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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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überschritten hatte.
    »Wenn ich vielleicht etwas sagen dürfte, Sir …«
    Harper blickte zu dem Mann hinüber, von dem die Wortmeldung kam. Wegen des unerwarteten Todes des früheren Außenministers und Fitzgeralds Nominierung war der Posten des stellvertretenden Außenministers im Augenblick verwaist. Damit war Elliot Greengrass die Nummer zwei im Außenministerium. Harper kannte ihn als nachdenklichen und kompetenten Mann. Er hatte sich beim Nationalen Sicherheitsrat und zwischen 1997 und 2001 als Botschafter in Griechenland bewährt. Trotzdem musste sich erst noch erweisen, wie sich der fünfzigjährige Diplomat in der gegenwärtigen Situation schlagen würde. Asien war für ihn bisher eine fremde Welt.
    »Natürlich, Mr. Greengrass«, sagte Brenneman. »Schießen Sie los.«
    »Ich denke, ich sollte nach Islamabad fliegen, um mich umgehend mit Präsident Musharraf zu treffen, Sir. Wir werden dort diskret agieren, brauchen aber trotzdem unbedingt einen Diplomaten vor Ort, der während dieser Krise in Pakistan bleibt.«
    Nach kurzem Nachdenken nickte Brenneman zustimmend. »Ich verstehe. Wenn wir einen Gesandten schicken, ist das ein
klares Zeichen. Zuerst geben wir damit zu verstehen, dass wir nicht den Schwanz einziehen. Und zweitens demonstrieren wir unsere Absicht, bei den Ermittlungen eine sehr aktive Rolle zu spielen. Und damit wären wir bei Ihnen.« Brenneman blickte Susskind an, die mit ihren zweiundvierzig Jahren die bisher jüngste FBI-Direktorin war - und die erste Frau auf diesem Posten. Sie hatte einen Abschluss aus Princeton und zwei Kinder. Wegen ihrer drastischen Ausdrucksweise und ihrer eher links von der Mitte angesiedelten politischen Ansichten waren der Präsident und seine Chefberater häufig nicht gut auf sie zu sprechen, aber alle Anwesenden respektierten ihre Meinung und ihren beträchtlichen Einfluss im Kongress.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe«, fuhr Brenneman fort, »hat das FBI in Pakistan eine eher symbolische Präsenz.«
    »Ja, leider. Wir unterhalten kleine Büros in unseren Konsulaten in Lahore, Peschawar und Karatschi, doch sie sind dürftig besetzt … Selbst in der Botschaft in Islamabad haben wir kaum Leute, wir verfügen im ganzen Land nur über fünfzig Agenten …«
    »Nun, das muss sich ändern, und zwar möglichst schnell.« Brenneman legte seinen Füllfederhalter auf den Tisch und blickte die FBI-Direktorin an. »Natürlich habe ich bereits mit Präsident Musharraf telefoniert. Er hat mir versichert, seine Regierung werde alles tun, um die Entführer zu finden und unsere Außenministerin zu befreien. Außerdem hat er zugestimmt, ein amerikanisches Ermittlerteam ins Land zu lassen. Sobald unsere Leute da sind, soll ihnen jede nur erdenkliche Unterstützung zuteilwerden.«
    Susskind war sichtlich beeindruckt. »Nachdem sie in letzter Zeit nur gemauert haben? Musharraf hat seine Meinung so schnell geändert?«

    Der Präsident nickte. »Der Ernst der gegenwärtigen Lage rangiert vor diplomatischem Hickhack, und mit unseren verschwundenen Touristen hat das nichts zu tun. Das ist eine völlig andere Angelegenheit. Zumindest für Präsident Musharraf.« Brenneman legte nachdenklich die Stirn in Falten. »Ich selbst bin mir da nicht so sicher. Wie auch immer, unser Team wird freie Hand haben, eine umfassende Untersuchung durchzuführen. Sie sollten Ihre besten Leute schicken, Mrs. Susskind. Nach Hause kommen werden sie erst, wenn die Arbeit getan ist.«
    »Verstanden, Mr. President.« Susskind machte sich bereits Notizen. »Ich lasse Ihnen die Namen heute Mittag zukommen.«
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Bis dahin müssen sie bereits in der Luft sein.«
    »In Ordnung, Sir … Ich sorge dafür.«
    »Gut. Jetzt möchte ich über mögliche Täter sprechen. Mir ist klar, dass wir noch im Anfangsstadium stecken, aber mehrere Sicherheitsbehörden haben einen bestimmten Verdächtigen im Auge. Sein Name rückte im Zusammenhang mit den verschwundenen Touristen ins Zentrum des Interesses, aber da es gewisse Analogien zwischen der Entführung unserer Mitbürger und der unserer Außenministerin gibt, könnte es sich lohnen, über diesen Mann zu reden. Mr. Thayer, wenn ich Sie bitten dürfte …«
    Der Berater für nationale Sicherheit nickte, stand auf und verließ den Raum. Kurz darauf kam er zurück und reichte jedem der Anwesenden einen Schnellhefter. Dann nahm er wieder Platz. »Nur für die, die diese Informationen noch nicht kennen …«, begann er. »Das Material

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