Technologie auf dem internationalen Markt zu verkaufen. Auf einer allgemeineren Ebene ist festzuhalten, dass das Geschäft mit Indien in keinster Weise Israels Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten verletzt. Vielleicht erinnern Sie sich, diese Verpflichtungen, auf die ich gerade verwiesen habe, wurden formuliert, nachdem Israel 2004 einen kleineren Verkauf an China ins Auge gefasst hatte. In diesem Fall gab es Probleme im Hinblick auf den nicht rechtmäßigen Verkauf sensibler amerikanischer Technologie, was in der aktuellen Situation nicht so ist. Israel hat 2005 eine Einverständniserklärung in diesem Sinne unterzeichnet. Bis jetzt hat es sich an diese Vereinbarung gehalten. Folglich - um es zu wiederholen - sehen wir keine Möglichkeit, dieses Geschäft zu unterbinden.«

    »Aber stimmt es nicht, Dr. Fitzgerald«, beharrte Watkins, »dass der pakistanische Verteidigungsminister einen Brief an das Pentagon gerichtet hat, in dem er die Vereinigten Staaten darum bat, ihre Haltung zu überdenken? Er verwies auf die nachteiligen Auswirkungen, die der Waffenverkauf auf die regionale Sicherheit in Südasien haben würde. Vielleicht könnten auch Sie sich zu diesem Problem äußern, Mr. Bokhari.«
    Für einen langen Augenblick sagte Fitzgerald nichts. Ihr pakistanischer Amtskollege schaute sie an, auf ihre Reaktion wartend, etliche Fotografen drückten auf den Auslöser. Petrina zuckte unwillkürlich zusammen. Obwohl Fitzgerald ein exzellentes

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