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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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unterliegt strengster Geheimhaltung und darf auch innerhalb Ihrer Behörden nicht verbreitet werden. Im Augenblick sieht es so aus …«

    Harper hörte nicht mehr hin und klappte den Schnellhefter auf. Der Inhalt war identisch mit der Akte des Außenministeriums über Amari Saifi, an deren Zusammenstellung er selbst, andere Mitarbeiter aus Langley sowie Spezialisten vom National Counterterrorism Center in McLean in Virginia mitgewirkt hatten. Neues Material fiel ihm nicht auf, als er die Seiten durchblätterte. Hätte sich etwas Entscheidendes geändert, wäre er sowieso schon informiert worden. Nachdem er eine Zeit lang Thayers endlosen Ausführungen gelauscht hatte, dachte er wieder daran, wie er mit Kealey in Oræfi verblieben war.
    Er hatte immer noch leichte Gewissensbisse, aber das war vielleicht ja nicht ganz so schlecht. Zeigte es doch, dass er die Leute nicht wahllos ausnutzte, die ihm von Nutzen waren. Oder früher von Nutzen gewesen waren, als er noch bei der operativen Abteilung war. Ryan Kealeys fünfjährige Zusammenarbeit mit der CIA war immer schwer zu definieren gewesen, doch es gab eine Konstante. Von seinem ersten Auftrag in Syrien abgesehen, war er immer in Krisensituationen von großer Tragweite eingesetzt worden, und seine Verpflichtung hatte sich stets ausgezahlt. Bei der operativen Abteilung war er insgesamt nicht einmal ein halbes Jahr fest angestellt gewesen. Meistens wurde er als eine Art freier Mitarbeiter geführt, wenn überhaupt. Sein Name fand sich nur sehr selten in irgendwelchen Unterlagen. Entscheidend war, dass jene Operationen, die ihm anvertraut wurden, offiziell jederzeit geleugnet werden konnten. Leider war es damit vorbei, wenn ein Name in offiziellen Dokumenten auftauchte, und sei es nur in einem internen Memorandum.
    Und das war noch die geringste Gefahr für die Anonymität eines Agenten an vorderster Front. Vor zehn Monaten hatten
die international beachteten Ereignisse in New York, als Kealeys Beteiligung bekannt wurde, ihm einen unerwünschten Ruhm eingetragen. Die Artikel hatten über seinen Namen hinaus nur wenige Informationen über seinen persönlichen Hintergrund enthalten, und viele Fotos gab es nicht von ihm, doch es war klar, dass seine Karriere als Undercoveragent damit ein abruptes Ende gefunden hatte. Trotzdem, es hätte schlimmer kommen können. Kealey wollte sowieso aussteigen, vornehmlich aus dem Grund, weil er sich während ihrer Rekonvaleszenz um Naomi Kharmai kümmern wollte. Er ließ die beiden ziehen. Angesichts der von ihnen gebrachten persönlichen Opfer hatte er ihrem Wunsch entsprechen müssen.
    Doch das war die Vergangenheit, die Dinge hatten sich geändert. Als klar war, dass Amari Saifi bei der jüngsten Entführungswelle in Pakistan eine Schlüsselrolle spielte, hatte der Präsident umgehend verlangt, Kealey auf ihn anzusetzen. Harper konnte es ihm nicht verübeln, denn Kealeys Bilanz sprach für sich. Aber es brachte ihn in die persönlich etwas unangenehme Lage, seinen alten Freund zur Aufgabe seines Vorruhestands zu bewegen. Außerdem musste er sich etwas einfallen lassen, wie diese Aufgabe zu bewältigen war, was zu der Zeit als fast unmöglich erschien.
    Immerhin, er hatte es geschafft, Kealey erneut für einen Auftrag zu gewinnen. Er bereute es nicht, einmal mehr an einen Mann appelliert zu haben, der so viel geleistet hatte. Auch nicht die Methoden, derer er sich dabei bedient hatte. Die Story, die er ihm in Oræfi aufgetischt hatte, war nicht komplett erlogen. Naomi Kharmai hatte sich einer Spezialausbildung für Undercoveragenten auf der Farm unterzogen und war bestens auf ihre neue Rolle vorbereitet. Ihre Ausbilder, die zugegebenermaßen nicht alles über ihre Vorgeschichte wussten,
hatten ihr sämtlich beste Noten gegeben. Er wusste, dass Kealeys Bereitschaft, den Auftrag anzunehmen, ganz und gar davon abhing, ob Kharmai mit von der Partie war. Er tat es nur, um auf sie aufzupassen. Wenn Harper sie einsetzen musste, um Kealey zurückzuholen, dann ging es eben nicht anders.
    Tatsächlich erfüllten ihn die jeweiligen Motive der beiden mit tiefer Sorge, doch solange sie bereit waren, ihren Job zu tun - aus welchen Gründen auch immer -, hatte er nichts dagegen, seine Bedenken hintanzustellen. Falls Saifi tatsächlich für das Verschwinden der Außenministerin verantwortlich war, hatte sich die Situation dramatisch zugespitzt. Es gab Momente, wo der Zweck die Mittel heiligte. Man musste drastische Maßnahmen ergreifen, um welchen Preis

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